Back Nine

LIV Golf: Milliarden-Offerten für die Liga und fürs Team von Brooks Koepka?

05. Jun. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Bei Brooks Koepka und LIV Golf steht einmal mehr das Geld im Fokus. (Foto: Getty)

Bei Brooks Koepka und LIV Golf steht einmal mehr das Geld im Fokus. (Foto: Getty)

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In Sachen LIV Golf wird mal wieder mit den Milliarden herumgeworfen. Aber diesmal geht es um Geld von außen und eine Menge Gerüchte. So ließ beispielsweise Ari Emanuel, der Chef des amerikanischen Managementagentur-Riesen Endeavor Group, dieser Tage die Welt wissen, dass er mit seinem Unternehmen gern eine Milliarde Dollar in die von Saudi-Arabien finanzierte LIV Golf League gesteckt hätte – wenn da nicht seine Verbindung zum Golf-Establishment und zu PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan gewesen wäre. „Wir fühlen uns dem Golfsport in den USA sehr verbunden. Und wir wurden gebeten, es nicht zu tun. Außerdem bin ich mit Jay befreundet und wollte ihm nicht wehtun. Also haben wir das Angebot zurückgezogen“, erzählte Emanuel in einem Radio-Interview, der mit Endeavor zahlreiche Künstler aus dem Unterhaltungsbereich managt, die National Football League (NFL) und die National Hockey League (NHL) betreut und überdies Co-CEO der Sportmanagement-Ikone IMG ist. Laut Emanuel hätten Phil Mickelson und Bryson DeChambeau in Sachen Investition bei ihm vorgefühlt. Er wurde natürlich auch gefragt, ob er keine moralischen Bedenken bezüglich des Saudi-Konstrukts gehabt habe. Er wolle diesbezüglich nicht urteilen, erklärte Emanuel: „Ich habe nicht mal darüber nachgedacht, dafür habe ich zu viel anderes zu tun.“ Er habe sogar einmal den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman getroffen, und der hätte „bei dem Treffen charmanter nicht sein können“.

Um die doppelte Summe geht es bei einer anderen Nachricht, die vom Twitter-Account „LIV Golf Enthusiast“ verbreitet wird: Angeblich erwägt Sportartikel-Gigant und Brooks-Koepka-Sponsor Nike den Einstieg als Team-Eigner in die LIV-Liga. Demnach sei der Wert des Smash GC durch den PGA-Championship-Gewinn seines Kapitäns über die Zwei-Milliarden-Dollar-Marke geklettert, und nun verhandele Nike über einen Kauf des Teams für genau diese Summe. Sogar eine Umfirmierung in Team Swoosh oder Swoosh GC sei bereits Gesprächsgegenstand. „LIV Golf erlebt gerade sehr aufregende Zeiten“, heißt es im Tweet von „LIV Golf Enthusiast“, das regelmäßig über die Aktivitäten der LIV-Liga berichtet. Eine Bestätigung von Nike liegt nicht vor, und so besteht andererseits der Verdacht, dass LIV derartige Kolportagen bewusst lanciert, um Interesse am bislang eher erfolglosen Franchise-Konzept zu suggerieren und dadurch andere Interessenten anzulocken.

McKibbin hoffte vergebens auf Nordirland-Doppelsieg

Doublette verpasst: Das wär’s gewesen – zwei nordirische Titelträger auf den beiden großen Herren-Touren; zwei Professionals mit Trophäen in den Händen, die ihre Karriere im Holywood Golf Club nahe Belfast begonnen haben. Doch Rory McIlroy machte nichts aus der geteilten Führung nach 54 Loch beim Memorial in Muirfield, und so hielt gestern nur Tom McKibbin als Gewinner der Porsche European Open die nordirischen Fahnen hoch. Dabei hatte der 20-Jährige so sehr auf einen Doppelerfolg mit seinem Idol gehofft.

 

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Er habe schon öfter mit McIlroy gespielt, wenn der auf Heimatbesuch gewesen sei, und wolle natürlich am Abend dem Landsmann die Daumen drücken, erzählte McKibbin nach seinem Triumph auf den Green Eagle Golf Courses in Winsen (Luhe) nahe Hamburg, den er sich nicht zuletzt auf Bahn 18 mit einem spektakulären Schlag aus wenig günstiger Lage gesichert hatte.

 

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Der berühmte Vereinskamerad wiederum bekannte nach seiner finalen 75 und dem geteilten siebten Platz, er habe vor der eigenen Runde jeden Schlag von McKibbin auf dem Porsche Nord Course verfolgt. „Für seine 20 Jahre war er erstaunlich gelassen“, sagte McIlroy. „Aber wir wussten eh, welches Potenzial in Tom steckt. Ich kenne ihn, seit er 10 Jahre alt war, und glaube, dass er mit diesem Durchbruch eine glänzende Zukunft vor sich hat.“

Team Siem und das florale Muster

Farbenlehre: Spezielle Kleiderwahl für die Schlussrunde von Profi-Golfturnieren ist in Mode, seitdem Tiger Woods das feuerrote Hemd zur schwarzen Hose eingeführt hat. Eine sehr ausgefallene Variante des Sonntagshemds zeigte gestern mal wieder Marcel Siem, der zum finalen Durchgang der Porsche European Open erneut in einem floral gemusterten Oberteil antrat. Mehr noch: Auch das Team Siem trat mit Outfits im blumigen Design von Siems Wahlheimat Mauritius an. Caddie Wian Verster trug beispielsweise die passenden Bermuda-Shorts:

 

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Und wer auf dem folgenden Twitter-Video vom 72. Loch genau hinschaut, wird erkennen, dass selbst Siems Best-Buddy Michael Blesch, der Chef der gastgebenden Green Eagle Nord Courses, auf dem Weg zum geteilten zweiten Platz im „Partnerlook“ mitläuft:

Trennung zwischen Matt Wolff und Smash GC

Mismatch? Nach Angaben des US-Sportjournalisten Dan Rapaport steht Golfprofessional Matthew Wolff derzeit ohne LIV-Team da. Angeblich hat der 24-Jährige mit dem typischen Knicks im Schwung den Smash GC von PGA-Champion Brooks Koepka verlassen, dem er sich erst zu Beginn der 14 Events umfassenden aktuellen Saison der LIV Golf League als Nachfolger des zu den 4Aces von Dustin Johnson abgewanderten Peter Uihlein angeschlossen hatte. Laut Rapaport sind es keine sportlichen, sondern persönliche Gründe. Er spricht auf Twitter von „fehlenden Vibes“, der aktuell verletzte Wolff scheint sich im Quartett mit Koepka, dessen Bruder Chase sowie Jason Kokrak nicht wohlgefühlt zu haben. Oder die sich nicht mit ihm.

Matt Wolff war 2019 ins Profilager gewechselt und galt spätestens mit seinem ersten PGA-Tour-Sieg bei der 3M Open 2019, die er mit einem Schlag Vorsprung auf Collin Morikawa und Bryson DeChambeau gewonnen hatte, und dem zweiten Platz bei der US Open 2020 hinter DeChambeau als einer der neuen, aufstrebenden Tour-Stars. Andererseits litt Wolff nach eigenem Bekunden auch unter dem Druck des Tourbetriebs und sprach in diesem Zusammenhang sogar von einem Burn-out. Im Juni 2022 wechselte der Kalifornier dann in die LIV-Liga.

R&A: Open-Rota weiterhin ohne Turnberry

Persona non grata – Parcours non grata: Wir müssen auch weiterhin auf ganz großes Golf auf dem ikonischen Linkskurs von Turnberry verzichten. Der R&A als Veranstalter der Open Championship hat laut der britischen Zeitung „Telegraph“ bekräftigt, dass das grandiose Geläuf an der schottischen Westküste so lange nicht auf die Rota fürs weltälteste Major zurückkehrt, wie das Resort im Besitz von Donald Trump ist. Die Anlage „wird aufgrund möglicher Proteste immer noch als ernsthaftes Sicherheitsrisiko wahrgenommen“, zitiert der „Telegraph“ den R&A. Trump hatte Turnberry 2014 gekauft und das Hotel ebenso wie die Plätze Ailsa (18 Loch), King Robert the Bruce (18 Loch) und Arran (9 Loch) einer dringend notwendigen, umfassenden Sanierung unterzogen. Turnberry war viermal Schauplatz einer Open.

Musik-Superstars steigen bei Woods und McIlroy ein

Geldgeber: TMRW Sports, die Firma von Tiger Woods und Rory McIlroy sowie des einstigen TV-Managers Mike McCarley, kriegt eine weitere Kapitalspritze. Das Unternehmen, mit dem unter anderem die Tomorrow Golf League (TGL) als Indoor-Spektakel hoch gezogen werden soll, hat weitere Geldgeber in Person der beiden US-Entertainment-Superstars Justin Timberlake und DJ Khaled gefunden. Zuvor hatten sich bereits Größen wie Lewis Hamilton (Formel 1), Serena Williams und Andy Murray (Tennis), Josh Allen (American Football) oder Gareth Bale (Fußball) engagiert. Zu den jüngst bekanntgegebenen Investoren gehören neben Timberlake und Khaled auch Rapper Macklemore, Country-Music-Star Jake Owen sowie Darius Rucker, der einstige Frontmann der Band Hootie & the Blowfish. Damit liest sich das Investoren-Line-up von TMRW Sports mindestens genauso hochkarätig wie das Golfer-Aufgebot, das bereits seine Teilnahme an der TGL zugesagt hat.

Sehr spezielles Autogramm-Schild

Fundstück: Wie ergattert man sich bei einem PGA-Tour-Turnier Autogramme, wenn man bei den Stars nicht mit einem Kinder- oder Nachwuchsbonus punkten kann? Ganz einfach: Man schnappt sich eins der „No Autographs“-Schilder, hält es den Spielern hin und hofft auf die unvermeidlichen Scherzbolde, die den Gag verstehen. „Reddit“-User „db banner“ hat es jedenfalls so gemacht – und es hat geklappt. Viel Spaß beim Erraten der Namen:

The pros at the Memorial Tournament appreciated the irony
by in golf

MLR-Ball: Außer McIlroy sind alle dagegen

Gegenwind fürs Roll back: Die Überlegungen der Golf-Gralshüter R&A und USGA bezüglich einer Reduzierung der Schlaglängen durch den sogenannten MLR-Ball stoßen bei den Professionals der PGA Tour erwartungsgemäß auf wenig Sympathie. Bei einem rund zweieinhalbstündigen Treffen am Rand des Memorial Tournament sprach sich der 16-köpfige Spielerbeirat (Player Advisory Council/PAC) geschlossen gegen die Überlungen der Regelinstitutionen aus, die ihr Konzept eine Stunde lang erklärt hatten. Der PAC-Vorsitzende Adam Scott erwartet auch nicht, dass die PGA Tour den MLR-Ball übernehmen würde: „Das würde mich wirklich überraschen. Letztlich läuft es dann darauf hinaus, dass die Spieler entscheiden müssen, ob sie bei den Majors von USGA und R&A, der US Open und der Open Championship, mit einem anderen Ball spielen wollen als sonst.“

Bislang hat sich von den Aktiven lediglich Rory McIlroy für den Vorschlag ausgesprochen: „Für Golf auf Eliteniveau finde ich es wirklich gut. Die besten Spieler lassen sich auf diese Weise einfacher ermitteln, weil die Vielseitigkeit gefordert ist. Aktuell hängt alles von den Drive-Distanzen und der Länge der anderen Schläge ab. Der reduzierte Ball hingegen bringt die Spieler dazu wieder lange und mittlere Eisen schlagen zu müssen, überhaupt während der Runde jeden Schläger im Bag zu benutzen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das zum letzten Mal getan habe.“

R&A und USGA wollen mit dem MLR-Ball erreichen, dass die Murmel maximal 317 Yards (289,8 Meter) fliegt – bei angenommenen Eckdaten einer Schlägerkopfgeschwindigkeit von 204,4 km/h, einem Startwinkel von 11 Grad und einem Spin von 2.200 Umdrehungen pro Minute.

Tierisch gut rund ums Loch

Zum Schluss: Auf den Hund gekommen? Na ja, wenn der treue Vierbeiner die langen Putts derart tierisch gut verwandelt, dann gern. So einen souverän lochenden Partner dürfte wohl jeder gern auf der Runde dabei haben – das lässt man sich doch gern zum Caddie degradieren und verstaut den hingelegten Putter:

 

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