Wofür die meisten Golfer fünf bis sechs Stunden benötigen, waren es für Richard Neugebauer nur etwa 2 Stunden pro Platz bei seinem speziellen Weltrekord. Der als radelnder Postbote bekannte 72-Jährige ist ständig unterwegs und jagt die nächsten Extreme. Nun hat er auch beim Golf zugeschlagen und sich in die Rekordbücher eingetragen.
24h Zeit für acht Golfplätze mit Hilfe eines Helikopters waren das Ziel für Richard Neugebauer am längsten Tag des Jahres (21.06.2023). Um 5 Uhr morgens startete der 72-Jährige seine Mission Weltrekord in Neumarkt. Angetrieben von seiner einzigartigen Mentalität, die ihm schon mehrere Weltrekorde im Tennis oder Kegeln einbrachte und ihm zu einer einer 6430 Kilometerlangen Radtour entlang der Transsibirischen Eisenbahn motivierte. Seine hohe Ausdauer sollten ihn auch dieses mal nicht im Stich lassen.
Widrige Umstände erschweren Weltrekord
Unter ständigen Zeitdruck tat jeder Bunkertreffer doppelt weh. Auch die Wetterbedingungen spielten nicht mit für Neugebauer und verzögerten teilweise den Abflug des Helikopters. Eine Gewitterzelle machte das Fliegen zur Mittagszeit unmöglich, egal wie schnell der radelnde Postbote auch war. Doch er gab trotz verlorenen Zeit sowie extremer Hitze nicht auf. Begleitet wurde Neugebauer bei seinem Versuch im Golf-Kart von Physio Peter Weigl und Fotograf Christian Wiesinger. Mehrmals machten andere Golfer wie zum Beispiel auf der Golfanlage Holledau eine Pause, um den 72-jährigen Adrenalinjunkie durchzulassen. Der eine oder andere konnte angesichts dieser beeindrucken Leistung nur noch Staunen.
Der Ingolstädter konnte dann nach mehr als 80 km Laufstrecke, 9000 verbrannten Kalorien und einiger Birdies um etwa 22:00 Uhr im Wittelbacher Golfclub den letzten Putt des Tages setzen. Ganze 17 Stunden hatte Neugebauer am Ende gebraucht. Zum Glück für den radelnden Postboten war im Hellen Schluss, denn auf das Spielen im Dunkeln samt Leuchtbällen und Lichtern war Neugebauer nicht vorbereitet.
Karikativer Gedanke
Doch nicht nur der Rekord stand im Mittelpunkt des Ganzen. Denn es gab auch einen wohltätigen Zweck hinter der Glanzleistung des radelnden Postboten. 200€ pro Platz spendeten die Golfclubs und so kamen am Ende 2000€ für den Verein "Wirbelwind" zusammen. Dieser setzt sich für Opfer sexualisierter Gewalt ein. Für Richard Neugebauer war es sicher nicht der letzte Rekordversuch.