Bryson DeChameau ist ein Perfektionist. Seine Schläger haben Namen und als Amateur lies er seine Bälle in Wasser und Bittersalz schwimmen, um zu prüfen, ob der Schwerpunkt genau in der Mitte liegt. Der perfekte Schlag ist schließlich kein Zufall. Seine Karriere ging schnell steil bergauf, ein Sieg im diesjährigen Ryder Cup würde sie abrunden. Mit seinen sehr konstanten guten Leistungen konnte sich DeChambeau auch dieses Jahr direkt für einen Platz qualifizieren.
Bryson DeChambeau und die Karriere aus dem Bilderbuch
DeChambeau wurde am 16. September 1993 in Modesto, Kalifornien, geboren. Im zarten Alter von zehn Jahren zog er um, damit er im etwas entfernten Clovis, östlich von Fresno, die High School besuchen konnte. 2010, im Alter von 16 Jahren, gewann er die California State Junior Championship. 2012 machte er seinen Abschluss und nahm ein Stipendium für die Southern Methodist University in Dallas, Texas, mit dem Hauptfach Physik an. Parallel widmete er all seine Freizeit dem Golfspielen. Er war nach nach Jack Nicklaus (1961), Phil Mickelson (1990), Tiger Woods (1996) und Ryan Moore erst der fünfte Spieler der im selben Jahr direkt zwei wichtige U.S.-Amateur-Titel gewinnen konnte.
Der Aufstieg zum Profi
Unmittelbar nach dem Masters Mitte April 2016 wurde DeChambeau Profi. Seither lassen sich zahlreiche Erfolge und ein stetiges klettern nach oben auf der Weltrangliste beobachten. 2017 errang DeChambeau seinen ersten PGA-Tour-Sieg, 2018 folgte das Northern Trust für seinen ersten Playoff-Sieg nebenbei stellte einen neuen Rekord für das im Ridgewood Country Club ausgetragene Turnier auf.
Etwas schleppender verlief seine Ryder-Cup-Karriere bis dato. 2018 wurde er erstmalig für das Event nominiert, konnte aber keines der Spiele mit einem Sieg beenden. 0-3-0 ist seine aktuelle Ryder-Cyp-Bilanz und eine Niederlage im Einzel gegen Alex Norén kommt noch oben drauf. Dieses Jahr wird alles anders werden. DeChambeau hat sich ganz besonders vorbereitet und seine Nase über den Tellerrand des "klassischen" Golfs hinausgestreckt.
DeChambeau und der Long Distance Drive
DeChambeau machte sich die Corona-Pause zu Nutze und stellte seinen Schlag grundlegend um. Begonnen mit einer Gewichtszunahme von über 20 Pfund, um noch deutlich mehr Speed hinter den Ball bringen zu können. Mit der Wiederaufnahme der Tour hatte sich DeChambeau sage und schreibe 40 Pfund antrainiert. Natürlich wurde er prompt führender der Schlagdistanz.
Mittlerweile hält er in dieser Disziplin vermehrt die Nase in den Wind. Aktuell ist er mit seinen Gedanken hin und wieder ganz woanders und nicht beim bevorstehenden Ryder Cup. Am Wochenende danach stehen in Nevada die Long Drive Weltmeisterschaften an, für die DeChambeau aktuell vermehrt den Schläger schwingt und wahnsinnig viele Übungsstunden auf der Uhr hat. Sein Fokus liegt trotzdem zu hundert Prozent auf dem Ryder Cup. In einem Interview mit Golf.com betonte er, dass es sich um die Erfüllung eines absoluten Kindheitstraumes handele. Er könne es kaum erwarten in Whistling Strait für das Team USA abzuschlagen. Wir werden sehen, welche Distanz er dieses Mal schlagen wird.
Nachdem sich bereits sechs Spieler ihren Platz im Ryder Cup Team der USA sichern konnten, benannte Steve Stricker nun seine sechs Captain's Picks. Wer es ins Team USA geschafft hat.