Back Nine

Das Brooks-Bryson-Ballyhoo: Bloß ein Beispiel für perfekte „PIP“-Choreo?

31. Mai. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Aktuell ziemlich beste Feinde: Brooks Kopeka und Bryson DeChambeau- (Foto: Getty)

Aktuell ziemlich beste Feinde: Brooks Kopeka und Bryson DeChambeau- (Foto: Getty)

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Also, vergessen Sie mal das Rennen ums „Player Impact Program“ (PIP), mit dem die PGA Tour per Popularitätsprämie die Wirkweise ihrer Stars in den sozialen Medien messen und belohnen will: Es ist längst gelaufen, das Siegerpodest für 2021 dürfte schon belegt sein. Wir gehen zwar gerade erst in den Golf-Juni, und die ganz fetten Monate mit US Open, Open Championship, Olympia (?) und Ryder Cup kommen erst noch – doch die vorderen Plätze sind wohl vermutlich vergeben angesichts der Fehde zwischen Brooks Koepka und Bryson DeChambeau. Sie ist gerade neu entflammt und diesmal dank zugkräftiger Nebendarsteller vom Schlage eines Volkshelden wie Phil Mickelson und der American-Football-Quarterback-Heroen Tom Brady und Aaron Rodgers auch sehr breit aufgestellt. Allenfalls die Reihenfolge auf dem Popularitäts-Podest steht noch nicht fest, falls Tiger Woods als wundersam Genesener irgendwie beim Ryder Cup dabei sein sollte.


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Den bisherigen Verlauf können Sie hier noch mal nachlesen; es entzündete sich wohl alles an einer Bemerkung des mit klappernden Spikes vorbeilaufenden DeChambeau, während Koepka gerade im Interview über seine Putting-Probleme sprach: „Du musst halt den Ball auf der richtigen Linie starten lassen.“ Was folgte, beschreibt Gianni Magliocco bei „GolfWRX“ so: „Es wirkt wie etwas, dass man eher von YouTube-Protagonisten denn von professionellen Athleten erwartet.“ Der Kollege trifft den Nagel auf den Kopf: Selbstverständlich ist das virtuell und virtuos in Szene gesetzte Brooks-Bryson-Ballyhoo lediglich eine klasse choreographierte Kreation für den mit 40 Millionen Dollar gefüllten „PIP“-Bonustopf – kann doch gar nicht anders sein, oder? Und sie verfehlt ja auch ihre Wirkung nicht. Das Echo in den sozialen Medien ist überwältigend. Die Kombattanten spinnen den Plot munter weiter. Die Fans sind schier aus dem Häuschen –  was ist dagegen schon das (Achtung, es folgt Ironie) endlich wieder vernehmbare „Mashed-Potatoes“- und „Get-in-the-Hole“-Gegröle“. Und ein Buchmacher hat sogar Wettquoten für den Fall ausgeschrieben, dass Koepka und DeChambeau tatsächlich mal handgreiflich aneinander geraten sollten. Der vierfache Majorsieger ist übrigens leichter Faustkampf-Favorit.

Wir halten es dagegen lieber mit der schöngeistigen Auseinandersetzung. Der offenkundig talentierte Songwriter Sam Harrop hat dieser besonderen Bromance ein Lied gewidmet und dafür die Melodie eines Hits der Back Street Boys zugrunde gelegt. Dessen beziehungsreicher Titel: „As long as you love me.“ Hier Harrops spezielle Version:

Senior PGA Champion jünger als PGA Champion

Fun Fact: Fünf Starts hat Alex Cejka bei den PGA Tour Champions absolviert – und schon zwei Majortitel in der Tasche. Mit dem Gewinn der Regions Tradition und nun der Senior PGA Championship ist der gebürtige Tscheche der erste Spieler, der seine beiden ersten Major-Starts innerhalb einer Saison auch direkt erfolgreich abschließt. Mehr noch: Als neuer Senior PGA Champion – mit Betonung auf „Senior“ – ist Cejka rund fünfeinhalb Monate jünger als der amtierende PGA Champion Phil Mickelson, der am vorvergangenen Sonntag auf Kiawah Island sein sechstes Major gewonnen hat.

Memorial: Zuschauer können sich impfen lassen

Das ist mal ein Service: Diese Woche steht Jack Nicklaus‘ Memorial Tournament in Muirfield Village/Ohio an, und unbenommen der aktuellen Corona-Sicherheitsmaßnahmen für den Zutritt können sich Zuschauer dann in einem Impfzentrum auf dem Gelände auch gleich mit dem Vakzin von Johnson & Johnson gegen das Virus impfen lassen. Geplant sind mindestens 50 Prozent des normalen Besucheraufkommens, womöglich aber auch 100 Prozent. Wie man am Fan-Verhalten bei der PGA Championship und bei den Publikumsmassen bei der Charles Schwab Challenge gesehen hat, ist die Pandemie in den USA ja offenbar beendet – zumindest auf den Tour-Golfplätzen …

Ohne Hoodie: Hatton hat geheiratet

Glückwunsch: Tyrrell Hatton ist unter der Haube. Der 29-jährige Engländer und seit dem Sieg im Oktober 2020 in Wentworth amtierender europäischer PGA Champion hat vergangene Woche seine Verlobte Emily Braisher geheiratet – übrigens nicht im Hoodie, wie der Post deutlich zeigt:

Sie begleitet ihn nahezu permanent bei seinen Golfturnieren und fiel 2019 bei der Italian Open auf, als sie geräuschvoll die Tür eines Toilettenhäuschens ins Schloss fallen ließ – just, als Hatton nebenan auf dem Fairway zum Schlag ausholte:

Kurzspielanlage vom Kurzspielkünstler

Heimspiel: Phil Mickelson hat unlängst nicht nur auf dem Platz Großes geleistet, sondern tut das auch in Sachen Platz. Für die Universität seiner kalifornischen Geburtsstadt San Diego entwirft der sechsfache Majorsieger und amtierenden PGA Champion eine spektakuläre neue Kurzspiel-Übungsanlage – wie passend, wenn einer ohnehin ein Kurzspiel-Künstler ist. Das insgesamt 5,6 Hektar große Areal umfasst ein 700 Quadratmeter großes Putting-Grün, 93 Quadratmeter Übungsbunker, synthetische Zielgrüns für den Kurzspielbereich und ein knapp 280 Quadratmeter großes Clubhaus.

„Alles ist darauf ausgerichtet, den Collegesport Golf, aber auch lokale Jugend-Golforganisationen zu fördern“, sagt PGA-Champion Mickelson selbst über die zwei Millionen Dollar teure „Purcell Family Short-Game Facility“, der in zwei Wochen zur US Open in Torrey Pines sowieso in seine Geburtsstadt zurückkehrt und derzeit das Grinsen nicht aus dem Gesicht bekommt, selbst wenn‘s wie beim verpassten Cut bei der Charles Schwab Challenge mal nicht so läuft…


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Green Eagle ist bereit für die Porsche European Open

Vorgeschmack: Die um zwei Tage verschobene und auf drei Tage verkürzte Porsche European Open (PEO) ab kommenden Samstag ist das erste European-Tour-Turnier der Corona-Ära mit regulären Zuschauern – 2.000 Besucher sind gemäß des Modellversuchs täglich zugelassen. Dass sich der Besuch des Turniers mit Zugnummern wie Paul Casey (Titelverteidiger), Martin Kaymer oder Henrik Stenson lohnt, zeigt ein kleiner Rundgang über die Anlage der Green Eagle Golf Courses in Winsen (Luhe) vor den Toren von Hamburg, wo alles für die nunmehr vierte PEO-Auflage auf dem Porsche Nord Course gerichtet ist.


Auf fürs leibliche Wohl ist übrigens gesorgt: In der Open-Air-Lounge bereitet Ausnahmekoch Thomas Bühner lokale Spezialitäten zu, der bis 2018 in Osnabrück das Drei-Sterne-Restaurant La Vie geleitet hat.

Weimarer Land erweitert sein Angebot

Ausbau: Im Spa & GolfResort Weimarer Land hat die Besitzerfamilie Grafe die Corona-bedingte Auszeit gut genutzt und dem Ensemble mit seinem beiden 18-Loch-Plätze (Goethe Course, Feininger Course) bedeutsame Ergänzungen „verpasst“. Zum einen wurde der Wellness- und Spa-Bereich „Lindentherme“ großzügig erweitert und umfasst künftig rund 5.000 Quadratmeter.


Außerdem entstand neben der Driving Range eine Indoor-Golfanlage, die unter anderem mit zwei Trackman-Simulatoren ausgestattet ist. Damit optimiert das Resort nahe der thüringischen Kulturstadt Weimar seine Trainingsmöglichkeiten, das u. a. in Kooperation mit einem Erfurter Sportgymnasium ein Förderprogramm für den talentierten Golfnachwuchs aufgelegt hat. Wellnessbereich und Indoor-Anlage sollen im Herbst eröffnet werden.

Renommierter Preis für Dumbarnie Links

Meriten für den Neuen: Die erst im vergangenen Jahr eröffneten Dumbarnie Links an der schottischen Ostküste sind pünktlich zum einjährigen Bestehen mit dem renommierten „2021 Golf Development of the Year Award“ ausgezeichnet worden. Das 18-Loch-Ensemble nahe dem „Home of Golf“ St. Andrews gilt als ausgemachte Bereicherung des ohnehin großartigen Angebots an Golfplätzen im Kingdom of Fife mit dem Old Course als Mittelpunkt. Dumbarnie bietet atemberaubende Blicke auf den Firth of Forth. Von dem im Frühjahr neu eröffneten luxuriösen Clubhaus aus schlängeln sich die Spielbahnen bis zum 30 Meter tiefer gelegenen Strand und verlaufen auf zwei Ebenden entlang eines Küstenstreifens von 2,5 Kilometern Länge.

„Schwanensee“ auf dem Grün

Das Letzte: Unbekannte Begegnungen der tierischen Art sind beim Golf nichts Neues. Auch attackierende Gänse gab es schon. Wenn aber der Schwan als König*in des wasserliebenden Federviehs zur Attacke übergeht, dann ist das sehenswert. „Schwanensee“ auf dem Grün sozusagen:


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