Panorama

Albatros: Das Unternehmen hinter Handicaps und Startzeiten

18. Aug. 2013 von Annika Krempel in Köln, Deutschland

Albatros

Volker Schorp: Der Geschäftsführer von Albatros ist leidenschaftlicher Golfer und erarbeitet seit 25 Jahren Softwarelösungen für Golfclubs. (Foto: albatros/Golf Post)

Die Verwaltungssoftware für Mitgliederdaten, Tee-Times und Turnierorganisation ist häufig das Herz eines Golfclubs. Hier laufen alle Fäden zusammen. Das Unternehmen Albatros versorgt Golfclubs in ganz Deutschland, Europa und Südafrika mit Softwaremodulen. Golf Post hat mit Volker Schorp, dem Geschäftsführer der Albatros Datenservice GmbH, gesprochen.

Golf Post: Herr Schorp, 25 Jahre sind Sie jetzt im Softwaregeschäft. Was ist ihr größter Wunsch?

Schorp: Ein Hole-in-One auf einem schönen Par 3.

Golf Post: Sie haben Albatros nach einem Turnier gegründet, um den Rechnungsaufwand für Golfclubs und Golfer zu erleichtern. Sind bei Albatros alle so leidenschaftliche Golfer?

Volker Schorp: Der ideale Mitarbeiter für uns wäre natürlich ein golfender Informatiker. Der ist nicht ganz einfach zu finden. Die meisten unserer 50 Mitarbeiter sind daher Techniker. Die Golfspieler arbeiten bei uns hauptsächlich im Kundenservice. Die Kunden werden also von Mitarbeitern betreut, die etwas vom Golfsport verstehen.

Golf Post: Wie haben sich die Anforderungen von Golfclubs in den letzten Jahren entwickelt?

Volker Schorp: Wir sind seit über 25 Jahren in einem sehr beweglichen Markt unterwegs. In der ersten Phase des Unternehmens genügte es, einen Teil der Prozesse eines Golfclubs digital abzuwickeln und Software war ein Hilfsmittel bei der täglichen Arbeit.

Ende der 90er Jahre kamen jedoch das Internet und die zunehmende Vernetzung ins Spiel. Für uns waren das völlig neue Herausforderungen. Es waren nicht nur Fragen bzgl. der Internetanbindung der Golfclubs zu beachten, sondern auch das Thema Sicherheit und Datenschutz rückte in den Mittelpunkt. 2007/08 stand für Albatros dann das Thema "Mobil" im Mittelpunkt. Albatros hat weltweit die erste Golfmanagement-Applikation für seine Kunden bereitgestellt und ist nach wie vor Marktführer in diesem Segment.

Seit cirka zwei Jahren beschäftigen wir uns sehr stark mit dem Thema Cloud und der Vernetzung von Systemen. Golfer und Golfclubs erwarten heute eine ständige Verfügbarkeit von Daten und Funktionen und das zeit- und ortsunabhängig. Hierfür bauen wir heute Lösungen für morgen.


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Golf Post: Das klingt aber sehr technisch. Wie behalten Ihre Kunden da den Überblick?

Volker Schorp: Ganz ohne Technik geht es leider nicht. Als Manager einer Golfanlage müssen Sie heute ganz andere Fähigkeiten mitbringen. Die Software ist heute Dreh- und Angelpunkt einer Golfanlage. Wir sehen es sehr deutlich: Golfanlagen, die ihre IT geschickt einsetzen, sind wesentlich erfolgreicher im Markt tätig. Lange Zeit wurde die IT einer Anlage als notwendiges Übel angesehen. Dies hat sich komplett gewandelt. Die Software hilft dem Management und den Mitarbeitern bei der täglichen Arbeit. Gleichzeitig werden die Golfer als Kunden des Golfclubs immer anspruchsvoller und ein Livescoring und eine iPhone-Applikation des Golfclubs wird heute einfach erwartet.

Golf Post: Wie steht es bezüglich der Komplexität? Wie soll ein Golfclubmanager bei den ganzen Möglichkeiten noch den Überblick behalten?

Volker Schorp: Das Problem fangen wir von zwei Seiten auf. Wir bemühen uns trotz der zunehmen Komplexität die Software einfach und verständlich zu gestalten. Aktuell arbeiten wir an der Softwareversion mit dem Namen "Albatros 9". Wir werden mit dieser Version völlig neue Wege gehen. Das User-Interface wurde komplett überarbeitet und wir wollen stärker auf die individuellen Rollen der Benutzer eingehen. Ein Golfclubmanager hat andere Anforderungen als ein Mitarbeiter an der Rezeption. Albatros 9 trägt diesen Anforderungen Rechnung.

Falls es aber doch mal zu komplex wird, bieten wir an sieben Tagen in der Woche einen persönlichen Telefon-Support. Unsere Mitarbeiter können sich direkt mit dem Computer auf der Anlage verbinden und helfen. Natürlich gibt es auch ein großes Schulungsangebot, welches von vielen Kunden gern in den Wintermonaten genutzt wird.

Golf Post: Wie sehen Sie denn die Zukunft im Golfmarkt? Wo sehen Sie Chancen oder Risiken?

Schorp: Deutschland war lange Jahre ein Vorbild für Golfverbände, Betreibergesellschaften, aber auch für Golfclubs in ganz Europa und darüber hinaus. Wir sehen eine starke Nachfrage in vielen europäischen Ländern. Es gibt einen klaren Trend zu zentralen Softwarelösungen, mit denen Betreibergesellschaften mehrere Anlagen steuern können. Aber auch Verbände entdecken die Vorteile dieser Systemarchitektur für sich. Ein vermeintlich konservativer Verband kann so in seinem Land sehr innovative und günstige Leistungen anbieten. Langfristig sehen wir die stärkere Vernetzung auch über Landesgrenzen hinweg.

Golf Post: Bleibt bei der ganzen Technik nicht das eigentliche Golfspiel auf der Strecke? Werden wir bald alle nur noch mit dem Smartphone am Abschlag stehen?

Schorp: Nun ja, wenn die Technik auf dem Golfplatz im Vordergrund steht, gebe ich Ihnen Recht. Das darf nicht passieren. Unsere Vision ist, dass Technik im Hintergrund helfen sollte. Ein Golfmanager sollte sich durch eine gute Systemlandschaft wieder um seine Mitglieder kümmern können. Aber auch für den Golfer kann die Technik erleichternd sein, zum Beispiel dadurch, dass es dadurch inzwischen die bequeme Buchung von Startzeiten über das Smartphone oder die bargeldlose Bezahlung am Ballautomaten gibt.


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