Panorama

Fressbox für 150 Dollar soll den Patrons Appetit aufs Masters machen

09. Nov. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Mit Spannung schaut die Golf-Welt nach Augusta, es ist Masters-Week! (Foto: Getty)

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Ersatzbefriedigung: Wenn schon dieses Jahr wegen der Verlegung in den November beim 84. Masters keine Azaleen, Rhododendren oder Magnolien duften und ja ohnehin keine Zuschauer, sorry Patrons, auf dem Platz zugelassen sind, dann sollen die Fans wenigsten auf der heimischen Couch den Geschmack von Augusta National erleben dürfen. Der Grünjacken-Club bietet daher ein Catering-Paket an, das man sich nach Hause bestellen kann. Das ziemlich clevere Marketing-Angebot gilt allerdings nur für Besitzer gültiger 2020er-Tickets. Dann gibt‘s für 150 Dollar „The Taste of the Masters“, die Fressbox enthält alles, was normalerweise von den Imbissständen auf dem Areal an der Washington Road feilgeboten wird.


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A “Taste of the Masters” has been made available to those who won the 2020 Masters ticket lottery ?. A feast unlike any other!

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Dazu gehören natürlich die Beläge fürs berühmte Pimento-Cheese- sowie für das Eiersalat-Sandwich, dazu unter anderem Kartoffelchips, Schoko-Cookies und 25 Plastikbecher für die Masters-Party daheim. Irgendwie muss das Zeug ja unter die Leute kommen. Und Tim Reilly von „Golf.com“ hat schon mal probegefuttert:

Es geht freilich auch einfacher und preisgünstiger. Für alle, die nicht im Besitz eines Tickets sind und daher keinen Zugriff auf das Catering-Angebot von Augusta National haben, hier nun noch mal das Rezept fürs Pimento-Cheese-Sandwich, damit sich alle rechtzeitig auf die Masters-Tage vorbereiten können.

Man nehme (für vier Sandwiches): 350 Gramm geriebenen weißen Cheddar-Käse, 220 Gramm gelben Cheddar (pikant), 110 Gramm Blauschimmelkäse (zerbröseln), 110 Gramm geriebenen Parmesan, 100 Gramm kleingeschnittene grüne Peperoni, 100 Gramm leichte Mayonnaise, zwei Esslöffel Dijon-Senf (alle Maßangaben ca.), vermische das Ganze gut miteinander und bestreiche damit die Scheiben Sandwichbrot. Guten Appetit!

Covid-Test: Niemann muss verzichten

Böse Geburtstagsüberraschung: Am Samstag ist der Chilene Joaquín Niemann 22 Jahre alt geworden, doch das „Geschenk“ war eher deprimierend. Nach einem positiven Corona-Test muss Niemann seinen ersten Start als Profi beim Masters absagen. 2018 hatte er als weltbester Amateur und Sieger der Lateinamerikanischen Meisterschaft erstmals teilgenommen; die aktuelle Einladung verdiente er sich mit dem Gewinn des PGA-Tour-Turniers in The Greenbrier im September 2019. Mit seinem Ausfall reduziert sich das Feld im Augusta National Golf Club auf 95 Teilnehmer.

Garcia mit Tennis als Masters-Warm-up

Sonderweg: Sergio Garcia hatte sich auf sehr spezielle Weise aufs Masters eingestimmt. Der Spanier, Sieger von 2017, nahm an einem Profi-Tennisturnier in Austin/Texas teil und spielte im Doppel. Allerdings verlor Garcia an der Seite von Amer Delic, einst Nummer 72 der Welt, direkt das Auftaktmatch gegen Cole Burnham/Ethan Silva mit 3:6, 6:7. Allerdings lobten die Gegner sein Aufschlagspiel und die Volleys. „In körperlicher Hinsicht hat das gut getan. Es war sicher nicht das perfekte Warm-up für Augusta, aber ich spiele schon mein ganzes Leben Tennis, so dass sich der Abstecher sicher nicht auf mein Golf auswirken wird“, sagte Garcia selbst, der allerdings im Lauf des Montag wegen eines positiven Corona-Tests zurückziehen musste.

Ping-Vertrag „auf Lebenszeit“ für Bubba Watson

Ausgesorgt: Bubba Watson muss sich für den Rest seines Lebens keine Gedanken mehr übers Schlägermaterial machen. Pünktlich zum Masters unterschrieb der zweifache Champion mit Ausrüster Ping einen Vertrag aufs Lebenszeit. „Ich spiele Ping, seit ich ein Kind von acht Jahren war, die Solheim-Familie hat mich während meiner gesamten Laufbahn unterstützt “, sagte Linkshänder Watson. „Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen in mich, sie auch für den Rest meiner Karriere angemessen repräsentieren zu können.“

Nach zehn Jahren: Couples wechselt fürs Masters die Eisen

Revolution im Bag: Fred Couples spielt diese Woche sein 35. Masters, das er 1992 als einziges Major seiner Karriere gewann. Und er würde nicht mehr mitspielen, so sagt er, „wenn ich das Gefühl hätte, nicht mehr mithalten zu können“. Für dieses Jahr hat „Boom Boom Freddie“ sogar seine Tasche neu bestückt, der 61-Jährige tauscht die Eisen – erstmals nach zehn Jahren. Couples wechselt von den Bridgestone Dual Pocket CB zu den Ping I210. Und er lässt sich von Pings Tour-Repräsentant Brad Millard zudem einen neuen Driver ins Bag stecken, den G425. Mal sehen, wie er sich auf dem Rasen von Augusta National schlägt.

Top-Golf-Anlage in Oberhausen?

Niederlassung: Nach übereinstimmenden Medienberichte plant das US-Unternehmen Top Golf, das weltweit auf Entertainment ausgerichtete Driving Ranges betreibt, eine Dependance in Deutschland. Demnach soll im CentrO in Oberhausen eine Top-Golf-Anlage entstehen, auf denen Golf zu einer Mischung aus Dart, Bowling und Flippern wird.

Derweil hat sich der Petco Park in San Diego erneut in eine Kurzspiel-Range verwandelt. „Alle Jahre wieder“ in der Off-Season des Baseball-Teams San Diego Padres macht Callaway aus dem Stadion einen Golf-Vergnügungspark, wo von den Rängen auf Ziele im Innenraum „gefeuert“ werden kann.


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The ultimate stadium golf experience. ?⛳️? The Links at Petco Park returns for the sixth year in row.

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Trumps Golfbilanz: 145 Millionen Dollar Kosten

Beim Abschlag abgewählt: Der noch amtierende US-Präsident Donald Trump war auf seinem Golfplatz in Potomac Falls/Virginia, als die Nachricht von Joe Bidens Erfolg in Pennsylvania und damit vom Wahlsieg des Demokraten um die Welt ging. Dass Trump die Niederlage nicht anerkennen will ist hinlänglich bekannt, andere tun das für ihn. Selbst in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett in London zog man der Figur des „Commander in Cheat“, pardon „… Chief“ den präsidialen dunklen Anzug samt roter Krawatte aus und verpasste ihr ein Golf-Outfit der schreiend-geschmacklosen Sorte. Dort steht Trump nun fürs Erste als Privatmann neben einem Golfbag.

Woanders hat man flugs nachgerechnet, was die bisherigen 295 Golfausflüge des 45. US-Präsidenten während seiner Amtszeit den amerikanischen Steuerzahler gekostet haben. Das Portal „The Golf News Net“ kommt inklusive Air Force One, Secret Service oder Küstenwache bei den Trump-Plätzen am Wasser auf 145 Millionen Dollar. Allein die Miete von Carts für die Entourage schlägt bislang mit 765.000 Dollar zu Buche. Und Präsidenten-Golf geht auch künftig ins Geld, denn ebenso wie seine golfenden Vorgänger Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton genießt Trump auch als Ex-„POTUS besonderen Schutz. Bloß der Regierungsflieger steht dann nicht mehr zur Verfügung.

Und dann war da noch Eddie Pepperell, der Trumps Lamento über Stop oder Go beim Auszählen gewohnt trefflich aufs Korn nahm:

Golflöcher für Bale auf dem „Spurs“-Trainingsgelände

Spielerbetreuung: Viele hatten es geunkt, als die Rückkehr von Golf-Nerd Gareth Bale zu den Tottenham Hotspur in die englische Fußball-Premier-League feststand. Aber offenkundig hat man dem walisischen Stürmerstar, der bei Real Madrid schon lange nicht mehr zum Zuge kam, auf dem Trainingsgelände der „Spurs“ tatsächlich ein paar Golflöcher gebaut. Das jedenfalls erzählte Mitspieler Sergio Reguilón einem spanischen Radiosender. Es handelt sich wohl zwar nur um Kurzbahnen von maximal 30 Metern Länge, aber immerhin. Mit dem Arrangement auf Bales Anwesen in Wales kommen sie so oder so garantiert nicht mit. Dort hatte sich der heute 31-Jährige vor einigen Jahren drei ikonische Par-3-Löcher nachbauen lassen: Die 17 im TPC Sawgrass, die Postage Stamp von Royal Troon und Golden Bell, die 12 im Augusta National Golf Club.

Gewohnte Tradition in einem Jahr „wie kein anderes“

Zum Schluss: … der eigentlich ein Beginn ist. Heuer ist vieles ungewohnt und nahezu alles anders, selbst das Masters findet erstmals in seiner Geschichte im Herbst statt. Doch selbst wenn auf dem „heiligen“ Boden von Augusta National einiges ungewohnt sein wird in diesem „year unlike any other“, in diesem Jahr, das ist wie kein anderes – die Macher dieses Turniers mit seiner „tradition unlike any other“ greifen das zwar auf, bleiben sich in Pathos und Bildstärke indes treu. Und damit willkommen in der Masters-Woche:


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The Masters plays on. #themasters

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