Er ist eine Legende. Sechs Meisterschaften gewann Michael Jordan mit den Chicago Bulls. Unzählige Rekorde und Auszeichnungen schmücken „His Airness“. Er kennt sich mit Drucksituationen aus, versteht es, Spiele in letzter Sekunde umzureißen. Vor allen Dingen: Jordan weiß, wie man siegt. Diese Eigenschaften will sich der US-Kapitän zu Nutze machen und engagiert Michael Jordan als Motivator für den Ryder-Cup.
Von Jordan lernen heißt Siegen lernen
1999 appellierte US-Präsident George Bush in einer martialischen Rede erfolgreich an den Patriotismus jedes Einzelnen. Soweit wird Jordan nicht gehen, allerdings wird der Hobbygolfer (Hcp: -3) den Spielern aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz berichten. Love III sieht den Ausnahmesportler eher als einen zusätzlichen Assistantcoach. "Ich habe mit ihm gesprochen und möchte, dass er von den Spielern gesehen wird und in unserer Mannschaftskabine ist", sagte US-Love III über die Rolle Jordans.
Bleibender Eindruck
Jordan sollte im vergangen Jahr beim Presidents-Cup als Vize-Kapitän von Fred Couples fungieren, aufgrund des NBA-Streiks musste der Mitbesitzer der Washington Wizards jedoch absagen. Der Kontakt der beiden ist seitdem geblieben und so vermittelte der Assistantcoach den Kontakt zu seinem Chef. „Michael wird zusammen mit Fred oft bei uns sein. Ich hoffe, er wird großen Einfluss auf uns haben“, so Love.
Der Amerikaner erinnert sich gerne an seine erste Ryder-Cup-Begegnung mit dem Superstar zurück: Die Basketballikone fuhr damals im Golfcart vor, um ihn und Couples beim Spiel zuzusehen. „Das hat mich geprägt und war wirklich cool“, denkt Love zurück.
USA unter Zugzwang
Dabei steht Love gehörig unter Druck, die Bilanz liest sich aus US-Sicht nicht erfreulich. In neun der vergangenen dreizehn Auseinandersetzungen gingen die Europäer als Sieger vom Platz. Die Gründe sind einfach. Der stärkere Teamgeist brachte den Ausschlag für die Mannschaft der 'Alten Welt'. In diesem Jahr hat Love auch noch vier Rookies im Team, die den enormen Druck und die Erwartungshaltung noch kennenlernen müssen.
Jordan hat die schwierige Aufgabe, ein durch Individualisten geprägtes US-Team zu einen. Für Love ist die Erscheinung „Air Jordans“ der Schlüssel zum Triumph über das Team um McIlroy. „Ich will, dass mein Team, so wie ich damals, Michael sieht. Und zwar nicht nur irgendwo unter den Zuschauern. Ich will, dass er bei ihnen ist, auch im Teamraum.“