British Open

British Open 2022: Ian Poulter ausgebuht – Haben LIV-Golfer schweren Stand bei Fans?

14. Jul. 2022 von Tobias Hennig in St. Andrews

Ian Poulter auf der ersten Runde der British Open 2022 in St. Andrews, (Foto: Getty)

Ian Poulter auf der ersten Runde der British Open 2022 in St. Andrews, (Foto: Getty)

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Ian Poulter ausgebuht? Vielleicht beim Ryder Cup in den USA. In Europa eigentlich undenkbar. Und dann auch noch bei der British Open. Es waren nicht viele Menschen, die den Start des Engländers in die 150. British Open um 7:08 Uhr (Ortszeit) vor Ort verfolgten. Doch unter diesen waren genügend, um deutlich zu hören, dass selbst eine Ryder-Cup-Legende in Ungnade fallen kann. Grund dafür ist natürlich sein Wechsel auf die von Saudi-Arabien finanzierte LIV Tour.

Poulter trieb es mit seiner Klage gegen die European Tour natürlich auf die Spitze, als er sich den Start bei der Scottish Open gerichtlich erstritt. Nun wird die Open Championship also doch noch zum Test, wie willkommen die LIV-Spieler bei den Golffans noch sind. Dabei hatten die Veranstalter alles dafür getan, die Wogen zu besänftigen. Ehemalige British-Open-Sieger wie Mickelson oder LIV-Impresario Greg Norman wurden vom Champions Dinner ausgeladen oder ausdrücklich gebeten, doch besser nicht zu kommen. Auf dem Platz lässt sich das Thema freilich weniger gut steuern.

Die Fans sind höflich, aber nicht besonders interessiert

Nach der Runde reagierte Poulter empfindlich auf Nachfragen zur Zuschauerreaktion am ersten Abschlag: "Ich denke, ich hatte einen großartigen Empfang am ersten Tee, um ehrlich zu sein. Alles, was ich gehört habe, war das Klatschen. Ihr könnt schreiben was ihr wollt über Ablehnung und Buh-Rufe." Auch Phil Mickelson, der in Zusammenhang mit der Saudi-Tour für noch viel größere Irritationen gesorgt hatte, fühlte sich alles andere als nicht willkommen. "Es war großartig. Die Leute hätten nicht netter sein können", befand der Open-Sieger von 2013.

In der Tat klatschten und jolten die Leute auch bei LIV-Neuling Bryson DeChambeaus Monster-Drive und dem folgenden Birdie auf Bahn 7. Die Empathie für den um Zentimeter verpassten Eagle-Putt war nicht weniger als bei jedem anderen. Doch eines ist bei allem Respekt, den die Fans in St. Andrews vor tollen Schlägen und großartigen Golfern haben, auffällig: Sobald man auf einer Tribüne mit der Sitznachbarin oder dem Sitznachbarn, den Marshalls oder Freiwilligen auf das Thema LIV und die zugehörigen Spieler kommt, wird schnell klar, dass kaum einer etwas von der Saudi-Tour hält. Ein Grund für Respektlosigkeit ist das glücklicherweise nur für sehr wenige. Wer vor den Augen der golfliebenden Zuschauerinnen und Zuschauer Außergewöhnliches zeigt, wird mit Applaus honoriert. Sonderlich viele können sich allerdings nicht dazu durchringen, diesen Spielern auch über den Platz zu folgen. Poulters Gruppe bliebt weitgehend unter sich und auch DeChambeau und Brooks Koepka wurden hauptsächlich da betrachtet, wo es unvermeidlich war - vielleicht ist es die vorerst beste "Lösung".

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