Dass der Japaner kein Mann der ausschweifenden Worte und Gesten ist war schon vorher bekannt. Wer es bis dato noch nicht wusste bekam am Sonntag Abend einen Eindruck davon, nachdem Hideki Matsuyama seinen finalen Putt zum Sieg beim US Masters verwandelte und danach, ja fast ein wenig verlegen, in die Zuschauerränge blickte und verhalten zum Jubel ansetzte. Es sind Szenen wie diese, die den 29-Jährigen nach außen hin so sympatisch wirken lassen und aus ihm einen besonderen Masters Champion machen.
A gracious champion. #themasterspic.twitter.com/BjuoyaOHXU
— The Masters (@TheMasters) April 12, 2021
Zu diesen Bildern passt dann auch genau das, was sich am folgenden Morgen ereignete und von vielen Fans in den sozialen Medien gefeiert wurde. Keine zwölf Stunden nach seinem Triumph im Augusta National Golf Club sitzt der Masters-Sieger alleine am Flughafen, guckt auf sein Handy und neben ihm über einem Stuhl hängt das wohl begehrteste Jackett der Sportwelt. Der User fügt hier noch hinzu, dass es wohl einer der letzten Momente für Matsuyama ist, in dem er "einer von uns" ist. Eine Anspielung darauf was Matsuyama nach seiner Rückkehr in Japan erwartet. Dort gilt er nämlich als absoluter Popstar in der Sportwelt und wird von seinen Landsleuten wahrscheinlich wenig ruhige Momente, wie diesen am Flughafen, gestattet bekommen.
Pretty sure this is Hideki Matsuyama’s last moment as one of us (via @BryanPtak) pic.twitter.com/WQCX6sPOD9
— Darren Rovell (@darrenrovell) April 12, 2021
Ein weiteres Bild zeigt Matsuyama erneut, zusammen mit seinem Team (u.a. Caddie Shota Hayafuji), im Terminal des Atlanta International Airports. Dieses mal hängt das Objekt der Begierde über Matsuyamas linkem Arm, wie ein ganz normaler Mantel eben.
How About Hideki Matsuyama Just Casually Strolling Through The Airport Carrying His Green Jacket? https://t.co/aYJG2G4Zozpic.twitter.com/LGToA9d1sK
— Barstool Sports (@barstoolsports) April 13, 2021
Ein bodenständig und nahbarer Champion
Solche Bilder machen deutlich, wie bodenständig Hideki Matsuyama wirklich ist. Er lebt grundsätzlich eher zurückgezogen, gibt wenig von seinem Privatleben preis und hebt selbst nach dem größten Erfolg seiner bisherigen Karriere nicht ab, sondern verlässt den Ort seines Triumphes per Linienflug, ohne groß Aufregung auf seine Person lenken zu wollen. Das es auch anders geht zeigte zum Beispiel Jordan Spieth. Nach seinem Masters-Sieg 2015 trat der Texaner den, zugegeben, deutlich kürzeren Heimweg im Privatjet des eigenen Ausrüsters an.
Es sei Matsuyama noch etwas Ruhe und Normalität gegönnt. Denn ab dem Moment, in dem er sein Heimatland wieder betritt, wird eine Masse an öffentlichen Auftritten und Termine auf den jungen Japaner warten, wie man es aus der Golfwelt sonst nur von Tiger Woods kennt.