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Golf Post Premium Panorama

Von Open bis Green Eagle: Mehrwegflaschen statt immer mehr Plastikmüll

01. Apr. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Raus mit Plastik, rein mit Mehrweg: Golfer können auch in Sachen Vermeidung von Plastikmüll Teil der Lösung sein. (Foto: Michael Basche)

Raus mit Plastik, rein mit Mehrweg: Golfer können auch in Sachen Vermeidung von Plastikmüll Teil der Lösung sein. (Foto: Michael Basche)

Die Welt ächzt unter Bergen von Zivilisationsmüll, ihre Meere verkommen zur gesättigten Plastiklösung, jeder Deutsche verursacht jährlich 226,5 Kilo Verpackungsabfall (Stand 2017): Auch in Zeiten von Corona und Covid-19 ist es durchaus angebracht, die anderen apokalyptischen Reiter nicht zu vergessen, mit denen die Menschheit sich heimsucht. Beispielsweise Plastik.

12,7 Millionen Tonnen Plastik jährlich ins Meer

400 Millionen Tonnen Technopolymere werden laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) weltweit jährlich produziert, bis zu 12,7 Millionen Tonnen davon wandern per anno ins Meer, allein der Rhein schwemmt Jahr um Jahr geschätzte 380.000 Tonnen Kunststoff in die Nordsee – Zigarettenkippen, Plastiktüten, Plastikflaschen. Die Folgen für Fauna und Flora könnten nicht schwarz genug ausgemalt werden. Soweit die schlechten Nachrichten, jetzt zu den guten:

Golf als Teil der Lösung

Golf kann Teil der Lösung sein, nicht des Problems. Und ist das bereits in vielfacher Weise, siehe nachhaltig geführte Anlagen, vorbildliche Umweltprojekte und vieles mehr. Nachhaltigkeitsdenken und Umweltbewusstsein dürfen dabei gern bis in die Seitentaschen des Bags reichen, dort, wo die Rundenverpflegung und vor allem das erquickende Getränk deponiert sind. Na, klingelts? Ja, die Plastikflasche Wasser oder was auch immer ist gemeint, die oft so ganz nebenbei und gedankenlos aus der Kühlung geklaubt und irgendwann bestenfalls im Mülleimer am nächsten Abschlag entsorgt wird. Das geht aber auch anders, wie drei Beispiele zeigen:

Breite Wasser-Auswahl

Arabella Golf Mallorca hat seit Januar 2019 eine Aluminiumtrinkflasche im Angebot, die einmalig fünf Euro kostet und dann „bis in alle Ewigkeit“ kostenlos an den Wasserstationen auf den drei Golfplätzen Son Vida, Son Muntaner und Son Quint aufgefüllt werden darf. Mehr noch: Durstige Driver-Schwingende haben die Auswahl zwischen stillem und sprudelndem, durch Osmose aufbereitetes und mineralisiertes Wasser, gekühlt oder umgebungswarm. Auf diese Weise, so Arabellas Mallorca-Golfdirektor Bernat Llobera, „ersetzen wir die mehr als 140.000 Einwegplastikflaschen, die wir pro Jahr an unsere Spieler und Gäste ausgeben“.

„Bottle Party“ bei der Open Championship


Auch der R&A geht mit gutem Beispiel voran. Bei der Open Championship vergangenes Jahr im nordirischen Royal Portrush wurden die Spieler mit wiederauffüllbaren Trinkflaschen im Open-Design ausgestattet und entsprechende Auffüllstationen eingerichtet, wo sonst Kühlboxen voller Plastikflaschen zur Verfügung standen. Die Aktiven nahmen die „Bottle Party“ dankbar an, Rory McIlroy, Tommy Fleetwood, Jordan Spieth oder Tony Finau ließen sich für die sozialen Netzwerke gern als Testimonials vor den Nachhaltigkeits-Karren spannen. Generell wurden bei der Open keine Getränke in Plastikflaschen verkauft: Das Major gehört damit zu den Vorreitern unter den großen Events des Weltsports.

Schad- und fremdstofffreies Tafelwasser

Auf den Green Eagle Golf Courses haben die Plastikflaschen ebenfalls ausgedient. Seit Mitte März hält der Porsche-European-Open-Ausrichter in Winsen/Luhe bei Hamburg im Rahmen seines „Green-Eagle-Nature“-Projekts hochwertige Mehrwegflaschen bereit, die – einmal gekauft – im Clubhaus immer wieder mit ökologisch gefiltertem und gekühltem „Green Eagle Tafelwasser“ (mit und ohne Kohlensäure) gefüllt werden können, sobald der Golfbetrieb wieder läuft. Und das übrigens auch bei der Partneranlage Gut Apeldör. Die hochwertige Flasche aus isolierendem Edelstahl von Hersteller Lurch kostet einmalig 25 Euro, für das Wasser nutzt Green Eagle die innovative Filtertechnik der Schweizer Firma Umuntu, die eine schad- und fremdstofffreie sowie renaturalisierende Aufbereitung von damit sauberem und gesundem Trinkwasser gewährleistet.

Mehrweg gleich Mehrwert: Trinkflaschen wie die von Green Eagle statt immer neuer Plastikmüll. Foto: Green Eagle Golf Courses

Mehrweg gleich Mehrwert: Trinkflaschen wie die von Green Eagle statt immer neuer Plastikmüll. Foto: Green Eagle Golf Courses

Neue Varianten für „bottle cap challenge“?

Es bleibt nur zu wünschen, dass solche Beispiele zahlreiche Nachahmer finden, flächendeckend und weltweit. Vielleicht sollten die Akrobaten, die sich in den vergangenen Monaten an diversen Varianten der „bottle cap challenge“ verursacht haben, ebenfalls auf Mehrwegflaschen umsteigen: Drehdeckel bleibe Drehdeckel, aber es wäre ein weiteres, sehr spielerisches Signal:


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