Panorama

Adventures in Golf erkundet das Phänomen „Platzreife“ in Deutschland

02. Dez. 2021 von Alexandra Caspers in Köln, Deutschland

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Für den Dreh der sechsten Staffel der Adventures in Golf verschlägt es Erik Anders Lang endlich nach Deutschland. Denn nach den deutschen Golfplätzen sehnte er sich schon lange Zeit und freute sich auf die verschiedenen Landschaften, auf die man hierzulande treffen kann. Neben den vielfältigen Golfplätzen kam er jedoch hauptsächlich mit der Intention nach Deutschland, um die durchaus spezielle deutsche Golfkultur kennenzulernen und den Grund hinter insbesondere der Platzreife zu verstehen.

Die Platzreife als Besonderheit

Dazu besucht er mit dem GSV Düsseldorf den ersten öffentlichen Golfplatz Deutschlands, gegründet 1978. Einer der ersten Aspekt den Erik Lang über das Spielen der Golfplätze in Deutschland erfährt, ist der notwendige Besitz der hierzulande altbekannten Platzreife. Dem in Kalifornien lebenden Dokumentarfilmer war solch eine "Golf-Lizenz" bisher nicht bekannt. Er selbst beispielsweise nahm sich zur Beginn seiner Golf-Karriere einfach den Driver und spielte drauf los.

Um mehr darüber herauszufinden, spricht er mit verschiedenen Personen aus der deutschen Golfbranche, um deren Sichtweise zu dieser Regel zu erfahren. Dabei trifft er auch auf den Golf Post Autor Michael Basche, der der erforderlichen Platzreife in manchen Punkten. kritisch gegenüber steht. Zum einen habe er an seinem eigenen Beispiel die Erfahrung gemacht, dass man sich hauptsächlich durch das Bespielen des Platzes verbessert und nicht nur durch das eintönige Bälle schlagen auf der Driving Range, heißt es im Video. Zum anderen sieht er in der Platzreife auch als ein Hindernis für den Einstieg in den Golfsport und die Ursache, wieso hierzulande weniger Menschen Golf spielen als in anderen Ländern.


Don’t call it „Platzreife“

Klarstellung: Leider sind einige wesentliche Inhalte meiner Gespräche mit Erik Anders Lang zum Thema Platzreife dem finalen Filmschnitt – und vielleicht auch der geplanten Tendenz dieser AiG-Folge – zum Opfer gefallen: Die veröffentlichten Aussagen sind aus dem Kontext gerissen und geben meine Haltung zur Platzreife verfälscht wieder.

Tatsächlich habe ich gesagt, dass es gewiss einer (praktischen) Einweisung bedarf – Sicherheit, Etikette, Schwungtechnik, Basis-Reglement etc.: „Just don’t call it ,Platzreife’!“ Der Begriff klingt preussisch steif, nach Obrigkeit, Bürokratismus, Examinierung, Zensur; er wirkt damit schlichtweg abschreckend.

Und: Statt stundenlangem Drill auf der Driving Range vermitteln gute Pros ihren Neueinsteigern schnell den Spaß am Spiel auf dem (Kurz-)Platz – mit ersten Aha-Effekten und Erfolgserlebnissen stellt sich ein gewisser Trainingseifer dann von selbst ein.

Michael F. Basche


 

Golfregeln passend zur Kultur

Aus weiteren Gesprächen lernte Erik Lang die deutsche Kultur als diszipliniert und allseits informiert kennen. Aus dieser Erkenntnis war Lang dann doch überzeugt, dass eine Platzreife gut nach Deutschland passt. Doch auch hierzulande gibt es Bemühungen, die deutsche Golfkultur zu öffnen, den Unterhaltungs-Faktor zu erhöhen und jedem den einfacheren Zugriff auf den Golfsport zu erleichtern. Ein Beispiel ist die Errichtung der ersten TopGolf-Anlage in Oberhausen, die Lang in ihrer Bauphase besucht und die genau dieses Ziel verfolgt. Ob dies langfristig auch Auswirkungen auf die Platzreife haben wird, bleibt abzuwarten.

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