Mit einem „Schlag“ ist die Bewegung der Handgelenke eng verbunden. Hier haben wir 3 mögliche Bewegungen: Das Abwinkeln in Richtung Daumen (radial) und in Richtung kleiner Finger (ulnar), das Abklappen Handinnenfläche in Richtung Innenseite Unterarm (palmar) und in Richtung Knöchel in Richtung Außenseite Unterarm (dorsal) sowie eine Rotation (diese entsteht allerdings nicht primär durch die Handgelenke, sondern durch die Unterarme).
Alle diese Bewegungen müssen optimal koordiniert werden, um einen wiederholbaren guten Treffmoment entwickeln zu können. Dies könnte allerdings als große Herausforderung betrachtet werden, denn kleinste Abweichungen von der optimalen Bewegung enden sofort in einem Fehlschlag.
Die Rotation ist sicherlich sehr schnell beschrieben, denn diese sollte kaum stattfinden. Die Rotation im Verhältnis zum Ziel erfolgt vielmehr durch den Körper als die Unterarme an sich.
Wie finde ich den richtigen Treffmoment?
Der Winkel von radial („Lag“) muss sich auf jeden Fall zum Treffmoment in Richtung ulnar auflösen, denn nur so kommt der Schläger überhaupt wieder Richtung Boden zurück. Würde man den Winkel die ganze Zeit halten, befände sich der Schläger einige Dezimeter über dem Boden in der Treffphase. Ob der Treffmoment dann gelöffelt aussieht oder nicht hängt davon ab, wie stark der Winkel von dorsal der rechten Hand in Richtung palmar rechts aufgelöst wird. Typischerweise machen das Amateure allerdings viel zu früh viel zu viel.
Es ist gewissermaßen unmöglich, die Aktion der Handgelenke bewusst zu steuern um genau im richtigen Moment die Handgelenke im genau richtigen Maß zu entwinkeln. Hier müssen sich die Profis also eines Tricks bedienen. Und genau das machen sie auch:
Der Profi-Trick
Der erste Trick besteht darin zu verstehen, dass der gefühlte Treffmoment, also die Position in die man „entwickelt“, nicht der Treffmoment ist, sondern die Position, wenn der rechte Arm parallel zum Boden ist im Treffmoment. Der zweite Trick ist, dass die Bewegung kaum aktiv aus den Händen kommt. Es ist vielmehr eine Folge der deutlichen Streckung des Körpers. Über diese Kraft, die sogar weg vom Ziel geht über den Oberkörper, wird der Schläger automatisch in die passende Position freigegeben.
Wie kann man das zunächst spüren und dann auch im Golfschwung anwenden?
Die erste Übung besteht darin, den Schläger gerade und weit nach vorne in Richtung Ziel zu werfen. Dadurch spürt man, wie der Körper sich ins Finish hinein gut streckt, die Arme lang gezogen werden und die Handgelenkswinkel aufgelöst werden, ohne dass man darüber nachdenken muss.
Nun versuchen Sie dieses Gefühl des Wurfes und das dabei entstandene „Finish“ nachzumachen. Es wird sich so anfühlen, als ob Sie sehr hart schlagen und dennoch nur sehr kurz durchschwingen. Die Arme werden durch die kraftvolle Streckung des Körpers nach vorne richtig lang gezogen und die Winkel in den Handgelenken auf die richtige Art und Weise aufgelöst. Fangen Sie erst mit einem kürzen Rückschwung an und steigern das Tempo mit zunehmendem Erfolg. Viel Spaß!