Zur ersten Pressekonferenz der BMW International Open 2018 brachten die Turnierverantwortlichen nur gute Nachrichten mit. Das Turnier ist bei den Spielern nach wie vor beliebt, der Platz in Schuss und der "Vorverkauf läuft so gut wie nie", sagte Friedrich Ebel, Leiter Sportmarketing bei BMW Deutschland, am Dienstag im Golf Club Gut Lärchenhof. Dennoch wird die 30. BMW International Open die letzte in Köln sein. Zukünftig wird das European-Tour-Event nur noch an seinem Stammort in München ausgetragen und nicht mehr wie seit 2012 im Wechsel zwischen den Großstädten.
Das Bedauern dafür ist allerorten groß, doch selbst Josef Spyth, Geschäftsführer im GC Gut Lärchenhof, zeigte Verständnis: "Wir sind sehr stolz darauf, das Turnier noch einmal auszurichten und sehen das sportlich. Die Gründe für den Abschied können wir absolut nachvollziehen."
"Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht"
Friedrich Ebel fiel es "schwer" die Entscheidung treffen zu müssen und man habe es "sich nicht leicht gemacht". Doch schlussendlich sehe sich auch BMW als Ausrichter des Turniers gewissen Zwängen ausgesetzt: "Der Wettbewerb hat sich nicht zuletzt mit der Rolex Series verändert und bringt nun andere Anforderungen mit sich. Die Qualitätsstandards an zwei Standorten konkurrenzfähig zu halten, ist schwierig." Zudem gebe es wegen der hochdotierten Turniere immer mehr kleinere, die um dieselben Spieler konkurrierten. "Die Rahmenbedingungen machen es unmöglich", so Ebel weiter, "in Köln zu bleiben." Turnierdirektor Kaussler ergänzte, dass sich die Spieler immer wohl gefühlt hätten, also auch von dieser Seite kein Grund zum Abschied bestanden habe.
Überhaupt spricht wenig gegen Köln, wenn da nicht die wirtschaftliche Vernunft wäre, die den Fortgang aus der Domstadt unumstößlich macht. Das Zuschauerinteresse sei so groß wie nie, betonten die Verantwortlichen, und auch mit der Fernsehübertragung im Free-TV (bei Sport 1) sei dem Golfsport sicher gedient. Das Teilnehmerfeld wird mit Martin Kaymer, Sergio Garcia, Ernie Els und Tommy Fleetwood mit Stars gespickt sein. Kaussler beschreibt es als einen "Mix aus Publikumslieblingen, Spitzenspielern und Majorsiegern." Zudem werde Gary Player in der Turnierwoche von Dienstag bis Donnerstag auf der Anlage sein und sicher die ein oder andere Anekdote zum besten geben.
BMW International Open freut sich auf zahlreiche deutsche Pros
Natürlich, freute sich Kaussler, werden auch zahlreiche deutsche Pros vom 21. bis 24. Juni im Lärchenhof abschlagen. Neben Kaymer wird auch der PGA-Tour-Rookie Stephan Jäger die lange Reise auf sich nehmen und im Lärchenhof aufteen. Die European- und Challenge-Tour-Spieler Florian Fritsch, Marcel Siem, Max Kieffer und Bernd Ritthammer sollen ebenfalls dabei sein. Über einen Sieg eines deutschen Pros würde sich der Turnierdirektor besonders freuen, "nicht zuletzt, weil es bisher nur einen gab." Als Ansage an die deutschen Spieler wollte er das aber nicht verstanden wissen: "Es lastet viel Druck auf ihnen. So ein Heimspiel nimmt man nicht auf die leichte Schulter." Aus Österreich wird, sofern wieder bis dahin genesen (Kaussler: "Wir machen uns da keine Sorgen."), Bernd Wiesberger anreisen.
Die BMW International Open findet vom 21.06. bis 24.06. im Golf Club Gut Lärchenhof statt. Der Eintritt für Zuschauer ist an den ersten beiden Turniertagen frei. Weitere Informationen zu Anfahrt, Preisen und Tickets finden Sie HIER
jetzt hatte ich zum dritten Mal den Artikel gelesen und nicht begriffen, was gegen Köln spricht und natürlich an mögliche Befindlichkeiten von BMW gedacht. Jetzt lese ich auf f, dass die Mtglieder keine Lust mehr auf das Turnier hätten, sagt man . Falls dem so ist : Herzlichen Glückwunsch an die Mitglieder (und Vorstände ?), die ganz egoistisch eine wunderbare Möglichkeit verbauen, Golf noch bekannter zu machen. Sollte das auch bei anderen Vereinen der Grund sein,warum kaum (große) Turniere stattfinden, dann braucht doch niemand jammern, das es in D so schlecht ums Golf bestellt ist, oder ?
Liebe Brigitte,
ein ET-Turnier an zwei Standorten in D aufrecht zu erhalten ist das Problem. Gegen Köln spricht im Prinzip nichts. Aber einfacher (und billiger!) ist es natürlich, wenn die BIO jedes Jahr am selben Platz stattfindet. Und die Spieler bevorzugen wohl auch München gegenüber Köln (was nicht heißt, dass es ihnen in Köln nicht gefallen hat). Das ist eigentlich auch schon alles.
Mit einem festen Standort lassen sich gewisse Dinge natürlich auch einfacher und besser vermarkten, was dann wiederum dazu führt, dass ein Turnier mit nur 2 Mio Preisgeld gegen die Rolex Series bestehen kann.
LG
Tobias