Panorama

BMW, Red Bull und Co: Beste Werbung für den Golfsport

30. Jun. 2013 von Malte van Oven in Köln, Deutschland

Rickie Fowler ist das Gesicht von Red Bull. (Foto: Golf Post)

Ohne Zweifel: Werbung kann nerven. Sehr sogar. BMW gehört zwar zu den größten Förderern im Golfsport, doch wenn die Marketingmaschine auf Touren kommt, nervt das. BMW hier, BMW da - ein Auto oder ein Schriftzug ist eigentlich immer im Bild. (Lesenwertes findet man zu dem Thema auch bei Denis Krik von Spiegel Online). Aber das ganze Engagement im Golfsport hat auch extrem gute Seiten. Man nehme nur sieben Spitzengolfer, kutschiere sie fernab von ihrem natürlichen Territorium, dem Golfplatz, in den größten innerstädtischen Park Europas und siehe zu, welche Wirkungen sie auf die Menschen entfalten. So oder so ähnlich klang das Erfolgsrezept der Verantwortlichen der BMW International Open, als sie am vergangenen Dienstag im Vorfeld des Turniers die so genannte Tee Time im Englischen Garten veranstalteten. Am Ende gab es vorallem einen Gewinner: den Golfsport.

Showman: Jiménez mit seinem speziellen Aufwärmprogramm. (Foto: Golf Post)

"Der ideale Weg, wie toll unser Sport ist"

Dustin Johnson, Ernie Els, Matteo Manassero, Max Kieffer, Sergio Garcia, Marcel Siem und Miguel Ángel Jiménez sind bekannte Golfer, die auf den besten Golfplätzen der Welt zuhause sind. Vergangene Woche gab es diese Herren quasi zum Anfassen frei zugänglich im Englischen Garten.

Ob beim Abschlag vom Monopteros, auf der Werneckwiese oder vom Seehaus beim Schlag auf ein schwimmendes "Grün", die Golfer zogen auch vermeintlich Golf-Uninteressierte Parkgänger in ihren Bann. Tanzeinlagen des extrovertierten, zigarrerauchenden Señor Miguel Ángel Jiménez, den wohl schönsten Schwung der Welt des Südafrikaners Ernie Els oder einfach die Aura eines Weltklassegolfers wie Sergio Garcia entfachten ein spezielle Wirkung und eine klare Message an die Zuschauer: Golf ist ein toller Sport - und besteht nicht nur aus schnödem Lochspiel. Auch Deutschlands bester Golfer in diesem Jahr, Marcel Siem, war begeistert: „Das ist der ideale Weg, um den Leuten zu zeigen, wie toll unser Sport ist – und dass wir ganz in Ordnung sind. Die Nähe zu den Fans ist klasse. So muss es sein.“

"Den Golfsport näher gebracht"

Auch Rookie Maximilian Kieffer war von dem PR-Event seines Sponsors begeistert: „Das war eine richtig schöne Erfahrung. Ich fand es klasse, bei einer solchen Aktion fernab des Golfplatzes dabei zu sein. Der Grundgedanke des Golfsports ist einfach: Man hat einen Schläger, einen Ball und ein Loch, das man mit möglichst wenigen Schlägen erreichen muss. Und genau darum ging es im Englischen Garten. Ich denke, wir haben den Münchenern den Golfsport ein bisschen näher gebracht – und das ist eine tolle Sache. Mir hat es großen Spaß gemacht.“

 

Red Bull - ein schlafender Riese im Wartestand

Noch kein Big Player im Golfsport, aber ein potentieller ist die Firma des Dosenmagnaten Dietrich Mateschitz: Red Bull. Der Erfolg des Getränkeherstellers gleicht seit Ende der 80er Jahre einer Cinderella-Story: Durch geschicktes Marketing in der alternativen Jugend- und Club-Szene (Techno, Mountainbiking, Snowboarding) steht Red Bull vorallem für die "coole hippe Marke". Im Sponsoring bewegen sich die Österreicher bisher vorwiegend im Extremsport.

Lexi Thompson mit den Roten Bullen auf der Cap. (Foto: Getty)

Fowler und Thompson Aushängeschilder

Doch immer mehr rückt bei Red Bull auch der Golfsport in den Mittelpunkt. Neben "Surferboy" Rickie Fowler (aktiv auf der PGA Tour) und dem Italiener Matteo Manassero steht auch Golf-Sternchen "Lexi" Thompson (aktiv LPGA Tour) unter Vertrag bei den Roten Bullen. Noch konzentriert sich der Getränke-Tycoon auf kleinere PR-Events wie den "Red Bull off Course" - eine gesponsorte Cross-Golf-Veranstaltung, doch es dürfte nicht mehr lange dauern bis auch Red Bull sich im Golfsport ausbreitet. Rickie Fowler sagte nach einer Red-Bull-Aktion in seiner Heimatstadt Dallas: "Ich spreche mit meinem Stil eine jüngere Generation an, die sich leichter mit dem Golfsport identifizieren kann. Das ist eine gute Sache." Diesen Worten will man nichts mehr hinzufügen...


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