Die Fotos gingen um die Welt: Augusta National, der grünste Flecken Golf auf Erden, präsentierte sich in jämmerlichem Braun. Die Bunker waren ohne Sand, die Büsche ohne Bunt. Tristesse statt Bundesgartenschau. Wo in einem guten Monat das wegen Corona verschobene Masters 2020 stattfinden soll, sah es dieser Tage aus wie auf einer Agrarbrache. Das suggerierten jedenfalls Luftaufnahmen. Und die Golfwelt war geschockt.
Na ja, ein bisschen vielleicht. Denn des Rätsels Auflösung und die Gegenmaßnahmen folgten auf dem Fuße. So reagiert Gras nun mal, wenn die Bedingungen unwirtlich sind. Dann stellte es Wachstum und Blühen ein, legt sich schlafen und spart Energie fürs Überleben. In Georgia ist es für das hitzefeste Bermuda-Gras des ikonischen Kurses derzeit schlichtweg zu kalt, vor allem nachts bei Temperaturen deutlich unter 10 Grad – und so sieht Augusta National normalerweise dann halt im September aus.
US-Masters-Kurs schon wieder grün
Aber weil gerade die Granden in Grün nichts dem Zufall überlassen, wurden die Golfbahnen dieser Tage mit dem klimatauglichen Rye-Gras übersät, und das hat prompt Fuß gefasst, begünstigt von wachstumsfördernden Temperaturen über 20 Grad am Tag. Auch wenn sich Augusta National im November vermutlich völlig anders spielt als im April – niemand weiß genau wie, da es an entsprechender Erfahrung fehlt –, dürfte eines garantiert sein: An Grün wird‘s nicht mangeln.
Augusta National looks a bit different than it did 10 days ago! @EurekaEarthPlus providing the best golf content right now. pic.twitter.com/gk9dmYY86r
— Sean Zak (@Sean_Zak) October 3, 2020