Einen Tag vor dem Beginn der Porsche European Open 2021 stellten sich die Topstars Henrik Stenson und Bernd Wiesberger den Fragen der Journalisten. Beide rechnen sich gute Chancen aus und fühlen sich bislang sehr wohl in Hamburg – auch wenn keiner einen einfachen Kurs in dieser Woche erwartet.
Henrik Stenson: "Es ist eine Rückkehr zum Essen und zur Kultur"
Zu den Fan-Lieblingen zählt der sympathische Schwede Henrik Stenson, der in den ersten beiden Runden an der Seite von Martin Kaymer spielen wird (Tee Time: 13 Uhr, Tee 1) allemal. Doch nicht nur als Fan ist man froh, ihn in dieser Woche hier in Hamburg begrüßen zu dürfen. Auch Stenson tut die europäische Luft sichtlich gut. „Es ist ein schönes Gefühl“, schwärmte der ehemalige Open Champion. „Ich sehe viele alte Freunde und Spieler, die ich normalerweise nicht so häufig treffe.“ Stenson wohnt seit einigen Jahren in den USA und kommt nur noch gelegentlich über den großen Teich. „Es ist eine Rückkehr zum Essen und zur Kultur. Immerhin bin ich auf europäischen Plätzen groß geworden und habe viele Jahre auf der European Tour gespielt.“
Doch Stenson hat in dieser Woche mehr vor als nur in Erinnerungen zu schwelgen. Nach einem sieglosen Jahr 2020 will er zu alter Stärke zurückkehren und gibt auch die Teilnahme am Ryder Cup noch nicht auf. Zumal er, obwohl er bereits fünf Mal Teil des Teams war und davon drei Mal den Pokal in seinen Händen halten durfte, beim Kontinentalvergleich noch eine Rechnung offen hat. „Alle Siege waren in Europa. Um meine Ryder-Cup- Karriere perfekt zu machen, würde ich gerne mal auf US-amerikanischem Boden gewinnen.“ In diesem Jahr hätte er nochmals die Gelegenheit.
Bernd Wiesberger: "Wir fangen alle wieder bei null an"
Der Österreicher tritt als Vorwochensieger an, nachdem er beim Made in HimmerLand Turnier in Dänemark seinen Titel erfolgreich verteidigte. Wiesberger kehrte dank seines achten European-Tour-Titels zurück unter die Top 50 der Weltrangliste und ist damit bei der US Open in Torrey Pines gesetzt. „Ich habe Anfang dieser Woche einen Flug nach San Diego gebucht“, so der 35-Jährige, dem jedoch auch bewusst ist, dass ihm diese Woche nichts geschenkt wird. „Für einen selber ist es natürlich gut zu wissen, dass man eine Woche vorher gewonnen hat, aber wir fangen alle wieder bei null an und von dem her bekommt man da keine Schläge geschenkt oder irgendeinen Bonus.“ Und doch zeigte sich Wiesberger optimistisch, dass er weiter auf der Erfolgswelle surfen kann. „Normalerweise war es bei mir immer so, dass ich dann über einen gewissen Zeitraum ganz gutes Golf gespielt habe. Und ich hoffe natürlich, dass der Sieg aus der vergangenen Woche dies auch wieder auslöst. Vor allem, weil wir jetzt in einen wichtigen Sommer mit großen Turnieren gehen.“
Der Startpunkt für diese entscheidende Phase könnte also deutlich schlechter sein. Zumal Wiesberger mit dem Ryder Cup im September ein großes Ziel vor Augen hat. „Idealerweise spiele ich noch ein paar Turniere wie letzte Woche“, erklärte Österreichs Nummer eins. Aktuell liegt Wiesberger noch knapp außerhalb der Ränge, die eine automatische Qualifikation für den Ryder Cup bedeuten würden. „Ende August wird abgerechnet und hoffentlich steht dann mein Name auf der Liste.“ Eine gute Woche hier in Hamburg wäre ein weiterer Schritt in Richtung Whistling Straits, dem Austragungsort des diesjährigen Ryder Cups.
(Text: Porsche European Open)