Panorama

Die Weltrangliste 2022: Kaymer stürzt ab, Paul gewinnt ordentlich und McIlroy triumphiert

05. Jan. 2023 von Julian Trips in Köln, Deutschland

Gemischte Gefühlslagen: Die Weltrangliste 2022 brachte Gewinner und Verlierer hervor. (Foto: getty)

Gemischte Gefühlslagen: Die Weltrangliste 2022 brachte Gewinner und Verlierer hervor. (Foto: getty)

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Es war mal wieder viel los in diesem Kalenderjahr: Im Juni startete in London die saudische Eventserie LIV Golf ihre Reise und immer mehr gestandene PGA-Tour-Spieler wanderten zur von Greg Norman geführten Liga ab. Auch auf die Weltrangliste hatten diese Veränderungen eine große Auswirkung. Einige Spieler musste zahlreiche Plätze abgeben, darunter auch ein Deutscher. An anderer Stelle gelang vor allem einem deutschen Spieler in diesem Jahr ein großer Sprung nach oben. Alle wichtigen Fakten rund um die Weltrangliste der vergangenen 365 Tage gibt es hier zusammengefasst.

Deutsches Ranking: Kaymer flop, Paul top

Die deutsche Nummer 1 im Golf war über lange Zeit hinweg Martin Kaymer. Der Mettmanner durfte sich zu seinen besten Zeiten nicht nur mit zwei Majortiteln schmücken, sondern hielt sich auch insgesamt acht Wochen an der Spitze der Weltrangliste. Er ist nach Bernhard Langer erst der zweite Deutsche überhaupt, dem dieses Kunststück gelang. Im Mai diesen Jahres dann jedoch der Paukenschlag: Martin Kaymer steht laut der britischen Tageszeitung "The Telegraph" unmittelbar vor einem Wechsel zur LIV Golf Series. Für seine persönlichen Ziele passe die LIV Tour perfekt zu seinem Leben, sagte der Mettmanner im Golf-Post-Interview. Für seine Platzierung in der Weltrangliste war der Wechsel jedoch alles andere als förderlich. Zu Beginn des Jahres stand Kaymer auf dem 117. Rang und war damit der beste deutsche Golfer. Am Ende des Jahres findet sich der 37-Jährige in ganz anderen Sphären wieder. Beinahe im freien Fall beendet Kaymer das Jahr auf dem 469. Rang.

Deutlich besser lief es hingegen für Yannik Paul. Der 28-Jährige ging als 289. in das Kalenderjahr und spielte sich dank starker Leistungen immer weiter nach oben. Rang 2 bei der Soudal Open im Mai sowie sein Premierensieg auf der DP World Tour im Oktober sorgten dafür, dass Paul in diesem Jahr über 150 Plätze in der Weltrangliste kletterte. Er ist nach seinem erfolgreichen Jahr außerdem der aktuell beste deutsche Golfer.

Auch die Formkurve von Hurly Long kann sich in diesem Jahr sehen lassen. Der Heidelberger konnte zwar kein Turnier für sich entscheiden, ein 3. Platz bei der Ras Al Khaimah Classic im Februar sowie ein 2. Platz bei der Magical Kenya Open sorgten aber für einen ordentlichen Aufstieg des 27-Jährigen. Auch er machte nahezu 150 Plätze in der Weltrangliste gut.

Bei den Damen ist derzeit Caroline Masson das Maß aller (deutschen) Dinge. Die 33-Jährige ist mit dem 81. Rang die bestplatzierte deutsche Proette. Ein dritter Platz bei der Dana Open im September diesen Jahres half ihr in der Weltrangliste noch einmal ein gutes Stück nach oben. Für Sophia Popov lief es hingegen weniger gut. Die Deutsche startete mit einer Top-40-Platzierung in das Kalenderjahr und findet sich zum Jahresabschluss in den 200er-Rängen wieder.

Weltrangliste international: McIlroy räumt ab, DeChambeau hat zu kämpfen

Rory McIlroy beendet das Jahr 2022 als Nummer 1 der Welt. Und das obwohl er zu Beginn des Jahres nur auf dem neunten Rang stand. Seine konstant guten Leistungen brachten ihn jedoch zurück an die Spitze, wo sich der Nordire sicherlich wohl fühlt. Im November gelang McIlroy dann auch noch ein Kunststück, das bisher noch niemanden gelungen war. Mit seinem 4. Platz in Dubai schrieb der Nordire Geschichte und war der erste Golfer überhaupt, der zeitgleich das Ranking im FedEx-Cup und auf der DP World Tour sowie die Weltrangliste anführte! Ein Jahr, dass McIlroy so schnell wohl nicht vergessen wird.

Mit Scottie Scheffler steht auf Rang 2 der aktuelle Masters-Sieger aus dem Monat April. Der Amerikaner bestätigte beim ersten Major der Saison seine bisherigen Leistungen und sicherte sich verdientermaßen das grüne Jackett. Innerhalb von nur sechs(!) Wochen schaffte es Scottie Scheffler von außerhalb der Top 10 an die Spitze der Weltrangliste - Rekord! Das schaffte nicht einmal Superstar Tiger Woods. Der befindet sich übrigens auf Rang 1.278. Für Tiger stand aber in diesem Jahr erstmal die Gesundheit und die Freude am Golf spielen im Fokus. Nur bei einer handvoll Turnieren war Woods in diesem Jahr anwesend. Für ein sportliches gutes Ergebnis reichte es zwar nie, aber für die Fans und seine Familie war es eine Freude, ihn nach seinem schweren Autounfall im Februar 2021, wieder auf dem Golfplatz zu sehen.

Cameron Smith schaffte es dank seines Sieges beim Sentry Tournament of Champions gleich zu Beginn des Jahres in die Top 10, wo er sich auch bis zum Jahresende halten konnte. Hilfreich war dafür sicherlich auch sein erster Majorsieg im Juli diesen Jahres. Beim Jubiläumsturnier der 150. British Open setzte sich der Mann aus "Down Under" in einer dramatischen Schlussrunde gegen Cameron Young und Rory McIlroy durch. Trotz seines LIV-Wechsels ist der Australier noch immer unter den ersten drei Golfern und zählt damit zur absoluten Weltspitze.

Für Bryson DeChambeau war das Golfjahr 2022 hingegen weniger erfolgreich. Auch er entschied sich für einen Wechsel zur saudischen Eventserie LIV Golf und spielt seit Mitte des Jahres unter den Fittichen von Greg Norman. Allerdings hatte der "Hulk" immer wieder mit Problemen an seinem Handgelenk zu kämpfen, musste Turniere abbrechen und sich schlussendlich unters Messer legen. Nach der OP im April und einigen Wochen Reha arbeitete DeChambeau dann aber wieder auf sein Comeback hin. Seine Teilnahmen bei den LIV Events in diesem Jahr waren sicher noch ausbaufähig. Von Rang 8 im Januar ging es für den Amerikaner im Laufe des Jahres auf Rang 65 hinunter. Es bleibt abzuwarten, was wir von "BDC" in 2023 zu sehen bekommen.

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