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Profisport Damen

Vor 20 Jahren: Annika Sörenstam spielt historische 59

16. Mrz. 2021 von David Wellenbrock in Köln, Deutschland

Annika Sörenstam spielt vor genau 20 Jahren eine historische 59er Runde. (Foto: Getty)

Annika Sörenstam spielt vor genau 20 Jahren eine historische 59er Runde. (Foto: Getty)

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Vor genau 20 Jahren spielte Annika Sörenstam eine historische 59 auf der zweiten Runde beim Standard Register PING in Phoenix, Arizona (USA), auf der LPGA Tour. Eine solche Runde war noch nie zuvor einer Frau in einem offiziellen Wettbewerb gelungen und ist bis heute unerreicht - fünf Spielerinnen kamen bis auf einen Schlag an die Rekordrunde heran. Und dabei fing dieser 16.03.2001 für die Schwedin nicht gut an.

Rekordtag: Stau statt Aufwärmen

Im Interview mit "Golfweek" erinnert sich Annika Sörenstam an ihren historischen Tag vor 20 Jahren. Wobei sie so viele Erinnerungen an diesen Tag gar nicht habe, da sie so im Flow gewesen sei. Es war der zweite Tag des Standard Register Ping in Phoenix; Sörenstam hatte eine frühe Startzeit auf der Back Nine, aber steckte im Verkehr fest. Daran erinnert sich auch ihr damaliger Caddie Terry McNamara: "Unser Aufwärmen war schrecklich. Annika war zu spät und auch ich war zu spät. Als ich ankam, war sie noch nicht da, was noch nie vorgekommen war."

Nach einem eiligen Aufwärmen ging es dann auch schon an das zehnte Loch im Moon Valley Country Club, einem Par-5-Dogleg. Gleich an ihrer ersten Bahn lochte sie zum Birdie ein. Sie ließ diesem noch sieben weitere Birdies nacheinander folgen.

Annika Sörenstam: "Ich brauche ein Par"

Nach acht Birdies an ihren ersten acht Löchern, sagte Sörenstam einen Satz, den Golferinnen und Golfer sonst so wohl nicht sagen: "Ich bin so nervös, ich brauche ein Par." Gesagt, getan. Mit einem Score von acht-unter-Par ging sie auf die Front Nine. "Ich bin bereit für ein paar weitere Birdies", ließ sie ihren Caddie wissen. Diesen Worten folgten vier Birdies an den Bahnen 1 bis 4. Kurz nachgerechnet: Zwölf Schläge unter Par! "Ich fing an, es zu fühlen - was passiert hier gerade?", sagte die Schwedin 2017 in einer Gesprächsrunde, "aber der andere Teil des Gehirns sagt: Konzentrier dich auf den nächsten Schlag!"


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Nach drei Pars spielte Sörenstam an ihrem 17. Loch das nächste Birdie: "Jetzt bin ich 13 Schläge unter, gehe an das letzte Loch und realisiere, was hier gerade passiert." Doch wie spielt man das letzte Loch, wenn man so kurz davor ist, eine Schallmauer zu durchbrechen? "Mein Caddy sagte, schlag ihn einfach in die Mitte des Grüns. Ich sagte: 'Nein, ich schlage ihn auf die Fahne. Ich schlage ihn schon den ganzen Tag auf die Fahne. Ich werde meine Strategie am letzten Loch nicht ändern'", erklärt Sörenstam. Sie will die 58 attackieren. Der Putt aus gut 3 Metern geht links am Loch vorbei, doch die 59 lässt sie sich nicht nehmen. Der letzte Putt aus rund einem Meter "wurde länger und länger in meinem Kopf. Und ich sagte mir: 'Los jetzt tipp ihn rein!"' - der Rest ist Geschichte.

Erfolg entsteht im Kopf - der Traum der 54

Schon als Teenager im schwedischen Golfteam scherzten die junge Sörenstam und ihre Kolleginnen über die perfekte Golfrunde. "Wenn man sich Ziele setzt, muss man sie vorher im Kopf durchspielen, dass man glaubt, dass es möglich ist", erklärt Sörenstam, die sich so als Ziel setzte, eine 54er Runde zu spielen. "Es ist möglich an jedem Loch ein Birdie zu spielen, warum also nicht in einer Runde?", so die zehnfache Majorsiegerin. Auf diese Weise habe sie die Messlatte ziemlich hochgelegt und auch wenn sie die 54 (noch) nicht spielen konnte, sei sie doch sehr nah rangekommen und habe mehr erreicht.

Der Erfolg gibt ihr Recht: 72 Siege auf der LPGA Tour und zehn Majorsiege stehen in der Bilanz der mittlerweile 50-Jährigen. 2008 beendete sie ihre Karriere, doch spielte in diesem Jahr das erste Mal seit 13 Jahren wieder auf der Tour - als Vorbereitung für die Legends Tour der LPGA.

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