Challenge Tour

Challenge Tour: Die Big Green Egg German Challenge 2022 – 100% Inside the Ropes

19. Jul. 2022 von Alexandra Caspers in Köln, Deutschland

Die Big Green Egg German Challenge 2022. (Foto: Frank Föhlinger)

Die Big Green Egg German Challenge 2022. (Foto: Frank Föhlinger)

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Zum zweiten Mal findet in diesem Jahr die Big Green Egg German Challenge der Challenge Tour powered by VcG im Wittelsbacher Golfclub in Bayern statt. Golf Post hat mit Turnierdirektor Christian Schunck darüber gesprochen, warum die zweite Ausgabe noch spektakulärer wird, als die erste und was für eine wichtige Bedeutung das Turnier für den deutschen Golfsport hat.

Christian Schunck im Interview

Golf Post: Die Big Green Egg German Challenge powered by VcG fand vergangenes Jahr zum ersten Mal statt. Wie war das Fazit nach der ersten Ausgabe und warum ist das Turnier so wichtig im Turnierkalender?

Christian Schunck: Ich kann kaum in Worte fassen, wie begeistert wir von der sportlichen Leistung waren. Wir hatten 29 deutsche Teilnehmer bei unseren Turnier, viel mehr als bei irgendeinem anderen deutschen Challenge-Tour-Turnier in der Vergangenheit. Davon konnten wir zwei European-Tour-Spieler "produzieren": Matti Schmid und Yannik Paul.

Der Veranstalter eines Challenge-Tour-Turniers erhält eine gewisse Zahl an frei besetzbaren Startplätzen. In unseren Fall waren das 52. Wir haben von diesen 52 „nur“ 10 verwendet, um deutsche Spieler in unser eigenes Turnier reinzubekommen. 42 weitere haben wir getauscht, dass heißt, wir haben Spielern anderer Nationen ermöglicht bei der Big Green Egg German Challenge zu spielen, dafür haben wir dann mit den Veranstaltern anderer Challenge-Tour-Turniere getauscht, damit deutsche Spieler zum Beispiel bei einem italienischen Challenge-Tour-Turnier spielen konnten. In Absprache mit dem DGV, der VcG, Rainer Goldrian, dem Geschäftsführer PGA of Germany und dem Bundestrainer Uli Eckhardt, haben wir dann strategisch Startberechtigungen an deutsche Spieler vergeben, denen wir ein Sprungbrett geben wollten. Das ist der wichtige Baustein zwischen der Pro Golf Tour und der European Tour, der uns in der Vergangenheit gefehlt hat.

Yannik Paul hat so durch uns acht Spielberechtigungen bekommen und fünf weitere über die Tour und ist durch diese getauschten Plätze zum European-Tour-Spieler aufgestiegen. In der Geschichte der Tour haben es vorher nur zwei Spieler geschafft haben, einen Durchmarsch zu machen und sich ohne eine reguläre Kategorie auf der Challenge Tour direkt die European-Tour-Karte zu sichern: Tobias Dier im Jahr 2000 und Martin Kaymer im Jahr 2008. Wie Tiger Woods irgendwann in einem Interview gesagt hat: The Rest is History. Bei der Soudal Open in Belgien wurde Yannik Paul im Mai dann bereits Zweiter auf der European Tour. Das ist genau die Art von Erfolgsgeschichte, wie wir sie gerne erzählen.

Big Green Egg German Challenge powered by VcG - "100% Inside the Ropes"

Golf Post: Habt ihr für dieses Jahr schon bestimmte Hoffnungsträger oder Teilnehmer im Blick?

Christian Schunck: Wir sind immer dann glücklich, wenn wir die Leute vom letzten Jahr nicht wieder sehen. Wenn wir gut arbeiten und die Spieler gut performen, bedeutet dass, dass sie im nächsten Jahr dann nicht mehr bei uns sind, wie Yannik Paul, Matti Schmid, Hurly Long. Die Hoffnungsträger rücken jetzt von der Pro Golf Tour nach oder haben sich bereits auf der Challenge Tour etabliert, wie zum Beispiel Nick Bachem. Ihm konnten wir im vergangenen Jahr schon Teilnahmen ermöglichen und er ist auch in diesem Jahr einer unserer Hoffnungsträger.

Aber es geht auch nicht darum, die großen Namen zu präsentieren. Es ist die Förderung des Golfsports, die bei uns im Vordergrund steht. Für die Zuschauer sind auch nicht die großen Namen das Besondere, sondern die Nahbarkeit, die Möglichkeit ganz nah an die Spieler rankommen zu können, die sich nicht hinter Seilen verstecken sondern froh sind, wenn viele Zuschauer da sind. Wir sagen immer, es ist "100% Inside the Ropes", weil wir haben gar keine und wir wollen auch keine.

Die Zuschauer laufen auf den Fairways direkt mit den Spielern mit, das kennen sie so nicht von einem Profigolfturnier. Bei DP World Tour Events zahlt man 30 bis 40 Euro und ist 30 bis 40 Meter weit von den Spielern entfernt. Bei uns zahlt man 5 Euro und ist 50 Zentimeter entfernt, das ist der Unterschied und das wollen wir auch herausstellen. Die Challenge Tour ist es wert und die Spieler sind es wert, dass wir deren Leistungen stärker in den Vordergrund rücken und, dass die Leute davon auch Kenntnis nehmen, dass wir sehr, sehr viele talentierte, deutsche Spieler haben und dass man sich das sehr gerne anschauen kann und sollte.

Golf Post: Wie ist das Erlebnis für die Zuschauer? Im vergangenen Jahr fand das Event unter Corona-Bedingungen statt. Rechnet ihr dieses Mal mit mehr Zuschauern?

Christian Schunck: Wir, die DGS hatten als Veranstalter, letztes Jahr eine Vorlaufzeit von nur 4 oder 5 Wochen, davor wussten wir gar nicht, ob wir wegen der Corona-Bedingungen überhaupt Zuschauer haben durften. Wir haben es in kürzester Zeit und unter Pandemiebedingungen geschafft, ein schlagkräftiges Team aufzubauen. In der Joint-Venture-Struktur, also gemeinsam mit dem DGV, der PGA of Germany, der VcG und dann auch dem Wittelsbacher Golfclub sind wir schnell in einen guten Austausch gekommen und waren aus organisatorischer Sicht mehr als zufrieden damit, dass wir im ersten Jahr und mit so kurzer Vorbereitungszeit schon 3,500 Zuschauern vor Ort hatten.

Wir rechnen dieses Jahr mit noch mehr Zuschauern, weil wir die Veranstaltung weitaus mehr bewerben. Wir sprechen die Zuschauer direkt an, vorbeizukommen und sich anzuschauen, was die deutschen, wie auch die internationalen Golfer leisten. Wir rücken das Fanerlebnis noch weiter in den Vordergrund, und wollen den Zuschauern vermitteln, dass es neben dem Golfsport noch anderes zu erleben gibt.

"Grill & Chill" im Wittelsbacher Golfclub

Golf Post: Was steht an Programm rund ums Turnier fest?

Christian Schunck: Die Public Area war letztes Jahr sehr sehr klein und fein und von einer ganz besonderen Atmosphäre geprägt, aber wir hatten de facto nur drei Aussteller. In diesem Jahr werden wir schon 10-12 Aussteller haben. Wir werden am Freitag die VcG Players Party organisieren, aber eben nicht nur für die Spieler und für die Helfer und Volunteers sondern wir laden auch ganz bewusst Nichtgolfer zu der Party in der Public Area mit ein. Ein internationaler DJ wird auflegen, wir werden eine Lasershow haben, die ganze Public Area wird beschallt werden.

Jeder Turniertag steht unter dem Motto "Grill & Chill" und soll das ganze auch öffnen für Nicht-Golfer der Region. Mit dem Titelsponsor Big Green Egg ist das ein leichtes, die verbreiten mit ihren Grills sowieso eine lockere Atmosphäre und die VcG steht wiederum für das „Chill“, für den lockeren, leichten Zugang zum Golfsport. Gemeinsam mit der VcG haben wir die "Golfsafari" entwickelt. In geführten Touren werden wir Golfer, aber, so hoffen wir, auch Nicht-Golfer mit Guides über den Platz fahren, um ihnen den Golfsport näher zu bringen, spezifische Insights von Leuten zu vermitteln, die sich mit dem Platz oder der Challenge Tour auskennen. Die Touren dauern so 3-4 Stunden und können durch einen Schnupperkurs verlängert werden, wenn man Golfanfänger ist, oder in kleinen Gruppen kann man einen Grillkurs von Big Green Egg dranhängen. So kann man sich unterschiedliche Packages buchen.

Es wird auch wieder eine Cooking Experience geben, die exklusive Möglichkeit, mitten auf dem Golfplatz ein fünf Gänge Menü gekocht zu bekommen auf Big Green Eggs. Das hat letztes Jahr auch Aufmerksamkeit erzeugt, und das ist genau das, was wir wollen.

Golf Post: Wie spricht man Nicht-Golfer an, um sie auf ein Turnier wie dieses aufmerksam zu machen?

Christian Schunck: Neue Wege gehen ist für uns das Motto. Wir arbeiten mit dem Funkhaus Ingolstadt zusammen, dazu gehört auch Radio Galaxy und Radio Ingolstadt und werden Radio-Spots schalten und durch redaktionelle Beiträge ergänzen. Am Wochenende vorher fand das Moosival, ein Musikfestival mit ungefähr 10.000 Zuschauern statt, da werden wir als Sponsor gemeinsam mit dem Wittelsbacher Golfclub mit einem Stand vertreten sein. Dort wollten wir ganz bewusst Nicht-Golfer in einer ganz anderen Atmosphäre ansprechen. Das wollen wir einfach ausprobieren.

Eine andere Art, die uns ganz wichtig ist, ist Abschlag Schule. Wir haben auch die Schulen eingeladen, um Schülern die ganze Bandbreite des Golfsports nähr zu bringen. Kinder, Nichtgolfer, Golfmanics gehören für uns alle zur Zielgruppe.

Golf Post: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für das Turnier.

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