Die zweite Runde der Trophee Hassan II hat ein neuerliches Wechselbad der Gedühle unter den deutschen Startern geboten. Egal ob Marcel Siem, Maximilian Kieffer, Moritz Lampert Florian Fritsch oder Martin Keskari - bei allen fanden sich im Verlauf des Durchgangs Doppel- und gar Triplebogeys auf den Scorekarten wieder, welche die Ergebnisse trübten. Am Ende verpasste Bernd Ritthammer nur knapp eine Sensation, während Marcel Siems letzte Hoffnung auf eine Masters-Qualifikation ein jehes Ende fand. An der Spitze ging es derweil äußerst eng zu.
Ritthammer führt Feld der Trophee Hassan II lange an
Bernd Ritthammer schwang sich überraschend auf, sich zum besten deutschen Spieler im Feld der Trophee Hassan II zu machen. Lange Zeit wechselten sich beim Deutschen solide Pars mit gut herausgespielten Birdies ab. Immer weiter näherte er sich der Spitze an, bis er sie lange sogar anführte und kurz vor dem großen Clou stand, als Spitzenreiter ins Wochenende zu gehen. Auch wenn ihn einige späte Bogey etwas zurückwarfen, mit drei unter Par auf dem geteilten 18. Platz erreichte Ritthammer eine hervorragende Ausgangsposition vor der entscheidenden Phase des Turniers.
Marcel Siem steht mit Par-3-Löchern auf Kriegsfuß
Gestartet von einem Platz in den Top Ten nach der ersten Runde, durfte sich Moritz Lampert (-1/T33) zum Ende des zweiten Tages hin keine weiteren Schlagverluste mehr leisten, um den vermeintlich sicheren Cut nicht doch noch zu gefährden. Optimal begonnen hatte der Tag mit einem erfolgreichen Birdieputt an der 10. Was dann folgte waren jedoch einzelne Problemlöcher, die ihn weit zurückwarfen. Lediglich drei Bahnen notierte er mit Schlagverlusten, darunter jedoch gleich zwei Doppelbogeys. Nach einer 75er Runde lag sein Gesamtergebnis damit bei einem Schlag unter Par.
Die identische Ausgangslage bot sich auch Marcel Siem. Aus dem nächsten Schritt hin zur möglichen Masters-Qualifikation wurde jedoch nichts. Das einzige Birdie verbuchte der 34-Jährige erst an der 17, als das Wochenende bereits verspielt war. Es lief an diesem Tag nur wenig zusammen - allein an den Par-3-Löchern fiel der Ball dreimal erst zum Doppelbogey. Schnell war der vermeintlich große Vorsprung auf den Cut verbraucht. Nach einer 68 sowie 79er Runde (+3/T73) wird die Entscheidung am Wochenende demnach ohne den Sieger von 2013 stattfinden. Auch das große Ziel Masters muss so zumindest ein weiteres Jahr verschoben werden.
Trotz elf Birdies muss Max Kieffer ums Wochenende bangen
Nach seines durchwachsenen Auftakts musste derweil bei Maximilian Kieffer eine Steigerung her, um den Cut zu sichern. Die zeigte sich dann auch über weite Strecken der Runde, immerhin lochte der 24-Jährige zu stolzen sieben Birdies - alles bestens, könnte man denken. Leider weit gefehlt! Erst schloss er seine Front Nine an der 443-Meter-Bahn-18 mit einem Triplebogey ab, dann lag er wieder aussichtsreich im Rennen um die Qualifikation für das Wochenende, bevor sich Kieffer diesen Schritt mit zwei späten Schlagverlusten fast selbst verbaute. Über zwei Tage zeigte Kieffers Scorekarte am Ende zwar insgesamt elf Birdies, trotzdem aber nur ein Ergebnis von zwei Schlägen über Par (+2/T60), was nach langem bangen schlussendlich reichte.
Für die kommenden Runden können auch Florian Fritsch (-2/T26) und Marcel Schneider (-2/T26) planen. Nach zwei ordentlichen Runden, in denen jeweils kleine Serien von Schlaggewinnen trotz Doppelbogeys zu einem Score von zwei unter Par reichten, geht der erste Auftritt von Fritsch auf der European Tour in diesem Jahr ebenso weiter, wie der seines Landsmanns. Schneider zeigte sich dabei noch beständiger, als am Vortag und sicherte sich solide und in den Top 30 platziert den Einzug ins Wochenende.
Martin Keskari: Back Nine alleine reicht leider nicht
Trotz tollen Auftakts in die Trophee Hassan II war der Auftritt von Martin Keskari (+6/T95) nach nur 36 Löchern beendet. Nach drei Birdies auf den ersten vier Bahnen am ersten Tag fand der junge Deutsche in beiden Durchgängen leider keinen Zugriff auf der Front Nine. Zu viele Bogeys warfen ihn Schritt für Schritt immer weiter im Feld zurück. Spielte er die ersten neun Löcher insgesamt sieben über Par, spiegelte die Back Nine mit eins unter eine andere Welt wieder.
Ungeachtet der deutschen Achterbahnfahrten spitzte sich das Rennen an der Spitze immer weiter zu und es deutet nach dem zweiten Tag vieles auf eine sehr knappe Entscheiddung hin. Hinter einem schlaggleichen Quartett in Führung folgen fünf weitere Spieler mit nur einem Schlag Rückstand.
Für einen kleinen Aufmunterer unter allen Hobbygolfern sorgte derweil Daniel Brooks aus England. Nach ordentlicher Auftaktrunde lief im zweiten Durchgang der Trophee Hassan II nicht mehr viel zusammen. Unter anderem eine 11 gefolgt von einer 9 sorgten für ein Ergebnis, welches bei Profis eher selten zu sehen ist.