Golf in Deutschland

A-ROSA in Bad Saarow: Wieso der Weltklasseplatz von Nick Faldo weiterhin nicht öffnet

03. Sep. 2020 in Köln, Deutschland

Weiterhin geschlossen: Der Faldo Course am Scharmützelsee ist weiterhin geschlossen. (Foto: Golf Post / Getty)

Weiterhin geschlossen: Der Faldo Course am Scharmützelsee ist weiterhin geschlossen. (Foto: Golf Post / Getty)

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Der Faldo Course in Bad Saarow gehört zu den wohl bekanntesten und renommiertesten Plätze in Deutschland. Doch seit der Corona-Krise bleibt der Platz geschlossen, Unkraut macht sich in den Bunkern des Kurses breit. Zwei von drei Plätze am Scharmützelsee werden schon wieder bespielt, doch das Prunkstück, das Hotel A-Rosa, der Faldo Course und das Clubhaus bleiben weiterhin geschlossen. Arne Bensiek, ausgewiesener Experte für Golf in der Region Berlin und Brandenburg, recherchierte, was hinter dem weiterhin geschlossenen Faldo Course steckt. „Wir werden das Hotel und den Faldo Course erst wieder öffnen, wenn es wirtschaftlich Sinn ergibt“, erklärte Sprecherin Michaela Störr von A-Rosa. Doch was steckt wirklich hinter der Entscheidung?

Kurzarbeit für Golf-Management und zahlreiche Mitarbeiter

Alle Golfanlagen in Deutschland mussten im Zuge des Corona-Lockdowns den Spielbetrieb für eine gewisse Zeit stoppen. Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt, die ökonomischen Folgen für Clubs waren teils verheerend. Doch seit die Corona-Fallzahlen wieder sinken und die Leute wieder auf die Golfplätze strömen, steigt die Auslastung der Golf-Ressorts innerhalb Deutschlands wieder. Unter anderem auch deswegen, weil der Urlaub der Deutschen in diesem Jahr verstärkt im Inland verbracht wird. Daniel Stenzel vom Golfresort Weimarer Land erklärte Bensiek für seinen Text, der bereits Ende August im Tagesspiegel und nun in den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) erschien, beispielhaft von einer enorm hohen Auslastung: „Wir haben eine Auslastung von 94 Prozent bis in den Oktober hinein.“

Umso kurioser scheint es, dass sich das Golf-Management von A-Rosa weiterhin in Kurzarbeit befindet und der Faldo Course weiterhin gesperrt ist. Denn auch dort wäre gegenwärtig wohl ebenfalls eine hohe Auslastung zu erwarten. Der Arnold Palmer Course, der bereits wieder geöffnet ist, wird von den Azubis des Hotels geleitet, so Tagesspiegel und PNN. Das Clubhaus bleibe weiterhin geschlossen, Getränke seien nur bei einer kleinen, vorübergehend geöffneten Bar zu erwerben. Der Golfbetrieb läuft also auf Sparflamme.

Drängt A-Rosa darauf, den Golfbetrieb am Scharmützelsee abzugeben?

Peter Hillebrand, der Präsident vom Sporting Club Berlin, liefert eine mögliche Erklärung für das Verhalten der Verantwortlichen: „A-ROSA schiebt die Coronakrise vor, um schlechtes Management zu vertuschen und die Schließung des Hotels zu rechtfertigen." Die PNN berichtet weiter darüber, dass A-ROSA schon vor Beginn der Coronakrise darauf gedrängt habe, den Golfbetrieb am Scharmützelsee abzugeben.

Kein Greenkeeping: Der Faldo Kurs befindet sich schon lange Zeit nicht mehr in diesem Zustand. (Foto: Golf Post)

Kein Greenkeeping: Der Faldo Kurs befindet sich schon lange Zeit nicht mehr in diesem Zustand. (Foto: Golf Post)

Wann und ob es am Scharmützesee wieder weitergeht, ist bisher unklar. „Jede Woche bewerten wir die Lage neu und treffen dann eine Entscheidung“, erklärt Sprecherin Michaela Störr gegenüber dem Tagesspiegel. Mitglieder des Golf Clubs Bad Saarow, die ihren Mitgliederbeitrag unter anderem für die Nutzung des Faldo Course zahlen, blieben bisher ohne Informationen und Entschädigung. Von offizieller Seite hieß es auf Bensieks Anfrage: „Zu Verträgen mit unseren Golfmitgliedern äußern wir uns nicht."

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