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Back Nine

Slow Play: Edoardo Molinari veröffentlicht Namen der Tour-„Schnecken“

29. Apr. 2019 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Slowplay ist auf allen Touren und auch vielen Golfplätzen ein Problem. (Foto: Getty)

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Da hat einer die Faxen dicke: Slow Play sorgt mal wieder für Schlagzeilen – aber nicht, weil endlich einer von den Schleichern auf den beiden großen Touren gehörig für seine Trödelei und als schlechtes Beispiel bestraft worden ist. Was übrigens längst fällig wäre und stark kritisiert wird, weil die Verbände zwar Anhaltspunkte fürs Spieltempo definiert haben, die auf den Fairways aber schlichtweg nicht eingehalten und im Zweifelsfall auch nicht nachhaltig genug sanktioniert werden. Dafür meldete sich nun ein Insider zu Wort und rückt der Plage auf ganz eigene Art und Weise zu Leibe. Edoardo Molinari, Bruder von Champion Golfer und Ryder-Cup-Held Francesco, hatte am Samstag Abend der Trophee Hassan II die Nase voll von Fünfeinhalb-Stunden-Runden und nannte via Twitter Ross und Reiter:

 

Der Italiener machte erst seinem Unmut Luft und versprach dann, im Fall von 1.000 Retweets die insgeheime „Temposünder“-Liste der European Tour zu veröffentlichen, die eigentlich nur für die Tour-Spieler herausgegeben wird und auf der vermerkt ist, wie oft jemand „auf die Uhr genommen“ wurde. Klar, dass er auf die gewünschte Antwortzahl nicht lange warten musste, und so erschien denn prompt das Ranking der langsamsten Spieler auf dem europäischen Circuit (Stand 22. April), angeführt vom Spanier Adrian Otaegui (6), Henrik Stenson (Schweden/4) und einer Gruppe mit drei „Timings“, darunter der Däne Lucas Bjerregaard, Jon Rahm (Spanien), Hideki Matsuyama (Japan) und Max Kieffer. Obwohl er zum Beispiel von Graeme McDowell gehörig was einstecken musste („Er strapaziert damit einen eh längst totgerittenen Gaul. Ich mag Edoardo, aber ändern 20 Minuten mehr oder weniger sein Leben? Wahrscheinlich ist er einfach nur frustriert“), will „Dodo“ Molinari das Ganze mit der Ende Juni erneut erscheinenden Liste wiederholen und bat um reges Teilen seiner Nachricht, „um das Thema ordentlich „zu beschleunigen“.

 

Oldtimer als Turnier-Trophäe

Preis-Schätzchen: Ende Mai reist Justin Rose als Titelverteidiger zur Charles Schwab Challenge in den Colonial Country Club in Fort Worth/Texas. Neben dem Preisgeldtopf von 7,3 Millionen Dollar steht eine ganz besondere Trophäe bereit. Der Gewinner erhält den Schlüssel zu einem von der kalifornischen Fachfirma Pure Vision aufwändig restaurierten Dodge Challenger aus dem Baujahr 1973 (siehe Studie unten/Foto: Pure Vision), dem Gründungsjahr von Titelsponsor und Finanzmakler Schwab Corporation. Die Sitze des Oldtimer-Dodge beispielsweise werden mit demselben Tartan-Muster bezogen wie es der Stoff des Jacketts für den Sieger zeigt. Firmengründer und -chef Charles Schwab war persönlich in die Restaurierung des Autos involviert.

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Kevin Kisner: Und dann gab‘s doch das Hole-in-one

Erlösung: Vor der Zurich Classic hatte sich Kevin Kisner noch enttäuscht gezeigt, dass ihm im Lauf seiner Karriere nie ein Hole-in-one gelungen ist. „Noch beim Masters durfte ich am Schlusstag eins für Bryson DeChambeau notieren“, sagte der 35-Jährige im Gespräch mit Journalisten. „Aber selbst ...“ Doch sein „Schicksal“ wendete sich prompt. Zwei Tage später nämlich war auch er endlich an der Reihe: Kisner versenkte während der Auftaktrunde seinen Ball auf der 184 Meter langen Par-3-Drei des TPC Louisiana mit dem ersten Schlag.

Anthony Kim: „Golf nicht existent“

Seltene Sichtung: Da war‘s wieder, das Golf-Phantom Anthony Kim. Vor sieben Jahren verschwand der Amerikaner mit den auffälligen Gürtelschnallen und dem „Riesentalent“ (Phil Mickelson) aus dem Rampenlicht der Tour, wurde angeblich immer mal wieder irgendwo gesehen, es gab Gerüchte über eine hochdotierte Berufsunfähigkeitsversicherung etc., aber „nichts genaues weiß man nicht“, wie es so schön heißt. Jetzt stolperte „Golf.com“-Journalist Benjamin Bujnowski im kalifornischen West Hollywood über Kim (33), der mit Freundin und Hund einen Spaziergang machte. Man kam ins Gespräch und überdies natürlich auf Kims Golfspiel zu sprechen. „Ähm, nicht existent“, lautete die Antwort des dreifachen Tour-Siegers, der beim US-Ryder-Cup-Heimsieg in Valhalla 2008 gegen Sergio Garcia mit 5 &4 das erste Einzel gewonnen hatte.

 


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Carly Booth: Shitstorm wegen Saudi-Deal

Umstritten: Die schottische Proette Carly Booth ist seit jüngstem Testimonial für den Golfverband von Saudi-Arabien, und der Sponsorenvertrag hat ihr eine Menge Kritik in den sozialen Medien eingebracht. Die Saudis stehen halt nicht nur wegen des Falls Khashoggi, sondern wegen Menschenrechtsverletzungen generell und nicht zuletzt wegen der rigiden Politik gegenüber Frauen weltweit in der Kritik. Ausgerechnet Booth, die neue Golfbotschafterin der Monarchie am Persischen Golf, indes fällt ab und an mit durchaus freizügigen Selbstinszenierungen auf – das ist schon eine ambivalente Konstellation. Die 26-Jährige hatte den Deal via Twitter verkündet, den Tweet nach einem heftigen Shitstorm aber gelöscht: „Saudi-Arabien hat eingesehen, dass Frauen im Sport von herausragender Bedeutung sind. Trotz kultureller Unterschiede tun sie alles, um Mädchen und Frauen zum Sport zu bringen.“ Rückendeckung bekam Booth jetzt durch Scottish Golf, deren Botschafterin sie ist und trotz der brisanten neuen Konstellation auch bleibt. „Ihre einflussreiche Präsenz in den sozialen Medien, wo sie für positiven Lifestyle und gesundes Leben steht, entspricht unserer Strategie, um junge Leute für den Golfsport zu interessieren“, hieß es dort.

 


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I am a fruit loop in a world full of Cheerios. #brunch #dubai

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Golfbälle vor der Flinte

Ballaballa: Tontaubenschießen auf Golfbälle – kann man ja mal so machen. Im Rahmenprogramm der Bass Pro Shops Legends of Golf legten die Tour-Veteranen Paul Goydos und Kevin Sutherland auf einer Schießanlage die Ziele vor, und es spricht für die Treffsicherheit der Teilnehmer aus dem örtlichen Schützenclub, dass sie den Bällen ein paar ordentliche Schrotkörner verpassten, die ihnen da so ungewohnt vor die Flinte kamen:

Peterson versucht‘s noch mal – dank Tiger

Rücktritt vom Rücktritt: Der Golfprofessional John Peterson hat Schlagzeilen gemacht, weil er trotz bestens Alters mangels entsprechender Erfolge und eines Tickets für die PGA Tour seine Golfschläger an den Nagel gehängt hat. Jetzt kramt der 30-jährige Texaner das Bag wieder raus und kehrt ins Wettbewerbsgeschehen zurück – motiviert von Tiger Woods‘ Masters-Triumph. Und vom Abschneiden von Patrick Cantlay, der zwischendurch führte, am Ende Neunter wurde, und den Peterson zu Uni-Zeiten öfters besiegt hatte. „Als ich ihn in Augusta sah, dachte ich: Mann, das könnte auch ich sein!“, erzählte Peterson einem Radiosender. „Als Tiger dann siegte, war das so inspirierend, dass ich am nächsten Tag spontan meinen Bürojob gekündigt und wieder angefangen habe zu trainieren.“ Seine Rückkehr auf die großen Golfbühnen („Ich weiß, dass ich ein ziemliches Risiko eingehe“) hängt nun vom Abschneiden auf Mini-Touren und von Sponsoren-Einladungen ab.

Golf als Alkohol-Entziehungskur

Resozialisierung: Mark Yphantis (58) ist im englischen Manchester/Grafschaft New Hampshire das, was man einen stadtbekannten Säufer nennt. Und Justin Maguire ist ein Polizist, der seine Pappenheimer kennt. Irgendwann bei ihren oftmaligen Begegnungen entdeckten die beiden eine Gemeinsamkeit: die Begeisterung für Golf. Also schlug Maguire dem wiederholt wegen Randalierens eingebuchteten Yphantis Ende 2017 eine Wette vor, nämlich dem Alkohol abzuschwören und im Gegenzug ins Spiel zu kommen. Gesagt, getan: Yphantis blieb 100 Tage nüchtern und Maguire besorgte ihm eine Golfausrüstung. Der örtlichen Derryfield Country Club spendete zudem zehn Golfrunden. Als Fortsetzung der Entziehungskur will das zuvor so gegensätzliche Duo künftig gemeinsam über die Fairways ziehen …

Golf – eine zündende Idee!

Zum Schluss: Wenn das Streichholz-Männchen den „Schläger“ schwingt … Dann springt der Funke über und wir brennen für Golf. In diesem Sinne: Eine gute Woche!

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