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Warum springt der Golfball aus dem Loch heraus?

01. Dez. 2025

(Foto: Pixabay)

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Die Wissenschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die Phänomene der Natur zu erforschen und zu erklären. Eines davon kennt jeder Golfspieler aus eigener Erfahrung. Golfbälle haben die schlechte Angewohnheit, aus dem Loch herauszuspringen. Diese „Gewohnheit“ erklärt die alte Weisheit: „Golf macht zur Hälfte Spaß, zur anderen Hälfte muss man putten.“

Eine Erklärung des Phänomens eines hüpfenden Golfballs liefert jetzt eine Studie von Wissenschaftlern, die den widerspenstigen Ball genauer unter die Lupe genommen hat. Ob dies die Stimmung von frustrierten Golfern in Zukunft verbessern wird, ist fraglich, doch das Wissen um die Vorgänge dahinter könnte zumindest zur Milderung des Ärgers beitragen.

Golf ist schließlich längst ein Massensport geworden, der weltweit unzählige Anhänger hinter sich versammelt. Das zeigt sich nicht nur am Zuschauer- und Medieninteresse bei großen internationalen Turnieren, sondern auch in der Sportwetten-Industrie. Diese ist ein Marktsegment der Glücksspielbranche, die Golf als wichtigen Sport in ihrer Wettpalette entdeckt hat.

So funktioniert der Sport gewissermaßen als Eintritt in die Welt von Casinospielen. Dort finden sich die Casino.org Spielautomaten mit hoher RTP ebenso wie Roulette oder Blackjack. Golf begeistert Millionen von Menschen. Nahezu alle von ihnen haben jenen ärgerlichen Moment schon erlebt, wenn der Golfball ein Eigenleben entwickelt und das Loch wieder „verlässt“.

Neigung und Drehung sind „schuld“

Den Ablauf kennt jeder Golfer nur zu gut. Der Golfball rollt in perfekter Linie auf das Loch zu, scheint in dieses hineinzufallen, nur um dann doch wieder herauszuspringen. Die Studienautoren präsentieren jetzt zwei Gründe, warum es dazu kommen kann. Verantwortlich für das Phänomen sind die Neigung des Balls und dessen Rollbewegung. Hier liegt das Augenmerk vorwiegend auf der Drehung des Golfballs um seine eigene Achse.

Die Studienautoren sind „Ballspezialisten“

Verfasst wurde die Studie zum widerspenstigen Golfball von Wissenschaftlern aus Großbritannien und Ungarn. Stephen Hogan von der Universität Bristol und Máté Antali von der Széchenyi István Universität in Györ haben die Arbeit gemeinsam verfasst und im Journal Royal Society Open Science veröffentlicht.

Sie wollten wissen, warum gerade das Putten bei so vielen Golfspielern zu so viel Frust führt. Beide Forscher beschäftigen sich nicht zum ersten Mal mit der Physik hinter einem beweglichen Ball. Ihre erste Studie beschäftigte sich mit dem Verhalten eines Basketballs am Rand des Korbs. Darin beschrieben sie dessen Verhalten und seine Ursachen im Detail.

Auslippen in zwei Varianten untersucht

Beim Golfen ging es jedoch um das sogenannte „Lip out“, also die Bewegung des Balls, der scheinbar im Loch verschwindet und dann wieder auftaucht. In der wissenschaftlichen Arbeit zeigen die Autoren zwei Modelle. Eines befasst sich mit dem Rand-Auslippen, das andere mit dem Loch-Auslippen.

Die Neigung reicht nicht aus

Beim Rand-Auslippen befindet sich der Schwerpunkt des Golfballs nicht unter dem Niveau des Güns. Er rollt zwar auf das Loch zu, doch die Mitte des Balls bewegt sich nicht in Richtung des Zentrums des Lochs. Das ist der Grund, warum der Ball schräg an den Lochrand rollt. Die Neigung des Golfballs ist dabei nicht groß genug, um die Rollbewegung zu überwinden. So wird der Ball zwar leicht abgelenkt, die Rollbewegung bestimmt jedoch weiterhin die Richtung, die er nimmt. Damit rollt er scheinbar wieder aus dem Loch hinaus und sorgt beim Putten für großen Ärger.

Der Spin sorgt für den scheinbaren Sprung

Noch ärgerlicher wird das Putten, wenn der Ball bereits scheinbar im Loch verschwunden ist. Beim Loch-Auslippen weist der Golfball bereits einen tieferen Schwerpunkt auf, doch auch dieser reicht nicht aus, um ihn endgültig im Loch zu versenken. Verantwortlich dafür ist der Spin.

Die Rotation verläuft dabei in einer anderen Richtung als die Rollrichtung des Balls. Dieser Spin sorgt dafür, dass der Ball zwar vollständig unter dem Lochrand verschwindet, anschließend jedoch wie von Zauberhand gesteuert, wieder auftaucht. Der Golfball dreht sich dabei förmlich heraus. Dieses physikalische Phänomen funktioniert allerdings nur dann, wenn der Ball zuvor noch nicht den Boden des Lochs berührt hat. Diese würde den Spin stören und dafür sorgen, dass der Ball endgültig dort bleibt, wo er eigentlich hingehört.

Eine weitere Variante wartet auf Aufklärung

Mit diesen Erklärungen dürften leidenschaftliche Golfer allerdings noch nicht endgültig zufriedengestellt sein. Immerhin kennen sie noch ein weiteres Phänomen, das ebenfalls unter den Begriff „Auslippen“ fällt. Manchmal erreicht der Golfball das Loch, verlässt jedoch sofort wieder den Rand. Danach rollt er auf den gegenüberliegenden Rand zu, rollt diesen entlang und kehrt zum Frust der Spieler wieder zum Grün zurück. In einigen Fällen kann er auch ins Loch fallen. Wie die beiden Wissenschaftler selbst ausführen, haben sie dieses Phänomen noch nicht untersucht.

Doch die Arbeit der Forscher hat einen wichtigen Beitrag zum Verständnis vom Zusammenspiel von Golf und Physik geliefert. Erfolglose Versuche beim Putten haben damit ab sofort eine fundierte wissenschaftliche Basis gefunden, die eine gute Erklärung für den Misserfolg liefert. Ob sich die Golf-Community daher in Zukunft weniger ärgern wird, ist allerdings fraglich.


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