Mit der 104. Austragung der South African Open startet die European Tour ins neue Jahr. Als einer der Ersten ging Marcel Siem auf den Par-72-Kurs in Johannesburg. Der 35-Jährige begann ordentlich, kam aber nicht fehlerfrei durch die Runde.
Nach drei Löchern hatte Siem bereits zwei Birdies notiert, doch schon auf der vierten Bahn, dem ersten Par-5, büßte er wieder einen Schlag ein. Siem ließ sich nicht beirren und lochte immerhin noch einen weiteren Schlaggewinn auf seinen ersten Neun, die eigentlich die Back Nine des Glendower Golf Club sind. Nach einem weiteren Birdie an der Zehn schob sich Siem bei der zweitältesten nationalen Open der Welt (älter ist nur die Open Championship) zwischenzeitlich bis auf den vierten Rang.
Marcel Siem vorerst in den Top 20
Der Höhenflug hatte aber ein schnelles Ende. Es folgten zwei Bogeys an den Löchern 13 und 14. Zu erwarten, dass der vierfache Tour-Sieger über den Jahreswechsel seine letzte Saison verlorengegangene Konstanz wiederfindet, wäre wohl auch vermessen gewesen. Doch Siem wäre nicht die Wundertüte, die er ist, wäre er nicht in der Lage seinem Score jederzeit eine Wendung zu geben - negativ wie positiv. Diesmal verbesserte er sich am vorletzten Loch noch auf zwei unter Par, was die Ausgangslage deutlich freundlicher erscheinen lässt. "Meine Fehlschläge werden weniger", freute sich Siem nach der Runde auf Facebook, "und die Umstellung fühlt sich von Tag zu Tag besser an." Siem belegt vorerst den geteilten 20. Rang.
Sein Flightpartner Jaco van Zyl machte es besser. Der Lokalmatador setzte ein frühes Ausrufezeichen und sicherte sich die Führung bei sieben unter Par. Jaco hat es zwar leicht aussehen lassen heute", lobte ihn Siem, "war es aber nicht. Großes Golf von ihm." Der Dritte im Bunde, Branden Grace, lag nicht zuletzt dank der freundlichen Unterstützung des Mettmanners einen Schlag besser als dieser. Der Südafrikaner erwischte bei einem Annäherungsschlag aus ungünstiger Lage Siems Ball auf dem Grün und verbesserte seine Chancen auf einen erfolgreichen Putt deutlich.
.@BrandenGrace might owe @SiemMarcel a drink for that one. #BMWSAOpen https://t.co/JNHgN6fcot
— The European Tour (@EuropeanTour) 7. Januar 2016
Titelverteidiger Andy Sullivan misslingt der Start
Auf den Podestplätzen liegen nach der ersten Runde der South African Open ausschließlich Südafrikaner. Den zweiten Platz hat Shaun Norris mit einem Schlag Rückstand inne. Den dritten Rang teilen sich Keith Horne und Jbe Kruger bei fünf unter Par. Für Titelverteidiger Andy Sullivan geriet der Auftakt ins neue Jahr zum Desaster. Der Engländer hat nach einer 75er Runde bereits zehn Schläge Rückstand auf van Zyl und dürfte seine Hoffnungen auf seinen vierten Titel binnen zwölf Monaten wohl begraben haben.
Foos und Nemecz weit zurück
Dominic Foos, der in Johannesburg dank einer Einladung des Turniersponsors startberechtigt ist, weckte mit einem frühen Birdie Hoffnungen auf eine gute Runde. Doch bis zum 15. Loch kam kein Weiteres dazu. Stattdessen musste der 18-Jährige aus Karlsruhe fünf Schlagverluste verkraften, ehe ihn ein nahendes Gewitter und der vorzeitige Abbruch des Spielgeschehens stoppte. Mit vier über Par muss Foos nun die Nacht verbringen und darf die Runde morgen - vielleicht kommt ihm das entgegen - zu Ende spielen. Noch schlimmer erwischte es den Tour-Rookie Lukas Nemecz aus Österreich. Der 26-Jährige liegt noch zwei Schläge schlechter auf Position T140.
Die erste Runde der South African Open ist wegen gefährlicher Wetterverhältnisse vorzeitig beendet worden.