Erst Dänemark, dann die Türkei und nun auch Portugal! Von ursprünglich sieben Interessenten im Bewerbungsverfahren um den Ryder Cup 2022 sind kurz vor Ende der Bewerbungsfrist nurnoch vier Nationen übriggeblieben. Nach Beendigung ihrer Inspektionsreisen verkündete die European Tour offiziell den Rückzug Portugals. Golf Post hatte nach dem Rückzug der Türken bereits Kontakt zum portugiesischen Golfverband aufgenommen und überraschenderweise keine Aussagen zum Thema Ryder Cup erhalten.
Manuel Agrellos, Präsident eben jenes Verbandes, bestätigte nun also, dass der Ryder Cup für Portugal zwar von höchster Bedeutung sei, würde es immerhin die Außendarstellung Portugals als Top-Golf-Destination ebenso fördern wie die Entwicklung des Sports innerhalb des Landes. "Nur ungern haben wir jedoch entschieden, dass das aktuelle wirtschaftliche Umfeld uns an einer starken Bewerbung hindert", fügte Agrellos weiter an. "Deshalb warten wir auf eine neue Chance in der Zukunft."
Deutschland macht Auftakt bei Inspektionsreise
Eine Delegation von Offiziellen der Ryder Cup Europe unter Leitung ihres Direktors Richard Hills hatte im April nacheinander die verbliebenen Bewerber Deutschland, Spanien, Italien und zuletzt Österreich besucht, um sich vom Stand der Vorbereitungen und den angestrebten Details im Bezug auf die Durchführung dieses Mammutprojekts ein Bild zu machen.
Die Abordung traf zum Auftakt Marco Kaussler, den Geschäftsführer der deutschen Ryder-Cup-Bewerbung, gemeinsam mit seinem Team und politischen Vertretern im Golf Resort A-Rosa Scharmützelsee in Bad Saarow, dem Golfclub, der vom DGV ins Rennen um den Interkontinental-Vergleich geschickt wird.
Starke Konkurrenz mit Spanien, Italien und Österreich
Die Reise führte weiter über den Nord-Osten Spaniens, mit Barcelona und Girona als Ausgangsorte zur Erreichbarkeit des PGA Catalunya Resorts. Dort erlebten die Offiziellen die große Unterstützung des Projekts. Der König von Spanien, Felipe VI höchstpersönlich, hat die Präsidentschaft über die Bewerbung zum Ryder Cup 2022 übernommen. Nächster Stopp war Italien, es ging vor die Tore Romes. Die dortigen Organisatoren schicken mit dem Marco Simone Club einen Golfplatz in sehr zentraler Lage nahe der italienischen Hauptstadt ins Rennen.
Zum Abschluss stand der Besuch des Fontana Golf Clubs südlich von Wien auf dem Programm. Peter Enzinger, Präsident des österreichischen Golfverbandes, äußerte sich übrigens am Rand des Masters in Augusta über die Aussichten seiner eigenen sowie die deutsche Bewerbung:
Nach anstrengenden Tagen und vielen verschiedenen Impressionen der unterschiedlichen Bewerber, dankte Richard Hills allen verbliebenen Nationen für ihr bisheriges Engagement und äußerte seine Vorfreude auf die entsprechenden finalen Bewerbungsunterlagen, die bis zum 30. April bei der Ryder Cup Europe offiziell eingereicht werden müssen.