PGA Tour

Bryson DeChambeau wollte sich nicht impfen lassen: „Brauche es nicht“

06. Aug. 2021 von David Wellenbrock in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Community Artikel

Bryson DeChambeau hatte Covid-19. (Foto: Getty)

Bryson DeChambeau hatte Covid-19. (Foto: Getty)

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Es waren bittere Nachrichten, die kurz vor den Olympischen Spielen Bryson DeChambeau und Jon Rahm erreichten. Beide waren positiv auf das Corona-Virus getestet worden und durften nicht an Olympia 2021 teilnehmen. DeChambeau äußerte sich vor dem World Golf Championship-FedEx St. Jude Invitational dazu, warum er sich nicht hat impfen lassen und dies auch nicht bereut. Beim WGC-Event in Memphis, Tennessee (USA), startete der US-Open-Sieger von 2020 mit einer guten Runde und scheint sich von seiner Infektion mit dem Corona-Virus erholt zu haben. Jon Rahm hingegen teet nicht im TPC Southwind auf, auch der Weltranglistenerste war vor den Olympischen Spielen positiv getestet worden.

Bryson DeChambeau: "Ich brauche es nicht"

Durch die Infektion mit dem Virus habe Bryson DeChambeau rund 4,5 Kilogramm an Körpergewicht verloren, erklärte der Longhitter, dessen Schwunggeschwindigkeit sich dadurch auch um rund 5 mph (ca. 8 km/h) verringert habe. DeChambeau war kurz vor dem Abflug nach Tokio positiv auf das Covid-19 getestet worden und habe erst ein paar Tage später Symptome gezeigt. Dennoch erklärte der 27-Jährige, dass er es nicht bereue, den Impfstoff nicht erhalten zu haben. "Ich brauche es nicht. Ich bin gesund. Ich bin ein junger Mensch, der auch weiterhin gesund bleiben und an seiner Gesundheit arbeiten wird", sagte DeChambeau vor dem WGC-Turnier. "Ich bin noch jung genug, um die Impfung lieber Leuten zu geben, die sie brauchen", erklärte der Longhitter seine Beweggründe sich nicht impfen zu lassen. "Die Sache ist die, dass der Impfstoff nicht unbedingt verhindert, dass es passiert."


Nach Angaben des "Centers for Disease Control and Prevention" (CDC) gibt es in den Vereinigten Staaten allerdings keinen Mangel an Impfstoffen, über 70% der Bevölkerung sei mindestens einmal geimpft worden. DeChambeau erklärte aber, sich im Laufe der Zeit impfen zu lassen, wenn es "wirklich, wirklich Mainstream und alles überprüft ist", und "kein Problem" damit zu haben.

DeChambeau hat Olympia abgehakt

Dass die Infektion gerade die Teilnahme am Großereignis in Tokio verhinderte hat der Weltranglistensiebte mittlerweile abgehakt. "Es war traurig, als ich positiv getestet wurde", sagte DeChambeau. "Und danach hat mein Gehirn einfach umgeschaltet und gesagt: 'Okay, ich war nicht bei den Olympischen Spielen. Es ist, wie es ist.'" Nun schlägt der einmalige Majorsieger beim WGC-FedEx St. Jude Inivational auf und hat an sein Spiel nach der Erkrankung keine allzu hohen Erwartungen. "Ich erwarte nicht wirklich viel", sagte er vor dem Turnier. "Ich versuche nur, hierher zu kommen und mich wieder gut zu fühlen und meinen Schwung so hinzubekommen, dass ich mich wohl fühle. Vielleicht helfen mir geringere Erwartungen, diese Woche gut zu spielen." Nach der ersten Runde auf dem TPC Southwind scheint diese Rechnung aufzugehen.

Jon Rahm: "Kann gar nicht sagen, was passiert ist"

Gar nicht dabei beim WGC-Spektakel im Bundesstaat Tennessee ist die Nummer 1 der Welt, Jon Rahm. Hinter ihm liegen aufregende Wochen und Monate. Zunächst das dramatische Aus beim Memorial Anfang Juni durch die Covid-Erkrankung trotz Impfung, dann der Sieg bei der US Open 2021, T3 bei der British Open und schließlich der kurzfristige Ausschluss von Olympia 2021, nachdem der Spanier kurz vor der Abreise nach Tokio erneut positiv getestet worden war. "Ich hätte nie gedacht, dass ich nicht dabei sein würde", sagte Rahm in einem Interview mit ESPN. "Ich kann Ihnen gar nicht sagen, was passiert ist." Zur Teilnahme an den Olympischen Spielen habe der Baske drei negative Testergebnisse vorweisen müssen, doch der letzte Test vor dem Abflug war positiv - es folgte der Ausschluss.

Eine mögliche Erklärung dafür lieferte Andy Levinson, der Senior Vize-Präsident der PGA Tour, der die Covid-19-Protokolle überwacht hat, gegenüber ESPN: "Der Grund, warum der CDC nicht verlangt, dass jemand nach 10 Tagen Isolation erneut getestet wird, ist, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass der Test für eine gewisse Zeit Restviren nachweisen wird", sagte Levinson. "Mit jedem Tag haben Sie weniger Restviren in Ihrem Körper", sagte er. "Wenn jemand einen Abstrich macht, könnte dieser negativ sein, und an einem anderen Tag könnte er sich Partikel einfangen. Es ist denkbar, dass sein positives Ergebnis damit zusammenhängt, insbesondere bei einem späteren Test."

Aus diesem Grund sehen die vom CDC geführten Protokolle der PGA Tour vor, dass ein positiv getesteter Spieler 90 Tage danach nicht mehr getestet werden muss. Seit der 3M Open vor den Olympischen Spielen werden die Spieler ohnehin nicht mehr regelmäßig getestet, lediglich bei symptomatischen Spielern werden noch Abstriche gemacht. Doch bei den Olympischen Spielen in Japan war die Ausgangslage anders. Die Regierung bestand auf die Testungen, sodass der Majorsieger nicht nach Tokio fliegen durfte.

Doch durch die Pandemie und die erst kürzliche Geburt seines Sohnes Kepa habe Rahm gelernt, damit umzugehen. "Im Großen und Ganzen konnte ich nicht an zwei großen Veranstaltungen teilnehmen", sagte Rahm, der nach eigener Aussage vor ein paar Monaten noch wütender über die Situation gewesen sei und dessen Traum ein Olympionike zu sein, nun halt noch drei Jahre warten müsse. "Golf ist zweitrangig. Meine Frau, mein Sohn, meine Familie sind das Wichtigste. Ich kann nicht sagen, dass es ein schlechtes Jahr war. Ich habe die US-Open-Trophäe gewonnen. Ich bin die Nummer 1 in der Welt. Ich werde nie sagen, dass ich ein Pechvogel bin."

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