Back Nine

Das Schweigen der Tour: Monahan, Al-Rumayyan und Norman müssen vor US-Senat

26. Jun. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Knapp drei Wochen und ein Major sind vergangenen, seit die Bombe des Pakts der PGA Tour mit dem saudi-arabischen Staatsfond PIF geplatzt ist; zwar hat sich der Rauch verzogen, aber trotzdem gibt’s auch nach der Travelers Championship keine weiteren Informationen zu den zahlreichen Fragen rund um den von der PGA Tour als „Rahmenabkommen“ bezeichneten Deal. Aber vielleicht kommen am 11. Juli mehr Details ans Licht. Dann nämlich müssen PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan – der immer noch wegen Krankheit pausiert –, PIF-Direktor Yasir Al-Rumayyan und LIV-Golf-Impresario Greg Norman dem Ständigen Untersuchungsausschuss des US-Senats Rede und Antwort stehen; die Senatoren Richard Blumenthal (Demokrat) und Ron Johnson (Republikaner) haben das Trio vorgeladen. „Unser Ziel ist es, die Fakten über den Deal der PGA Tour mit dem PIF aufzudecken und herauszufinden, was das für unsere nationalen Interessen bedeutet“, heißt es in dem entsprechenden Schreiben. „Die Amerikaner verdienen es zu wissen, wie die Struktur und die Führung dieses neuen Unternehmens aussehen werden. Die Hauptakteure sind am besten in der Lage, Informationen zu liefern, und sie schulden dem Kongress – und dem amerikanischen Volk – Antworten in einem öffentlichen Rahmen.“

Als eine Art Story Book für das Senats-Hearing könnte der unverblümte und geharnischte offene Brief dienen, mit dem sich Tom Watson an die PGA Tour gewandt hat. Der achtfache Majorsieger bündelt darin all die Fragen und Anmerkungen, die aktuell durch die Gegend schwirren: Er kritisiert die Kommunikation der Tour, vermutetet eine offenbar „verzweifelte finanzielle Lage“ der Tour, spricht von einem Schlag ins Gesicht der „9/11 Families“ und adressiert den Umgang mit den Menschenrechten in Saudi-Arabien. Wer mag, kann den Brief hier nachlesen:

In einem anderen offenen Brief an Monahan hat Davis Love III die spielenden Tour-Mitglieder um Geduld gebeten und eine Lanze für den Commissioner gebrochen. Allerdings müssten, so Love III, die Spieler aktiv in die weitere Entwicklung der Zusammenarbeit von PGA Tour und PIF eingebunden werden. Derweil bemüht sich die Tour mit allerlei Statements, den Eindruck zu verhindern, dass die Saudis mit der Rahmenvereinbarung auch die Kontrolle des Golf-Establishments übernehmen. Es wird betont, dass der PIF lediglich eine Minderheitsbeteiligung in der mittlerweile als „NewCo“ bezeichneten neu zu gründenden Firma haben werde, in der künftigen alle Vermögenswerte und kommerzielle Aktivitäten der Partner gebündelt sein sollen. Laut einem Tour-Insider enthalte die Vereinbarung Sicherheitsvorkehrungen, die einen stärkeren Einfluss des PIF und damit der Saudis unmöglich machen.

Zuguterletzt ist noch zu vermelden, dass die Majesticks, das LIV-Team der drei Kapitäne Lee Westwood, Ian Poulter und Henrik Stenson, mit dem Kryptowährung-Unternehmen OKX ihren ersten globalen Sponsor gefunden haben. OKX engagierte sich bereits bei McLaren in der Formel 1 und beim Fußballclub Manchester United in der englischen Premier League.

„Warum spiele ich so gut? Euretwegen!“

Familie macht stark: Nach dem verpassten US-Open-Cut hat Keegan Bradley das Wochenende beim Minigolf mit seiner Familie gebracht, jetzt begleiteten Ehefrau Jillian und Filius Logan den PGA-Champion von 2011 zur Travelers Championship. Womit das Erfolgsrezept des 37-Jährigen gelüftet ist. „Warum spiele ich so gut?“, fragt Bradley seinen Sohn nach einer seiner famosen Runden im TPC River Highlands: „Wegen Mama und Dir!“

 

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Die Spuren des Tigers

Symbolik: Bloß weil Tiger Woods gerade kein Turniergolf bestreitet, heißt das nicht, dass der GOAT unsichtbar ist. Er macht halt anders von sich reden: Sei es durch die Vermarktung des ersten Teams der Tomorrow Golf League (TGR), für das die Williams-Tennis-Schwestern und Reddit-Mitgründer Alexis Ohanian das Patronat übernommen haben, sei es durch die Eröffnung einer spektakulären Minigolf-Anlage mit PopStroke in Glendale/Arizona:

 

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Und wer den 15-fachen Majorsieger unbedingt wieder spielen sehen will, der muss sich derzeit halt mit dem LEGO-Tiger begnügen:

 

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Jiménez, Daly und Langer heuern bei Pixar an

Verfremdung: KI, die künstliche Intelligenz, macht gerade Furore. Ob in Form von ChatGTP oder durch Fake-News; sie verpasst dem Papst ein stylisches Outfit und lässt Donald Trump von Polizisten zu Fall bringen. Lustig ist das alles letztlich nicht. Aber wenn schon KI, dann gern so, wie es die PGA Tour Champions gerade gezeigt hat, die ihre Stars mal im Stil von Figuren der Pixar-Animationsfilme darstellen ließ:

Min Woo Lee ließ seine Schwester „im Stich“

Selbst Bruderliebe hat ihre Grenzen: Eigentlich wollte Min Woo Lee seine Schwester, die zweifacher Majorsiegerin Minjee Lee, bei der KPMG Women's PGA Championship in Baltusrol unterstützen. „Alles war vorbereitet“, erzählte der Australier. „Wir hatten ein Haus gemietet, Medientermine zu dieser Schwester-Bruder-Sache vereinbart und so weiter.“ Doch dann kam Min Woo Lee der geteilte fünfte Platz mit Tommy Fleetwood und Rickie Fowler bei der US Open im Los Angeles Country Club dazwischen. Die Top-10-Platzierung bescherte dem 24-Jährigen, der nur mit spezieller temporärer Mitgliedschaft auf der PGA Tour unterwegs ist, einen Designated-Events-Startplatz bei der Travelers Championship. Kumpel Adam Scott bot ihm einen „Shuttle“ nach Connecticut in dessen Privatjet an – und damit war die Entscheidung endgültig gefallen. „Tut mir leid, Schwesterchen. Ich musste herkommen und hier spielen“, teilte Min Woo Lee via Interview bei „Golf Monthly“ mit. Und fügte an: „Sie ist wahrscheinlich glücklich. Ich nerve sie eh zu sehr.“

Wenn beim Putten der notgelandete Flieger stört

Prioritäten: Stell Dir vor, auf Deinem Golfplatz muss ein Flugzeug notlanden. Die Maschine kommt mit stotterndem Motor auf dem neunten Fairway runter und rollt auf dem Grün aus. Der Pilot steigt unbeschadet aus und berichtet von Triebwerksproblemen. Aber ist ja noch mal gut gegangen. Und nun? Genau, warum wegen so einer Lappalie die Runde unterbrechen? Bloß, das Flugzeug stört doch etwas beim Putten. Also schiebt der Flight den Flieger einfach zur Seite und setzt das Einlochen fort. Genau so ist es im Del Tura Golf & Country Club in North Fort Myers/Florida passiert. Selbst der zuständige Sheriff hielt in seinem entsprechenden Tweet fest, dass keine der Spieler haben einen Mulligan beanspruchen müssen. Golfer sind halt eine besondere Spezies.

 

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Jedem Bunker seine Harke

Fundstück der Woche: Wir wissen nicht, auf welcher Golfwiese sich dieser Sandklecks befindet, der den Namen Bunker nur bedingt verdient. Wobei: Auch aus dem Hindernis muss man erst mal herauskommen. Und dann das Glätten nicht vergessen, die Harke liegt ja bereit:

      Tiny bunkers you say?? Lmao they put a rake for this
by      u/j_ohhhhh in      golf

Happy Gilmore golft wirklich

Echtzeit: Happy Gilmore spielt demnächst College-Golf. Und nein, es ist nicht Adam Sandler, der Hauptdarsteller des Kultfilms, der noch mal die Schulbank drückt. Der 17-Jährige heißt Landon Gilmore, ist ein erfolgreicher Nachwuchsgolfer und wird seit dem neunten Lebensjahr nur „Happy“ gerufen, weil er einen Kinder-Long-Drive-Wettbewerb gewonnen hat. Derzeit ist Happy Gilmore noch auf der Bloomington South High School in Indiana, im Herbst 2024 wechselt er ins Golf-Team der Ball State University des US-Bundesstaats. Und natürlich kann er jeden Dialog seines Idols im Kino-Klamauk von 1996 Wort für Wort wiedergeben.

Mama ist immer noch die Beste

Zum Schluss: Ok, der Pampers-Knirps in diesem Video namens Jack Cantin weiß bereits ziemlich gut, mit dem Schläger umzugehen. Der Hit jedenfalls sieht ziemlich perfekt aus. Noch perfekter – wenngleich der Begriff eigentlich keine Steigerung zulässt – ist die Reaktion der Mutter. Tja, am Ende ist doch Mama immer noch die Beste. Aber sehen Sie selbst:

 

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