Back Nine

Rory McIlroy: Ideengeber der Elevated Events fehlt direkt bei „Premiere“

02. Jan. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Rory McIlroy wird nicht auf Hawaii beim Sentry Tournament of Champions 2023 starten. (Foto: Getty)

Rory McIlroy wird nicht auf Hawaii beim Sentry Tournament of Champions 2023 starten. (Foto: Getty)

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Willkommen 2023: Es ist das letzte Jahr der kalenderübergreifenden Spielzeit und das erste der Umwälzungen auf der PGA Tour, die sich mit Elite-Spielern und noch mal „fetter“ dotierten Elevated Events gegen die Konkurrenz der Saudi-Liga namens LIV Golf Invitational Series stemmt. Rory McIlroy war maßgeblich daran beteiligt, dem Tour-Commissioner Jay Monahan solche „Reformen“ abzuringen; nein, er und Tiger Woods waren die Taktgeber, die Ponte Vedra Beach auf Trab brachten. Weil sie die tourtreuen Spieler einten und hinter sich vereinten, dies in den Gesprächen mit dem „Commish“ in die Waagschale warfen. „Wir müssen die Top-Spieler einfach viel öfter zusammen bringen, um die einzelnen Turniere und damit das Produkt attraktiver zu machen“, lautete McIlroys Ansatz. Und so kommt es nun. Mit dem Tournament of Champions am Wochenende auf Hawaii findet das erste der 13 Elevated Events dieser Saison statt – doch ausgerechnet der Ideengeber, Weltranglisten-Erste und FedEx-Cup-Champion fehlt bei dieser Quasi-Premiere. McIlroy nutzt direkt zu Anfang die mit dem Player Impact Program (PIP) gekoppelte Option, allenfalls eins der Top-Turniere auslassen zu dürfen, und spart sich den Flug von Florida nach Maui. Teilnahmeberechtigt wäre er durch den Gewinn der Canadian Open, doch der Nordire startet erst bei Tiger Woods’ Genesis Invitational Mitte Februar in die PGA-Tour-Spielzeit. Damit stehen nur 39 Namen auf der Starterliste für Kapalua, darunter natürlich die Majorsieger Scottie Scheffler (Masters), Justin Thomas (PGA Championship) und Matthew Fitzpatrick (U.S. Open). Bloß Cameron Smith, der zu LIV abgewanderte Champion Golfer of the Year, fehlt wegen seiner Sperre durch die PGA Tour.

Fitzpatrick bei Sportler-Wahl „vergessen“

Zwei gegen einen: Während sich Rory McIlroy vehement gegen LIV-Spieler im europäischen Ryder-Cup-Team für Rom wehrt, sind Jon Rahm und Matt Fitzpatrick diesbezüglich anderer Meinung als der Weltranglisten-Erste. Rahm legte sich mit einem Votum für seinen Landsmann Sergio Garcia schon vor Wochen quer, und jetzt hat auch Matt Fitzpatrick sich erklärt. „Klar hat diese LIV-Sache ein paar Freundschaften zerstört“, spielte der 28-jährige Engländer beispielsweise auf den McIlroy-Garcia-Zwist an: „Mir ist das alles egal. Ich will im Marco Simone Golf & Country Club einfach nur gewinnen. Und dafür brauchen wir unserer besten Spieler. Wenn Sergio einer davon ist, teile ich mir gern das Zimmer mit ihm, um ihn ein wenig abzuschotten.“

Wie es ist, wenn man „ausgebootet“ wird, erfuhr „Fitzy“ dieser Tage höchstselbst, als er trotz seines US-Open-Triumphs bei der Wahl von Englands Sportler des Jahres, die von der BBC durchgeführt wird, nicht mal zum engeren Kandidatenkreis gehörte. Das brachte nicht nur Kollegen wie Justin Rose und Tommy Fleetwood auf die Palme, sondern sogar Fußball-Idol und BBC-Präsentator Gary Lineker, der sich währen der Proben für die TV-Gala wunderte, dass Fitzpatrick nicht auf der Liste zu finden.

Dabei ist Fitzpatrick erste der zweiten Engländer nach Tony Jacklin 1970, der den namenlosen Pott der „Offenen Amerikanischen“ stolz vorzeigen darf. Der letzte Golfer, der zu Englands Sportler des Jahres gewählt wurde, war übrigens Nick Faldo 1989, nachdem er das erste seiner drei Masters gewonnen hatte. Aber wie gern Golfer bei solchen Wahlen trotz überragender Erfolge im Abseits stehen und „vergessen“ werden, wissen auch Bernhard Langer und Martin Kaymer.

 

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Weltranglistenpunkte für 54-Loch-Turnierserie

Richtungweisend: Eine Turnierserie mit 54-Loch-Veranstaltungen bekommt ab sofort Weltranglistenpunkte – und es ist nicht die LIV-Liga. Das Direktorium des Official World Golf Ranking (OWGR) hat die Gira de Golf Professional de Mexicana in ihr System aufgenommen, nach einem 17 Monaten währenden Bewerbungszeitraum. Die mexikanische Tour wurde 2017 gegründet und hat eine Qualifying School und ihre Turniere haben mit Ausnahme des Saisonfinales einen Cut nach 36 Loch. „Gira de Golf Professional de Mexicana spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Spielern aus der Region“, ließ der OWGR-Vorsitzende Peter Dawson wissen. „Unsere Entscheidung ist daher ein wichtiger Beitrag zur Förderung des Golfsports in Mexiko.“

Das Beispiel darf getrost als Blaupause für die LIV Golf Invitational Series gelten, die so vehement ins OWGR drängt, weil ihre Stars vergangenes Jahr in der Weltrangliste schon eklatant abgesackt sind. Unbenommen des Aufnahmeprozesses, der dann etwa im November abgeschlossen sein könnte, fehlt es halt an wesentlichen Tour-Kriterien: Einer freien Zugangsmöglichkeit auf Wettbewerbsbasis und dem Cut.

Niemand ist präziser vom Fairway als Minjee Lee

Einfach nur wow! Vergessen Sie mal alle Statistiken in Sachen Präzision, die auf der PGA Tour oder auf der DP World Tour vergangenes Jahr zusammen gespielt worden sind. Gegen Minjee Lee sehen die Männer samt und sonders blass aus. Will heißen: Im Golf schlägt niemand vom Fairway akkurater als die 26-jährige Australierin und amtierende US-Open-Championesse; sie war auf jede Distanz besser als die entsprechende Statistik-Spitzenreiter bei den Herren, Justin Thomas oder Hideki Matsuyama beispielsweise. Aber schauen Sie einfach selbst: 

Rekordsiegerin Kathy Whitworth verstorben

„Heimliche“ Heldin: Tiger Woods? Sam Snead? 82 Turniersiege auf der PGA Tour? Das mag vielleicht der Rekord bei den Herren sein, den sich die beiden Golfgrößen teilen. Doch auch in dieser Kategorie ist eine Lady vorn: Kathy Whitworth hat auf der LPGA Tour 88 Titel gewonnen und ist damit die siegreichste Person in der Geschichte des Spiels. An Heiligabend ist die Texanerin im Alter von 83 Jahren verstorben.

Whitworth begann im Alter von 15 Jahren mit Golf, weil die Mutter ihr eine Diät verordnet hatte, wie sie mal schmunzelnd erzählt hat: „Wenn ich auf dem Platz unterwegs war, hatte ich einen sicheren Abstand zum heimischen Kühlschrank.“ Mit 19 trat sie der LPGA bei, holte 1962 ihr erstes und 1985 mit der United Virginia Bank Classic ihr 88. und letztes Turnier. Zudem belegte sie 95 Mal den zweiten Platz.

LET geht in ein Erfolgsjahr

Perspektiven: 30 Turniere in 21 Ländern und der Solheim Cup in Finca Cortesin in Andalusien – die Ladies European Tour (LET) steht vor einer Rekordsaison. Dazu passt das Preisgeld, insgesamt 35 Millionen Euro werden ausgeschüttet, zwölf Turniere sind mit über einer Million ausgestattet. Das vom saudi-arabischen Public Investment Fund (PIF) präsentierte Aramco Saudi Ladies International ist einmal mehr nach den Majors das höchst dotierte Event der LET, die Anfang Februar mit der Magical Kenya Open beginnt. „Dank unserer Partner, Veranstalter, Gastgeber und Fans wird 2023 ein unglaublich aufregendes Jahr“, sagte Tour-Chefin Alexandra Armas. „Die LET bietet jetzt eine Plattform für Frauen, um eine erfolgreiche Karriere aufzubauen und ihre Träume im professionellen Golf zu verwirklichen.“

Mahomes: Schlägersets für die „schweren Jungs“

Spiel-Macher: Im American Football verteilt der Quarterback die Bälle – und manchmal auch Präsente. An seine eigenen Leute beispielsweise, die ihn abschirmen müssen, damit er halt in Ruhe den Spielzug einleiten kann. Es ist immer angeraten, wenn man sich daher mit seinen „schweren Jungs“ gut versteht und ein gutes Verhältnis zu ihnen hat. Und kleine Geschenke erhalten halt die Freundschaft – wobei die schon mal etwas größer ausfallen können, wenn man wie Patrick Mahomes einen Hunderte von Millionen Dollar schweren Vertrag mit den Kansas City Chiefs hat. Also bedachte der 27-Jährige seine vielköpfige Abwehrreihe aka D-Line zu Weihnachten mit Golfschlägern der Stealth-Serie von TaylorMade, praktischerweise direkt im Set. Vor dem Super-Bowl-Gewinner von 2020, der wieder zu den Topstars und Titelfavoriten der laufenden Spielzeit gehört, habe das auch schon golfbegeisterte „Regisseur“-Kollegen wie Josh Allen (Buffalo Bills) gemacht.

Lydia Ko: Aus Golfball-Antrag wurde Hochzeit

Hier kommt die Braut: Lydia Ko (25) hat vergangenen Freitag in der Myeongdong Kathedrale der koreanischen Hauptstadt Seoul ihren Verlobten Chung Jun geheiratet. Die Weltranglistenerste und der Sohn eines hochrangigen Managers von Hyundai, der ebenfalls im Konzern arbeitet, sind beide in Seoul geboren und seit zwei Jahren ein Paar. Die beiden hatten sich gegenseitig einen Heiratsantrag gemacht, sie hatte ihren – standesgemäß – auf einen Golfball geschrieben

Max Homa beurteilt Schwünge seiner Fans

Zum Schluss: Vor ein paar Wochen hat sich Max Homa in den befristeten Golf-Ruhestand verabschiedet und dem Spiel mitgeteilt, es solle gefälligst für eine Weile andere malträtieren. An Weihnachten meldete sich der 32-Jährige zurück – pünktlich zum Tournament of Champions auf Hawaii und vor allem stilecht. Twitterkönig Homa hat nämlich seine Follower gefragt, ob sie Lust hätten, ihre Golfschwünge per Video zu demonstrieren, „damit ich sie dann zerpflücken kann“ („Anyone want a holiday swing roast?“). Natürlich gab es jede Menge Anschauungsmaterial – klar, Golfer haben ja eh eine masochistische Ader, sonst würden wir ein anderes Spiel spielen. Und so schritt Homa zur verbalen „Exekution“; die Zeit und Kreativität muss sich einer auch erst mal nehmen. Aber Ehefrau Lacey hatte ihn für einen Tag von den Pflichten als Vater des knapp zwei Monate alten Babys Cam Andrew entbunden:

Also, nachfolgend einige seiner besten Antworten auf Tausende von Einsendungen:

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