Golf ist Spannung, Golf ist Emotion, Golf ist Adrenalin! Doch wenn man die Runde des persönlichen Favoriten nur im Leaderboard verfolgen kann, wird aus offenen Fragen schnell Frust: "Wo kommt das Doppelbogey denn her? Gestern hat er das Loch noch in Birdie gespielt!" Für die großen Turniere bietet die PGA Tour schon länger einen Shot Tracker an, der die Runden der Stars, die nicht im Fokus der TV-Kameras stehen, für die Zuschauer im heimischen Wohnzimmer nachvollziehbar macht.
Der Service ist toll, auch wenn die Genauigkeit und die Benutzerfreundlichkeit hier und da noch Luft nach oben haben. Seit 2015 kommt beim Masters eine neue Tracking-Technologie von IBM zum Einsatz, die präzise über Ballflug und Balllage der Schläge jedes Spielers informiert und so eine neue Dimension des Mitfieberns ermöglicht. Die Tech-Website ZDnet.com hat sich das System genauer angeschaut.
Von Sensor über die "Cloud" auf den Bildschirm
Und so funktioniert es: IBM nutzt Sensoren, die direkt mit dem Internet verbunden sind, das System nennt sich "Internet-of-Things". Die Rohdaten laufen durch die firmeneigene "Cloud" des Technologie-Giganten, wo sie auf ihre Kerninformationen reduziert und unmittelbar graphisch umgesetzt werden. Keine ellenlange Leaderboards aus endlosen Zahlenreihen mehr. "Es ist fesselnder für die Fans, bietet einen wirtschaftlichen Mehrwert und hilft, das Publikum zu vergrößern.", sagt John Kent, IBM's Technology Manager.
Shot Tracker direkt vom Platz
In Augusta sind dutzende dieser Sensoren auf dem gesamten Platz verteilt worden. Diese laserbasierten Detektoren generieren eine ganze Reihe an Daten, darunter die Position des Balles, die über drei Achsen bestimmt wird, und die Endposition des Balles. Die Daten werden durch die "Cloud" geschickt und sofort visualisiert. Am Ende hat der Nutzer die Möglichkeit, die Runde jedes Spielers Schlag für Schlag nachzuvollziehen, inklusive der präzisen Daten zu allen Distanzen und Scores - zur Verfügung gestellt innerhalb von Sekundenbruchteilen.
IBM macht's gut - kann's SAP besser?
IBM nutzt für diese Technologie den frischen HTML5-Standard, der sozusagen die Kernsprache des Internets ist und dadurch auf nahezu jedem Endgerät - Smartphone, Tablet oder PC - abrufbar ist. Auf dem iPad lässt sich die Graphik sogar drehen und aus allen möglichen Winkeln ansehen. Diese "Second-Screen"-Erfahrung soll eine Brücke zwischen der realen und der digitalen Welt schlagen - und bringt IBM nebenher einen längeren Sponsor-Vertrag.
Auch SAP hat als Hauptsponsor des Solheim Cup 2015 in Deutschland hat angekündigt, für ein intensiveres Erlebnis zu sorgen. Unter dem Slogan "digitaler Solheim Cup" will der Software-Gigant beim Kontinental-Vergleich der Damen ein ähnliches Programm fahren - nicht nur aus Golfer-Sicht interessant, denn IBM und SAP sind Konkurrenten im internationalen Wettbewerb.
Wenn SAP was macht, dann wird es teuer, langsam und beschissen.