Back Nine

Das Leben des Champion-Golfers Cam Smith: Nach dem Triumph zum Angeltrip

25. Jul. 2022 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Cameron Smith gönnt sich nach seinem Open-Sieg einen Angeltrip gemeinsam mit Billy Horschel. (Foto: Twitter/@MarcelASJax & @RichFCN)

Cameron Smith gönnt sich nach seinem Open-Sieg einen Angeltrip gemeinsam mit Billy Horschel. (Foto: Twitter/@MarcelASJax & @RichFCN)

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Nach der sportlichen Frage der Open Championship sind jetzt auch alle anderen offenen Themen geklärt – naja, außer den Gerüchten um Cameron Smiths möglichen Wechsel zu LIV Golf vielleicht. Aber wenigstens wissen wir seit vergangenen Montag, wieviel Bier in die Claret Jug passt. Der Champion Golfer of the Year von St. Andrews 2022 hat es in einem Video verraten: zwei Bier passen rein, zwei Pints sind vermutlich gemeint, also ein knapper Liter.

Nachdem es dem Australier überdies auch gelungen ist, die Schlangen und Staus am Flughafen von Edinburgh zu überwinden und den Koffer mit der wertvollen Silberkanne im Staufach über seinem Sitzplatz unterzubringen, stand ein paar entspannten Tagen nichts mehr im Wege. Und was macht man als frisch gebackener Major-Sieger so, um abzuschalten? Man geht fischen.

Mit dem Kollegen Billy Horschel, der schon in St. Andrews auf Schellfisch „Jagd“ gemacht hat, nahm Cameron Smith vergangenen Freitag am „Greater Jacksonville Kingfish Tournament“ in Florida teil. Während Smith zumeist das Boot steuerte, zog Horschel tatsächlich ein gut elf Kilogramm schweren Königsmakrele aus dem Wasser des Golf von Mexiko. „Cam fischt eigentlich öfter als ich“, sagte Horschel: „Aber ich habe noch nie eine Makrele gefangen und fühle mich wie ein Sieger.“ Tatsächlich belegte er Platz fünf des Wettbewerbs und kassierte dafür über 120.000 Dollar. So kann man als Profi auch Geld machen …

Tiger mit Charlie auf Mallorca

Er spielt wieder: Tiger Woods ist nach seinem verpassten Cut bei der Open Championship und dem bewegenden Gang über die Swilcan Bridge auf dem Old Course wieder aufgetaucht – allerdings als Privatmann. Der 46-Jährige wurde auf Mallorca gesichtet, als er mit Sohnemann Charlie für eine Runde auf dem Kurs von Arabella Son Quint eincheckte – ohne Caddies und sonstiges Zeremoniell, bloß als Vater-Sohn-Twosome.

Unterdessen hat „Der getreue Joe“, Bag Man Joe LaCava ein paar Details aus Tigers restlichem Plan für dieses Jahr verraten. Demnach will der 15-fache Majorsieger im Dezember die Hero World Challenge und mit Charlie wieder die PNC Championship spielen. Außerdem steht ein Start beim Genesis Invitational auf dem Programm, und dann das Masters im April – „hoffe ich jedenfalls“, so LaCava.

Mickelson macht sich zum Affen

Bizarr: LIV Golf veröffentlicht gern Video-Clips mit Grüßen seiner geldgierigen Gemeinschaft, um Neuzugänge willkommen zu heißen begrüßen. Das gilt auch für Kodderschnauze David Feherty, der „NBC“ und den „Golf Channel“ verlässt, um die TV-Mannschaft als Kommentator und Analyst zu verstärken. In dem Clip, der dem gebürtigen Nordiren gewidmet ist, tritt nebst anderen Phil Mickelson auf – und posiert in einem Gorilla-Reservat im afrikanischen Ruanda. Vermutlich soll das symbolisieren, welche Alphatiere mittlerweile bei LIV Golf sind, wenngleich kaum ein Affe zu sehen ist – unsereinem fällt freilich dazu lediglich ein Kommentar ein: „Lefty“ macht sich zum Affen.

Stenson verliert Sponsor, PGA Tour heuerte Lobbyisten an

Noch was in Sachen LIV Golf: Wendehals Henrik Stenson hat nach seinem Rausschmiss als Europas Ryder-Cup-Kapitän und seinem Wechsel in die LIV Golf Invitational Series für ein Handgeld von 40 Millionen Dollar einen seiner Hauptsponsoren verloren. Der Versicherungskonzern Mutual of Omaha hat die langjährige Zusammenarbeit mit dem 46-jährigen Schweden beendet.

Derweil wurde bekannt, dass LIV-Spieler Brooks Koepka während der Open Championship eine Auseinandersetzung mit dem bekannten Golf-YouTuber Rick Shiels hatte. Shiels war am Samstag Abend in einem Nachtclub in St. Andrews, wurde dort des vierfachen Majorsiegers ansichtig, der den Cut verpasst hatte, und wollte ihn ansprechen. Doch Koepka wandte sich lediglich an einen der herumstehenden Bodyguards und wies diesen mit Gesten an, Shiels aus dem VIP-Bereich zu entfernen.

Und schließlich wurde noch bekannt, dass die PGA Tour im Zuge der Untersuchungen ihres Geschäftsmodells durch das US-Justizministerium einen Anwaltskanzlei angeheuert hat, um Lobby-Arbeit für die Tour und gegen LIV Golf beim US-Kongress und sogar im Weißen Haus zu betreiben. Laut Medienberichten wurde damit allerdings bereits 2021 begonnen. Die Kanzlei DLA Piper LLC soll demnach bislang rund 190.000 Dollar für ihren Einsatz erhalten haben. Derartige Maßnahmen mögen vielleicht „normal“ sein – Wirtschaftsunternehmen ziehen halt alle Register, wenn die Konkurrenz zu dicht aufläuft –, aber es wirft dennoch kein besonders gutes Licht auf das Selbstverständnis der PGA Tour.

Nelly Korda und die übereifrige Zuschauerin

„Fundsache“: Es sollte nicht vorkommen, doch es passiert immer wieder – und jedesmal stellt sich die Frage: Was glauben Fans, warum bei Golfturnier Bälle durch die Gegend fliegen? Als Souvenirs? Oder um die Ordnungsliebe zu testen? Letztes „Opfer“ eines solchen Übereifers war Nelly Korda in der Finalrunde der Evian Championship. Auf Bahn sechs beförderte sie ihren zweiten Schlag ins „Gemüse“ neben dem Grün, und eine Zuschauerin hob die Murmel eilfertig auf und wollte sie einem Marschall reichen. Der allerdings wies sie energisch zurecht – inklusive Ansage, wie das Video zeigt:

Obwohl der Ball zurück gelegt wurde, kam Korda über ein Doppelbogey nicht hinaus und wurde am Ende geteilte Achte.

Karlsson vergaß Nennung zur Senior-Open

Schusselig: Robert Karlsson hatte mit der Senior Open Championship in Gleneagles so seine speziellen Schwierigkeiten. Während sich Darren Clarke als vierte Golfer der Geschichte nach der großen Claret Jug 2011 auch die kleine Weinkanne der Senioren sicherte, saß Karlsson daheim in Schweden und musste dem Geschehen in Schottland per TV zuschauen – der 52-Jährige hatte vergessen, sich rechtzeitig einzuschreiben; überdies war ihm nicht aufgefallen, dass er keine Nenn-Bestätigung erhalten hatte. Hoffentlich passieren ihm derartige Zerstreutheiten nicht, falls er anstelle seines charakterlosen Landsmanns Henrik Stenson doch noch zum Ryder-Cup-Kapitän für Rom 2023 gekürt werden sollte.

 

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Eine sehr besondere US Open

Spirit of the Game: Während alle Welt die Herren- und Damen-Majors oder das Senior-Major mit den Siegen von Cam Smith, Brooke Henderson und Darren Clarke verfolgt hat, fand in Pinehurst, dem neuen Home of Golf des amerikanischen Verbands USGA, fast unbemerkt ein ganz besonderes Turnier statt – die US Adaptive Open für Golfer mit körperlichen, visuellen und geistigen Beeinträchtigungen. In diversen Behinderungsklassen und über verschiedene Distanzen wurde auf dem Kurs No. 6 des Resorts in North Carolina um die Damen- und Herren-Titel gespielt und am Ende wurden Kim Moore (USA) bei den Damen und Simon Lee (Südkorea) bei den Herren zu Siegern gekürt.

Doch ebenso standen die Inklusion und der Spaß am für alle gleichen Spiel im Vordergrund; in Pinehurst ging es wahrhaft um den Spirit of the Game.

 

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Besondere Aufmerksamkeit erfuhr das Turnier übrigens auch von einem ganz Großen des Spiels:

Die USGA strebt jetzt eine landesweite Serie an und möchte Golf mittelfristig ins Programm der Paralympics bringen.

Frau stürzt in Teich mit Alligatoren und stirbt

Tragischer Unfall: Auf dem Boca Royale Golf and Country Club in Englewood südlich von Sarasota/Florida ist eine 80-jährige Frau ums Leben gekommen, als sie in einen Teich des Golfplatzes stürzte, von zwei Alligatoren gepackt und unter Wasser gezogen wurde. Die näheren Umstände oder das Alter des Opfers sind nicht bekannt; die Frau lebt wohl nahe der Golfanlage und ging auf dem Platz spazieren. Die 2,7 und 2,4 Meter langen Alligatoren wurden später eingefangen und eingeschläfert.

Eingelocht oder nicht?

Zum Schluss: Ein schmerzhafter Moment – für den Golfer und fürs Grün. Aber wenn der Ball so an der Fahne landet, dann stellt sich vor allem eine Frage: Zählt er als eingelocht oder nicht?

Für Thomas Pagel, den Regel-Direktor des amerikanischen Golfverbands USGA ist die Antwort ganz einfach: „Wenn der Ball mit seinem kompletten Umfang unterhalb der Grüns-Oberfläche ist, dann gilt er als eingelocht. Ragt noch ein Teil des Balls über die Oberfläche, dann ist er nicht eingelocht.“ Und nach dem Versuch der Lochkanten-Reparatur, der mit einer Pitchgabel nur notdürftig ausfallen kann, sollte man auf jeden Fall im Sekretariat oder beim Greenkeeping-Team Bescheid sagen.

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