Am Schlusstag in Inverness zeigte sich der schottische Sommer von seiner ungemütlichen Seite: Regen und Wind machen den Profis auf der finalen Runde zu schaffen. Die Resultate, gerade auf den ersten neun Löchern, blieben deutlich über den Ergebnissen der Vortage. Jeev Milkha Singh setzte sich mit einer 67er Schlussrunde die Krone auf. Im Gegensatz zu Singh, hatte Martin Kaymer größere Schwierigkeiten, er konnte sich am Finaltag nicht auf die vorderen Ränge spielen.
Scottish Open 2012 - Kaymer und Siem im Mittelfeld
Nach seinem Triumph in Paris landet Marcel Siem in Schottland im Mittelfeld. Mit einer 69er Schlussrunde beendet der Ratinger das Turnier bei zehn unter Par. Siem traf nur sieben von 14 Fairways, aber rettete sechs von sieben Scrambles. In den letzten Wochen lässt Siem immer wieder seine enorme Qualität erkennen, wenn es darum geht nach verzogenen Abschlägen Par oder besser zu spielen.
Martin Kaymer zeigte sich im Vergleich zu den letzten Wochen sichtlich besser in Form. Der Schlusstag kostete ihn allerdings eine vordere Platzierung, eine 74er Schlussrunde ließ Kaymer 13 Plätze verlieren. Genau wie Siem liegt er am Ende mit zehn unter Par im Mittelfeld (T29) des Leaderboards.
Scottish Open 2012 - Spannender Kampf um den Titel
Um den Titel wurde auf dem Stuart Castle Links Platz verbissen gekämpft. Francesco Molinari (72) und Jeev Milkha Singh (beide -17) lagen nach 72 gespielten Löchern in Führung. Molinari hatte die besten Aussichten auf den Sieg, er war 1:30 Stunden nach Singh gestartet. Währende Singh (67) im Clubhaus wartete, ließ der Italiener draußen auf der Runde einige gute Möglichkeiten aus, so auch auf der 16 - sein Birdieputt lippte knapp aus.
Marc Worren (71/-16) verspielte in seiner Heimat eine zwischenzeitliche Drei-Schlag-Führung. Ein Doppelbogey auf der 15 und ein Bogey auf der 16 ließen die Verfolger wieder herankommen. Am Ende zeigte der Schotte Nerven, auch auf der 17 musste er ein Bogey notieren. Alexander Noren (70) traf es noch bitterer: Sein Parputt auf dem 18. Grün lippte aus. Dadurch viel Noren auf 16 unter Par zurück und schaffte es nicht ins Play-Off.
Playoff
Francesco Molinari rettete sich mit einem langen Parputt auf der 18 in das Playoff gegen Jeev Milkha Singh. Zwischenzeitlich konnte spekuliert werden, ob sich Singh überhaupt noch auf der Anlage befindet, da er so lange auf das Playoff warten musste. Selbstverständlich war der Inder anwesend und war auch gleich zu Beginn des Playoff hellwach: Am ersten Extraloch Schlug der Mann mit dem eigenwilligen Schwung seinen zweiten Schlag ca. 3,5 Meter an die Fahne. Molinari ließ seinen Birdieputt über einen Meter zu kurz und stieß so die Tür zum Sieg für Singh weit auf.
Singh bedankte sich artig und lochte seinen Birdieputt . Er holte sich damit den Titel am ersten Extraloch! Bei seinem vierten Sieg auf der European Tour nimmt Singh ein Preisgeld von 518.045 € mit nach Hause. Singh hat bereits die Volvo China Open (2006), die Volvo Masters (2006) und die Austria Golf Open (2008) für sich entscheiden können. Außerdem ist er dank seines Sieges in Schottland nächste Woche für die Open Championship qualifiziert.
Herzlichen Glückwunsch an Jeev Milkha Singh.