Sie zählen zu den ganz Großen des Sports und blicken auf bewegte und überaus erfolgreiche Karrieren zurück. Die Rede ist von Phil Mickelson und Ernie Els, die beide bei der diesjährigen PGA Championship in Quail Hollow zu ihrem 100. Majorturnier antreten. Golf Post blickt aus diesem Anlass auf die einmaligen Karrieren der beiden Golfgrößen zurück und würdigt ihre Leistungen und Verdienste um den Golfsport.
Die Familie stand und steht immer an erster Stelle
Natürlich denken die meisten an drei grüne Jackets oder die Open-Siege, wenn es um den amerikanischen Linkshänder und den hochgewachsenen Südafrikaner geht, doch neben ihren Siegen sind diese beiden Profis besonders für ihr großes Herz und ihren Familiensinn bekannt. Phil Mickelson bewies diesen erst kürzlich, als er auf die Chance verzichtete, seinen Karriere-Grand-Slam zu vervollständigen und die US Open aufgrund der Schulabschlussfeier seiner Tochter absagte.
Auch sonst zählt bei Mickelson grundsätzlich Familie vor allem anderen. Seine Frau durch eine schwere Krebserkrankung begleitend, ordnete der Mittvierziger schon vor einigen Jahren seine Prioritäten neu und stellte fest, dass Glück, Gesundheit und Familie mit nichts auf der Welt aufzuwiegen sind. Ebenso verhält es sich bei dem Weinbauer Ernie Els, der von Beginn an die Familie in den Vordergrund stellte. Mit der Autismus-Erkrankung seines Sohnes sehr offen umgehend, setzt sich Els seit jeher für Menschen mit dieser Art von Erkrankung ein und hat vor vielen Jahren eine Stiftung gegründet, die bereits mehrere Millionen an Spendengeldern eingesammelt hat.
Erfolge sprechen für sich
Vielleicht gerade aufgrund dieser besonderen Umstände und dem bedingungslosen Rückhalt von Seiten der Familie, konnten Els und Mickelson parallel ihre unvergleichlichen Karrieren abliefern. Mickelson liegt bei der Betrachtung der blanken Zahlen dabei freilich vor dem Südafrikaner, hat er doch 41 Siege allein auf der PGA Tour eingefahren und fünf Majors gewonnen. Damit kommt er auf einen Majorsieg mehr als Ernie Els, der die US Open und die Open Championship je zweimal gewann.
In honor of Phil's 100th major, share your favorite Phil moments w/ hashtag #Phil100 for a chance to be featured! >> https://t.co/9WMFL0sTXl pic.twitter.com/s2ynhqNY4D
— Callaway Golf (@CallawayGolf) August 7, 2017
Els gleicht diesen Umstand jedoch mit einigen anderen beeindruckenden Rekorden aus. So ist der 46-Jährige mit 61 Profi-Siegen behangen, wobei 29 auf der European Tour errungen wurden. Els ist darüber hinaus Rekordsieger (sieben Siege) der World Matchplay Championship, die als inoffizielle Lochspiel-Weltmeisterschaft gilt.
Beiden gemein ist jedoch die Tatsache, dass es für den Karriere-Grand-Slam, den Sieg aller vier Majors, bisher nicht gereicht hat. Mickelson fehlt dafür lediglich noch die US Open, während Ernie Els das Masters in Augusta und die PGA Championship fehlen. Bei eben jenem Masters trafen die beiden Granden des Golfsports auch bereits in einem Herzschlagfinale aufeinander. In diesem bewies Mickelson Nervenstärke und Els sorgte für die Legende um seinen Spitznamen "The Big Easy". Während Mickelson nämlich zum finalen Birdie lochte und das Turnier gewann, verspeiste Els vollkommen gelassen ein Apfel und gratulierte im Anschluss von Herzen.
Ernie Els and Phil Mickelson in 1984 pic.twitter.com/H6cb4g1Hus — GreenJacketAuctions (@BidGreenJacket) February 10, 2017
PGA Championship als großes Jubiläum
Im Jahr 2017 beim letzten Major des Jahres in Quail Hollow wird es zum vorläufigen Höhepunkt in den Karrieren zwei der integersten und loyalsten Sportsmänner der Geschichte kommen, wenn sie bei der PGA Championship zu ihrem jeweils 100. Major an den Start gehen. Da ist es bei einem Blick auf die Tee Times schon fast traurig zu sehen, dass die Verantwortlichen nichts für Pathos und Emotionen übrig haben und Els und Mickelson gemeinsam auf die ersten beiden Runden schicken.
Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Vielleicht schwingen sich die beiden Legenden zu einem letzten großen Husarenritt auf und spielen am Sonntag Seite an Seite im letzten Flight um den Sieg. Träumen darf man ja bekanntlich...