Back Nine

„D. J.“, Masters-Champion für fünf Monate: „Und wär‘s auch nur ein Tag“

22. Mrz. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Community Artikel

Dustin Johnson durfte das grüne Jackett nur ein halbes Jahr tragen. (Foto: Getty)

Dustin Johnson durfte das grüne Jackett nur ein halbes Jahr tragen. (Foto: Getty)

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2020 war alles anders und vieles auch einmalig, selbst ein eherne Institution wie der Augusta National Golf Club musste Corona und der Covid-19-Pandemie Tribut zollen und ihr Masters in den November verschieben. Und so kommt es, dass erstmals in der Geschichte des Turniers ein Champion sein Green Jacket nur fünf Monate tragen darf, bevor es in der 14. Kalenderwoche in den Spind von Augusta National wandert und nur noch während der Turnierwoche zur Schau gestellt werden darf. Man könnte denken, dass dieser reduzierte Ruhm beim amtierenden Träger des Sakkos im Farbton Pantone 342 etwas Bedauern auslöst, dürfte er damit normalerweise doch ein Jahr lang „bella figura“ machen. Doch Dustin Johnson hat überhaupt nicht das Gefühl, „dass ich irgendwie zu kurz komme“.

Der 36-jährige Titelverteidiger und Weltranglisten-Erste spielte Anfang diesen Monats eine Runde auf dem Masters-Geläuf und genoss anschließend ein Dinner im ikonischen Clubhaus – selbstverständlich trug er dabei das Green Jacket. „Es würde mir nicht mal was ausmachen, wenn ich es nur einen Tag hätte“, sagte Johnson. „Es war einfach absolut klasse, die Magnolia Lane hoch zu fahren und als eine Art Mitglied das Clubhaus zu betreten. Und falls ich das Sakko länger behalten will, muss ich halt nächsten Monat noch mal gewinnen.“ So einfach kann‘s sein.

Vier Profis auf Guinessbuch-Rekordjagd am Par 4

Fundstück: Wiederholungen gefallen normalweise nicht, aber dieses ansehnliche Video kann man immer mal wieder zeigen. Im Rahmen der Turkish Airlines Open 2017 haben zwölf Professionals der European Tour aus England, Frankreich und Südafrika ausgespielt, welches Vierer-Team am schnellsten ein Par-4-Golfloch absolvieren kann und damit ins Guinnessbuch der Rekorde einzieht. Die European Tour hat unter Flutlicht aufgezeichnet, wie sich am Ende das englische Quartett mit Tyrrell Hatton, Matt Fitzpatrick, Ian Poulter und Matthew Southgate durchgesetzt und dank einer Zeit von etwas mehr als 32 Sekunden für die vier Schläge auch den bestehenden Rekord von 34,87 Sekunden geknackt hat.

Müder Lee Westwood: „Ponys“ statt Putts

Erschöpfungszustand: Drei Turnierwochen am Stück und 54 Loch in Augusta National waren dann doch zuviel. Ein müder Lee Westwood hat bei der Honda Classic trotz aufmunternder Anweisungen von Lebensgefährtin Helen Storey den Cup verpasst.


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Die Herzdame des englischen Veterans hatte seinem Sohn Sam diesmal und fürs Master das Bag überlassen, war aber dennoch via Video präsent. Es half freilich nichts. „Mir ist einfach die Puste ausgegangen“, bilanzierte „Westy“. „Immerhin werde ich nächsten Monat 48 Jahre alt, da kann ich nicht mehr so tun, als sei ich 20.“ Wenigstens hat der Fan vollblütiger Pferde somit Zeit gehabt, das Abschneiden seines Favoriten beim englischen Traditions-Galopprennen um den Gold Cup in Cheltenham zu verfolgen:

Brooks Koepka: Knie-OP, Masters fraglich

Befund: Die Verstauchung erwies sich als Verschiebung der Kniescheibe samt Bänderdehnung, vergangenen Dienstag hat sich Brooks Koepka daher am rechten Knie operieren lassen. Nach dem Rückzug bei der Players Championship sei nun auch ein Start beim Masters fraglich, erklärte der vierfache Majorsieger und aktuelle Weltranglisten-Zwölfte gegenüber „Golfweek“, der zuvor bereits an Problemen mit der Hüfte und im linken Knie laboriert hatte: „Ich höre darauf, was mein Körper sagt.“ Und dann ließ er auf die Frage nach der Länge der OP noch einen echten Koepka folgen: „Weiß ich nicht, ich hab geschlafen.“

Fowler vs. Faldo: „Er wollte mich motivieren“

Mr. Nice Guy: Rickie Fowler ist halt ein netter Kerl. Und deswegen nimmt der Kalifornier, der gerade mit einer veritablen Formkrise kämpft, serienweise Cuts und wohl nach zehn Jahren auch erstmals das Masters verpasst, die despektierlichen Äußerungen von Sir Nick Faldo nicht krumm. „Ich weiß, wie er es gemeint hat“, sagte Fowler im Vorfeld der Honda Classic, nachdem Englands sechsfacher Majorsieger gehöhnt hatte, dass Fowler während der Masters-Woche dann ja reichlich Zeit für mindestens sechs Werbespots hätte, ihm damit Priorität auf Glamour und Geldverdienen statt auf sportliche Leistung unterstellte. Faldo redete sich später heraus, er habe das als Ansporn so formuliert, und Fowler nahm die Vorlage jetzt dankend auf: „Er wollte mich mit der Stichelei nur motivieren.“ Bei der Honda Classic kam der 32-Jährige immerhin ins Wochenende, belegte aber am Ende mit +7 den geteilten 65. Platz.


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„The One in November“: Über ein besonderes Masters

Rückblick als Ausblick: Der Sportsender „ESPN“ hat eine sehenswerte Dokumentation über das November-Masters 2020 und die entsprechenden Vorbereitungen im Augusta National Golf Club gemacht und dabei ganz ordentlich hinter die Kulissen des elitären und eher öffentlichkeitsscheuen Grünjacken-Zirkels geschaut. Die 30 Minuten über „The One in November“ sind zwar eine Rückblende, eignen sich aber auch formidabel als Einstimmung auf das erste Major dieses zweiten Corona-Jahres, das wieder wie gewohnt in der ersten vollen April-Woche stattfindet. Nicht zuletzt wird auch die Würdigung von Lee Elder herausgehoben, der 1975 als erster Schwarzer am Masters teilnahm und heuer als Ehrenstarter mit Jack Nicklaus und Gary Player beim „Ceremonial Tee Shot“ die 85. Ausgabe eröffnen wird.

The One in November preview from ESPN Press Room on Vimeo.

Wenn ein Streich daneben geht …

Verfehltes Humorzentrum: Eigentlich wollten die Kids den beiden Herren auf dem Golfplatz nur einen Streich spielen, als sie ihr ferngesteuertes Auto übers Grün brettern ließen, auf dem die älteren Semester gerade beim Putten waren. Das freilich ging mächtig daneben, denn die Golfer fanden den „Prank“ – wohl zu Recht – ganz und gar nicht witzig:


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Michelle Wie kehrt auf die Turnierbühne zurück

Comeback: Michelle Wie West beginnt ihre dritte Karriere. Nach den Jahren als gehyptes Golf-Testimonial sowie der Mutterrolle für Töchterchen Makenna samt TV-Intermezzi kehrt die US-Women‘s-Open-Siegerin von 2014 auf die Wettkampfbühne zurück. Die 31-Jährige hat für die in dieser Woche stattfindende Kia Classic auf der LPGA Tour und für das darauf folgenden Major ANA Inspiration gemeldet. Beide Turniere finden in Kalifornien statt. Es sind die ersten Profi-Turniere von Wie West seit dem verpassten Cut bei der Women’s PGA Championship im Juni 2019, der auch einer unangenehmen und langwierigen Handgelenksverletzung geschuldet war, wegen der sie schon 2018 operiert worden ist.

Serve und Volley

Zum Schluss: Noch einer aus der beliebten Kategorie „Zwei Sportarten in trautem Miteinander“. Wenn die Sportsfreunde von „Holein1trickhots“ mit ihren Drivern und Tennisbällen losziehen, um sich auf dem Tennisplatz zu duellieren, dann sieht der ziemlich schlagfertige Wettbewerb so aus:

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