Mit der British Open steht bereits das dritte der vier Majorturniere bei den Männern an. Viel wichtiger ist jedoch, dass mit diesem Wettbewerb die zweijährige Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janairo beginnt. Die Rückkehr des Golfsports auf die olympische Bühne nach 112 Jahren scheint für viele zwar noch weit entfernt, ein Blick auf die Qualifikationskriterien lässt jedoch auf ein spannendes Rennen um die begehrten Startplätze hoffen. Golf Post erklärt, was Spieler und Fans in den kommenden 24 Monaten erwartet.
British Open: Start der Qualifikationsphase
Die International Golf Federation plane zur British Open die Veröffentlichung einer neuen Rangliste, welche die Entwicklung des Teilnehmerfeldes über die Zeit bis zu den Olympischen Spielen verfolgen wird, berichtete kürzlich GolfChannel.com. Das amerikanische Portal bezog sich dabei auf entsprechende Informationen, wonach die neue Olympia-Rangliste mit dem Official World Golf Ranking, also der Weltrangliste bei den Männern sowie dem Rolex Ranking bei den Damen verknüpft sein wird.
Bei der British Open und zeitgleich der Ladies German Open besteht dann die erste Möglichkeit Punkte zu sammeln. Basierend auf dem Olympic Golf Ranking vom 11. Juli 2016 - dem offiziellen Ende der Qualifikationsphase - werden dann die 60 Startplätze vergeben.
Maximal vier Spieler pro Land für Rio 2016
Die einzelnen Länder haben die Möglichkeit bis zu vier Spieler nach Rio zu schicken. Voraussetzung ist, dass sie unter den besten 15 Akteuren der Rangliste platziert sein müssen. Im Anschluss werden die verbliebenen Positionen mit den maximal zwei höchst-klassifizierten Startern pro Land aufgefüllt. Ty Votaw, Vizepräsident der International Golf Federation, wollte dazu zwar keine Stellung abgeben, verwies jedoch auf eine angesetzte Pressekonferenz im Rahmen der British Open im Royal Liverpool.
Anschaulicher wird es mit einem Beispiel anhand der aktuellen Weltrangliste: Nach dem Stand vom 7. Juli 2014 waren die USA das einzige Land, das mit mehr als zwei Spielern in den Top 15 vertreten ist. Sie dürften also ihre vier besten Golfer nominieren.
Rechenbeispiel zur Olympia-Quali
Australien deckt die möglichen zwei Plätze ebenfalls bereits mit Top-15-Spielern ab. Schweden, Großbritannien, Irland - Rory McIlroy hat sich bekanntlich für Irland entschieden, sollte er sich für Olympia qualifizieren - Spanien, Deutschland und Japan sind mit jeweils einem Akteur in den Top 15 vertreten und dürften dementsprechend noch eine zweite Nominierung vornehmen, solange bis die Grenze von 60 Spielern erreicht ist.
Sicher qualifiziert wären also Bubba Watson (3), Matt Kuchar (4), Tiger Woods (7) und Jordan Spieth (10) für die USA, Adam Scott (1) und Jason Day (5) für Australien, Henrik Stenson (2) für Schweden, Justin Rose (6) für Großbritannien, Rory McIlroy (8) für Irland, Sergio Garcia (9) für Spanien, Martin Kaymer (12) für Deutschland sowie Hideki Matsuyama (15) für Japan. Nicht zu Olympia dürften hingegen durch die große Zahl von US-Amerikanern Jim Furyk (11), Phil Mickelson (13) und Dustin Johnson (14).
Reservierte Startplätze für Gastgeber und jeden Kontinent
Bei unserem Beispiel wären also zwölf von insgesamt 60 Plätzen vergeben. Davon ist unabhängig von der Platzierung im Ranking bei den Männern und Frauen auf jeden Fall ein Platz für Gastgeber Brasilien reserviert, genauso ist der Platz für mindestens einen Spieler/eine Spielerin aus jedem der fünf olympischen Kontinente (Amerika, Europa, Asien, Afrika und Australien/Ozeanien) in Rio de Janeiro reserviert.
Um die Plätze komplett zu besetzen, wird am Ende vermutlich auf Spieler und Spielerinnen weit hinten in den Weltranglisten zurückgegriffen werden. Der aktuell bestplatzierte Vertreter für die Gastgeber aus Brasilien käme bei den Männern demnach von Weltranglistenplatz 275 (Adilson da Silva).