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Golf-Equipment

Von Waffen, TwistFace und enormen Weiten – die TaylorMade Driver im Test

23. Mai. 2019 von Johannes Gärtner in Krofdorf-Gleiberg, Deutschland

TaylorMade Driver im Test - was sagen unsere Tester über die neuen Waffen? (Foto: Instagram @hobbysportgolfer)

TaylorMade Driver im Test - was sagen unsere Tester über die neuen Waffen? (Foto: Instagram @hobbysportgolfer)

Mit den TaylorMade M5 und M6 Drivern wollen die US-Amerikaner ihre Position im umkämpften Hölzermarkt verteidigen. Dazu lächeln große Stars wie Woods, Johnson, McIlroy, Rahm und Day freudig in die Kameras und präsentieren ihre Waffen vom Tee. Doch neben den ganzen großen Versprechen, Marketingsätzen und Lobes-Hymnen muss Tacheles gesprochen werden, wozu wir vier sorgfältige und penible Tester zu Rate gezogen haben:

"Die Fehlerverzeihung überzeugte mich"

Einar Resch, Freiburger GC, Hcp: -2,6, TaylorMade M5 Driver:

"Da ich selbst seit einigen Jahren erfolgreich mit TaylorMade und seinen Produkten im Bereich Driver und Hölzer in Kontakt gekommen bin, war es eine große Freude, als Produkttester für den neuen M5 Driver ausgewählt worden zu sein. Ich hatte nun die Möglichkeit, einen auf mich angepassten Schläger mitsamt passendem Schaft auszuwählen. Ich entschied mich für den M5 mit 10,5° und mit einem "Hzrdus Smoke Black Schaft" in stiff.

Ich brauchte einige Zeit, bevor ich das vollständige Potenzial des Schaftes ausschöpfen konnte. Schon mit den ersten Schlägen am TrackMan war klar: Die Schläge mit dem Driver sind lang - und zwar sehr lang. Im Schnitt 258 Meter im Flug in Kombination mit einem niedrigen Ballflug und einem geringen Spin durch den Schaft. Damit war sofort klar, dass ich meine bisherigen Längen deutlich übersteigen würde.

In der Golf Post App können Interessierte erste Details des Tests frühzeitig erfahren. (Foto: Golf Post)

In der Golf Post App können Interessierte erste Details des Tests frühzeitig erfahren. (Foto: Golf Post)

Ein Punkt, der mich sehr überraschte, war die Genauigkeit des Schlägers. Schlecht getroffene Bälle, insbesondere der Slice, blieben relativ stabil und fanden oft noch das Fairway. Zwar ging dies mit einem erheblichen Längenverlust einher, aber die Fehlerverzeihung überzeugte mich.

Sicherlich ist der Driver kein Allheilmittel, aber der Ballspeed gepaart mit einer guten Fehlerverzeihung machen Laune auf mehr. Als Spieler, der seit jeher Probleme mit dem Driver hat, scheint der neue M5 Driver in Kombination mit dem für mich passenden Schaft genau das zu sein, was ich gesucht habe."

Einar Resch ist besonders von der hervorgerufenen Länge angetan. (Foto: Golf Post)

Einar Resch ist besonders von der hervorgerufenen Länge angetan. (Foto: Golf Post)

"Was für eine Waffe"

Bettina Komander, GC Graz-Puntigam, Hcp: -11,5, TaylorMade M6 Driver:

"Mit einer Einstellung von 10,5° ging es mehrere Male auf die Range und auf die Runde. Natürlich lässt sich auch dieser Driver im Loft einstellen. Der erste Eindruck war: Wow, das Design in der Mattoptik ist echt gelungen. Obwohl die Optik eigentlich zweitrangig sein sollte, macht es mit diesem Driver einfach noch mehr Spaß.

Da das Gewicht bei diesem Driver weit unten und hinten ist, ist der Schläger dadurch sehr fehlerverzeihend. Was will man denn mehr? Bei schlecht getroffenen Drives hatte man im Treffmoment das Gefühl, dass der Ball alles, nur nicht das Fairway trifft, was dann ja dann Gott sei Dank nicht so schlimm endete.


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Durch die gebogene Schlagfläche ("TwistFace") habe ich noch mehr Drives auf dem Fairway platzieren können. Zwar ist der Klang am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig gewesen, jedoch habe ich mich schnell daran gewöhnt und dieser ist bei voll getroffenen Schlägen einfach außergewöhnlich.

Auch ich konnte meine Länge nach oben schrauben. Im Schnitt waren es 5 bis 10 Meter. Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass ich wirklich noch an Länge gewinne. Wie bei jedem neuen Schläger braucht auch der neue M6 Driver Zeit, bis er auf Hochtouren kommt. Aber die Zeit nimmt man sich gerne, wenn das Ergebnis so positiv ausfällt. Es ist der erste TaylorMade Driver, den ich bis jetzt gespielt habe, und sicher nicht der Letzte.

Alles in allem: Was für eine Waffe, die mein Spiel verbessert hat. Es war eine super Erfahrung, die ich machen durfte, und ich habe einen  Golfschläger noch nie so intensiv getestet wie den M6."

Bettina Komander ist vollends vom M6 Driver überzeugt. (Foto: Golf Post)

Bettina Komander ist vollends vom M6 Driver überzeugt. (Foto: Golf Post)

"Beachtliche Längen"

Christian Neu, Golfpark Idstein, Hcp: -13,1, TaylorMade M6 Driver:

"Einen ersten Eindruck des neuen TaylorMade M6 konnte ich mir bereits im Vorfeld des Produkttests auf der Rheingolf in Düsseldorf verschaffen. Schon hier fiel mir das überaus gelungene Design auf. Im Vergleich zu den Drivern aus den Vorjahren, aber auch zu den diesjährigen Mitbewerbern hat der M6 ganz klar meinen persönlichen Geschmack getroffen. Das matte Finish der Krone aus Karbon, aber auch die verwendeten Farben in Schwarz und Blutorange erinnern mitsamt dem Namen nicht nur an einen Autobauer aus München, sondern verleihen dem Schläger in der Tat eine sehr sportlich aggressive Optik. Das speziell verbaute Gewicht an der Sohle des Schlägers verleiht dem Driver zudem eine etwas kantige Optik und dadurch ein sehr individuelles Aussehen mit hohem Wiedererkennungswert.


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Das Nächste, was mir beim M6 sofort aufgefallen war, ist der spezielle Sound des Drivers. Dieser wirkt zunächst einmal ziemlich dumpf, fast so, als hätte man dem Schläger einen Schalldämpfer verpasst. Dadurch wirkt er eher subtil mit einem gewissen Hang zum Understatement. Doch während der Testphase habe ich mich schnell daran gewöhnt und finde, dass er sehr zum Gesamtkonzept des M6 passt.

Auch beim Thema Performance konnte der M6 für mich überraschend punkten. Die Schlaglängenmessungen mit dem FlightScope bestätigten die Werte während des Fittings. Mitsamt eines passenden Schaftes habe ich nun deutlich niedrigere Spin- und höhere Carry-Werte als mit meinem alten Schläger. Auf dem Platz hat sich dies schließlich auch bewahrheitet. Durfte man trotz der zur Jahreszeit passenden feuchten und saftigen Fairways nicht allzu viel Roll erwarten, punktete hier der M6 trotzdem mit beachtlichen Längen.

Das Thema Fehlerverzeihung muss man allerdings kritischer betrachten. Zumindest konnte ich feststellen, dass nicht mittig getroffene Bälle keine dramatischen Längeneinbußen zur Folge hatten. Dennoch sollte an das hoch gepriesene "TwistFace" nicht allzu große Hoffnungen gestellt werden. Hier muss ich leider sagen, dass der Driver auch keine Wunder vollbringen kann und in den wenigsten Fällen zu „geraderen“ Drives verholfen hat. Der Spieler selbst hat hier einfach den größten Einfluss auf die Schlagfäche, Schwungbahn und somit, wohin seine Bälle fliegen. Dennoch ist und bleibt der M6 ein ziemlich guter Driver."

Für Christian Neu stechen Optik und Länge positiv heraus. (Foto: Golf Post)

Für Christian Neu stechen Optik und Länge positiv heraus. (Foto: Golf Post)

"Distanz ist mega"

Carsten Neef, GC Gut Berge Gevelsberg/Wetter, Hcp: -8,0, TaylorMade M6 Driver:

"Der Driver ist nicht nur von mir, sondern gefühlt auch von fast allen Clubmitgliedern getestet worden, die mich auf der Driving Range angetroffen haben. Es gab eine durchweg positive Resonanz – vor allem die Optik und das Design sind absolut super.

Nach leichten Anfangsschwierigkeiten – neuer Schaft, anderes Gewicht – kann ich eigentlich nicht anders, als den Driver in allen Belangen zu loben. Der Sound im Treffmoment ist absolut klasse, wenn man den SweetSpot trifft. Leider ist meine Spielklasse nicht so gut, um das immer zu 100% zu erreichen und außerhalb vom SweetSpot hört man es sofort. Aber die Belohnung für gut getroffenen Bälle ist ein geiler Sound und den hört man relativ oft.

Die Distanz ist mega – ich habe die Bälle teilweise bis zu 15 bis 20 Meter weiter geschlagen. Selbst etwas schlechter getroffene Bälle haben immer noch eine sehr gute Länge. Teilweise brauchte ich nur noch ein Wedge für den Annäherungsschlag. Und das jetzt, wenn die Plätze teilweise noch etwas feucht waren und die Bälle noch nicht so weit gerollt sind. Ich bin auf den Sommer gespannt, wenn die Fairways trocken sind.

Die Fehlerverzeihung ist sehr gut, auch schlechter getroffene Bälle kurven nicht so stark und landen immer noch im Semi-Rough. Hier hilft auch der größere SweetSpot, der für eine maximale Fehlerverzeihung sorgt. Aber hier kann man selber ansetzen und trainieren, dass die meisten Bälle im SweetSpot getroffen werden.

Das Design ist absolut klasse – mir gefällt das Farbzusammenspiel hervorragend. Die Optik in Karbon sieht absolut top aus – auch das gesamte Farbzusammenspiel mit Karbon in Kombination von Silber und Blutorange weiß zu gefallen. Es erinnert ein wenig an die Optik der Silberpfeile früherer Jahre.


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Die Performance und der Gesamteindruck hinterlässt bei fast allen einen bleibenden Eindruck. Auch, dass man den M6 Driver verstellen kann, ist eine sehr gute Lösung. So kann man bei starken Winden die Flugbahn etwas flacher einstellen, um gute Weiten zu erzielen, ohne dass der Wind großartig zum Tragen kommt. Alles in allem ein super Driver, den ich mir jederzeit wieder anschaffen würde. Trotzdem empfehle ich immer ein Fitting, um das Optimum herauszuholen."

Das Gesamtpaket stimmt für Carsten Neef. (Foto: Golf Post)

Das Gesamtpaket stimmt für Carsten Neef. (Foto: Golf Post)

TaylorMade Driver - Längenzuwachs überwiegt

Zusammengefasst erreichten die Driver einen Durchschnittswert von 4,5 Sternen. Nachholbedarf gibt es in Sachen Sound, da hier keine Höchstnote gezogen wurde. Jedoch versteht unter gutem Sound jeder etwas Anderes. Beim Thema "TwistFace" schieden sich die Geister, denn manche erkannten die helfende Technologie und bei anderen griff sie nicht. Trotzdem sprechen unsere Tester eine klare Sprache und loben besonders die immensen Längen, die mit den Drivern erreicht werden können - und das zaubert jedem Golfer ein Lächeln ins Gesicht.

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