Panorama

New York Times: Bryson DeChambeau rettet den Long Drive

27. Sep. 2022 von Julian Trips in Köln, Deustchland

Bryson DeChambeau ist nicht nur begeisterter Long Driver, er wird auch als Retter der Sportart bezeichnet. (Foto: Getty)

Bryson DeChambeau ist nicht nur begeisterter Long Driver, er wird auch als Retter der Sportart bezeichnet. (Foto: Getty)

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Vor rund zwei Jahren stellte die Coronapandemie auch den Long Drive Sport vor große Probleme. Wie gut also, dass zahlreiche Profigolfer den Sport unterstützten. Darunter auch Bryson DeChambeau, der nach Angaben von Kyle Berkshire sogar der Retter des Long Drive war. In einem Artikel der New York Times erklärt der Mann, der seinen Golfball auf bis zu 236 Meilen pro Stunde beschleunigt bekommt, warum DeChambeau für den Sport so enorm wichtig ist und wieso eine vielversprechende Zukunft auf alle Long-Drive-Liebhaber wartet.

"Dann wurde ich süchtig" - Bryson DeChambeau schwärmt vom Long Drive

Am Dienstag, dem 27.09., beginnt im US-Bundesstaat Nevada die Professional Long Drivers Association (PLDA) World Championship, bei der auch US-Open-Sieger Bryson DeChambeau an den Start gehen wird. Seit circa zwei Jahren ist der Amerikaner großer Unterstützer des Sports und profitiert dabei auch selbst von den Trainingsmethoden. Rund 18 Meter weiter fliegen seine Bälle durch die Umstellung seines Schwungs, wodurch er sich in der Vergangenheit auch auf der PGA Tour, nun bei der LIV Golf Invitational Series, Vorteile verschaffen konnte. Dass er seine Erfolge zu großen Teilen auch dem Long Drive zu verdanken hat, erklärte er erst kürzlich in einem Interview: "Ich habe mir die Long-Drive-Weltmeisterschaft 2019 angeschaut, und das hat mich inspiriert und zum Nachdenken gebracht. Die Jungs haben den Golfschläger 40 oder 50 Meilen schneller geschwungen als ich, also dachte ich, was wäre, wenn ich nur 15% zu meiner Schwunggeschwindigkeit hinzufügen und das auf der Tour nutzen könnte? So fing es an, und dann wurde ich süchtig danach, den Ball weiter und weiter zu schlagen". Nach Angaben von Kyle Berkshire, dem amtierenden Long-Drive-Weltmeister, habe DeChambeau den Sport durch seinen Zuspruch und seine Unterstützung definitiv gerettet und aus der schwierigen Zeit herausgeführt.

 

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Der rasche Muskelaufbau, der auch zu einer starken optischen Veränderung bei dem Amerikaner führt, wurde auch durch die sich verändernden Spitznamen deutlich: Statt "Mad Scientist", dem verrückten Wissenschaftler, wurde er immer häufiger als "Hulk" betitelt, auch wenn sein rationaler Ansatz und der persönliche Eifer, mit dem er diesen verfolgte, sein Wissenschaftler-Image keineswegs schmälerte.

DeChambeaus rücksichtsloser Fokus auf Länge brachte ihm aber auch Kritik ein. Er entfachte eine eh schon grassierende Längendebatte im Profisport und schürte die Angst, viele könnten es ihm nachmachen wollen. Während seine ambitionierten Ballgeschwindigkeits- und Weitenziele für große Augen sorgten, brachten ihm Aussagen wie dass Augusta jetzt mehr ein Par 67 für ihn sei, eher Spott ein - besonders weil der Augusta National Golf Club offensichtlich anderer Meinung war. DeChambeaus Plan bei den World Long Drive Championships 2021 teilzunehmen, nur eine Woche nach den Ryder Cup in Whitstling Straits, warf sogar die Frage auf, ob er tatsächlich noch fokussiert genug auf eine Karriere im traditionellen Profigolf sei.

Dieser Plan brachte den Long Drive Weltmeisterschaften aber zweifelsfrei enorme mediale Aufmerksamkeit, die, zusammen mit den sich bessernden Corona-Bedingungen, der angeschlagenen Sportart wieder zum Aufschwung verhalf. DeChambeaus überraschend gutes Abschneiden bei dem Wettbewerb, bei dem er den Finaltag und letztlich einen guten siebten Platz belegte, war die Kirsche auf der Sahnetorte. Der Sport profitierte daraufhin von seiner Reichweite und Strahlkraft, während DeChambeau selbst bessere Resultate auf dem Platz erzielte - eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Auch in diesem Jahr wird er wieder mit von der Partie sein. Auch sein Trainingspartner und guter Kumpel Berkshire wird bei dem Event in Mesquite wieder alles geben, um seinen Weltmeistertitel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Dem Amerikaner gelang erst kürzlich ein neuer Weltrekord, als er seinen Golfball im heimischen Garten auf rund 380 km/h beschleunigte. Damit ist sein Ball schneller als ein Formel-1-Auto oder ein ICE. Ob er jetzt wieder Grenzen überschreiten wird, zeigt sich in den kommenden Tagen.

Die Sportart ist auf einem sehr guten Weg

Long Drive ist definitiv im Kommen. Berkshire trainiert des Öfteren mit den PGA-Tour-Profis und gibt ihnen Tipps für schnellere Schläge und weitere Bälle. "Das ist kein Hype", erklärte Berkshire gegenüber der New York Times, "nach den Gesprächen, die ich geführt habe, ist dieser Sport in der besten Position, in der er je war".  Und weil immer mehr Profigolfer auf Long-Drive-Methoden setzen, geht es ohne das entsprechende Trainingsprogramm fast nicht mehr. Das wiederum freut natürlich Berkshire und die gesamte Long Drive Szene: "Das ist eine Art neue Revolution. Mittlerweile ist es für Profigolfer fast schon Pflicht, denn jeder macht es."

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