"Man träumt von diesem Moment, aber es ist immer schwer sich vorzustellen, wie es wirklich sein wird." Jon Rahm muss nicht mehr träumen, um zu wissen, wie es sich anfühlt, das US Masters zu gewinnen, das, nach seiner Aussage, vielleicht beste Turnier der Welt.
Von seinen Emotionen war er selbst überrascht. "Ich hätte nie gedacht, dass ich weinen würde, wenn ich ein Golfturnier gewinne, aber ich war sehr nah dran an diesem 18ten Loch. Und das vor allem wegen der Bedeutung für mich und für den spanischen Golfsport. Es ist das 10. Major für Spanien, der vierte Spieler, der das Masters gewinnt und mein zweiter Major-Sieg, das ist ziemlich unglaublich."
"So zu spielen, wie ich es am Sonntag getan habe, nur ein Bogey unter schwierigen Bedingungen und mit einem Vorsprung von - schwer zu erklären. Ich bin sehr stolz auf mich und auf das, was ich getan habe. Ich habe es immer noch nicht so richtig begriffen. Ich schaue mir die Ergebnisse an und denke, dass ich noch ein paar Löcher spielen muss, um zu gewinnen. Ich kann nicht wirklich etwas anderes sagen. Das war für Seve. Er war da oben und hat geholfen, und er hat geholfen."
Jon Rahm: "Ich weiß, dass Seve heute an meiner Seite war"
Dieser Masters-Sonntag stand, wie schon einige in der Vergangenheit, im Zeichen Seve Ballesteros, dem großem spanischen Golfer, der 2011 verstarb. "Dass ich es am 40. Jahrestag seines Sieges, an seinem Geburtstag, am Ostersonntag geschafft habe, ist unglaublich bedeutsam. Es so zu beenden, wie ich es getan habe - ein ungewöhnliches Par, war ganz im Sinne von Seve, war ein Zeugnis für ihn, und ich weiß, dass er heute an meiner Seite war, und es war ein großartiger Sonntag."
Die Spanier scheinen vor allem ein Faible für den Ostersonntag zu haben. "Ich mag es, wenn sich die Geschichte irgendwie wiederholt, denn als Ollie [Jose Maria Olazabal] '99 sein zweites Masters gewann, war Sergio [Garcia] der "low am". Es war sein erster Start dort, und mein erster Start war das Jahr, in dem Sergio gewann. Ich glaube, die Spanier gewinnen einfach gerne am Ostersonntag und an Seves Geburtstag. Wenn ich zufällig noch ein paar mehr Siege bekommen soll, wissen Sie, was Sie für mich tun müssen, Herr Vorsitzender. Legen Sie es einfach irgendwie auf den Ostertag."
Es ist der bedeutendste Sieg seiner Karriere. Jon Rahm gewinnt die 87. Ausgabe des US Masters und ist überwältigt von seinen Gefühlen.
"Ich bin nie in Panik geraten"
Auch wenn Jon Rahm auf dem Platz wie die Ruhe selbst aussah, spielte sich einiges in dem jetzt zweifachen Majorsieger ab. "Ich war ruhig. Ich war nie frustriert. Ich hatte nie das Gefühl, dass irgendetwas außer Kontrolle geraten ist. Aber natürlich ist man nervös. Die Spannung ist da draußen. Das Bogey auf der 9 war vom Timing her schlecht, weil Jordan [Spieth] und Phil [Mickelson] mit Birdies reinkamen. Was also wie ein Vorsprung von 2 oder mehr Schlägen aussah, wurde sehr, sehr schnell durch deren Chance auf ein Birdie auf der 18 geschmälert"
Es sei toll für den Sonntag gewesen, dass zwei frühere Champions so niedrige Scores schossen, aber das hätte ihm durchaus Angst einjagt. "Das machte diese 10, 11, 12 Löcher härter. Ich habe vielleicht ruhig ausgesehen, aber ich war definitiv nervös. Ich bin froh, dass es so aussah. Das ist doch das, was man anstrebt, oder? Man will nicht in Panik geraten, und ich bin nie in Panik geraten. Ich habe mich mit meinem Spiel wohl gefühlt und ich hatte einen Plan, den ich umsetzen konnte, und das ist alles, was ich tun kann."
Der entscheidende Moment des US Masters 2023? "Der perfekte Draw an der 13"
"Ich musste mit einem Par durch die Amen Corner kommen. Ich musste sicherstellen, dass ich mich an den Bahnen 10, 11 und 12 nicht in eine schwierige Lage bringe, und an der 13 mit dem Wind von rechts nach links konnte ich ein wenig drehen und angreifen, und das habe ich auch getan."
"Es gibt nicht wirklich einen entscheidenden Moment, aber wenn ich einen auswählen müsste, dann würde ich sagen, dass der perfekte Draw an der 13 der Anfang war."
Seine Dankesrede nach dem Erhalt des Grünen Jacketts widmete sich all denen, die diesen Erfolg erst möglich machten, von der Maintenance Crew im Augusta National, die es überhaupt ermöglichten, dass Turnier am Sonntag zu beenden, über seinen Caddie, der mit seiner Professionalität, seiner positiven Einstellung und seiner Arbeitsmoral ein Vorbild für Rahm sein, bis zu seiner Familie und seiner Frau, die ein absoluter Fels für ihn sei und ihn selbst an so langen Tagen wie diesem unterstützt.
Zum Schluss, Rahms finale Worte der Dankesrede: "Mit diesen Worten, frohe Ostern und Ruhe in Friede, Seve."