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Golfregeln: Gedroppten Ball bloß nicht wieder aufheben!

23. Jan. 2024 von Niklas Golling in Bayreuth, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Die Regelkunde stellt sich oftmals komplizierter dar, als man meinen könnte. (Foto: Getty)

Die Regelkunde stellt sich oftmals komplizierter dar, als man meinen könnte. (Foto: Getty)

Ein kleines Szenario für alle Regelfreunde: Mal wieder kommt der Ball dem Wasser gefährlich nahe und man ist sich nicht sicher, ob das Spielgerät noch auffindbar ist. Da der Ball nicht zu sehen ist, bleibt nichts anderes als einen neuen zu droppen. Wenn die Mitspielerinnen oder Mitspieler den ursprünglichen Ball dann doch noch finden, stellt sich die Frage: Welcher Ball ist zu spielen?

Bei einer falscher Entscheidung lauern harte regeltechnische Konsequenzen, die unter anderem ein Spieler der Korn Ferry Tour zuletzt zu spüren bekam. Deshalb sollten folgende Golfregeln dringend beachtet werden:

Golfregeln: Gedroppter Ball wird zum zu spielenden Ball

Die Regelung nach 17.1c sieht es folgendermaßen vor: Wurde der Ball eines Spielers oder einer Spielerin für nicht gefunden erklärt, es aber so gut wie sicher ist, dass dieser in der Penalty Area zur Ruhe kam, darf der Spieler oder die Spielerin mit einem Strafschlag droppen. "Sobald der Spieler einen anderen Ball ins Spiel gebracht hat, um Erleichterung in Anspruch zu nehmen, ist der ursprüngliche Ball nicht mehr im Spiel und darf nicht gespielt werden". Das gilt auch wenn der Ball vor Ende der Suchzeit von drei Minuten aufgefunden wird. Denn der gedroppte Ball ist bereits der zu spielende Ball geworden.

Sollte, zum Beispiel durch das Auffinden des ursprünglichen Balls, festgestellt werden, dass der neue Ball an der falschen Stelle gedroppt wurde, muss der gedroppte Ball aufgehoben und an der richtigen Stelle erneut gedroppt werden, ansonsten gilt dies als Spielen vom falschen Ort. Dies muss aber nur erfolgen, wenn der Spieler oder die Spielerin die Information erhält, bevor er oder sie nach dem gedroppten Ball schlägt.

Spiel mit dem falschen Ball: Strafe nach der milden oder harten Tour

Wird, unabhängig davon ob an der richtigen oder der falschen Stelle gedroppt wurde, doch der ursprüngliche Ball gespielt, gilt dies als Spiel mit dem falschen Ball. Als Strafe sieht Regel 6.3c im Zählspiel die Grundstrafe von zwei Strafschlägen vor. Der Spieler "muss den Fehler nach den Regeln durch die Fortsetzung seines Spiels mit dem richtigen Ball berichtigen, indem er diesen spielt, wie er liegt oder Erleichterung nach den Regeln in Anspruch nimmt". Alle Schläge, die vor Berichtigung mit dem falschen Ball erfolgt sind werden nicht gezählt.

Berichtigt eine Spielerin oder ein Spielerin den Fehler nicht, drohen deutlich schlimmere Konsequenzen, wie sie der Korn-Ferry-Tour-Spieler John Lyras zu spüren bekam. Bereits am ersten Loch seines ersten Korn Ferry Tour Events ergab sich exakt dieser Regelfall, wie MondayQ berichtete. Lyras spielte mit dem falschen Ball das Loch zu Ende und berichtigte den Fehler nicht, er und seine Flighpartner waren sich aber unsicher und erkundigten sich einige Löcher später bei einem Regelbeauftragten. Zu diesem Zeitpunkt stand Lyras bei 3 unter Par. Umso bitterer kam für ihn die Entscheidung der Offiziellen, die regelgemäß nach 6.3c handelten: "Berichtigt der Spieler seinen Fehler nicht, bevor er einen Schlag ausführt, um ein anderes Loch zu beginnen, [...] ist der Spieler disqualifiziert". Lyras nannte dies später in den sozialen Medien einen "Anfängerfehler".

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