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Golfregeln: Falscher Drop kostet Rory McIlroy zwei Schläge

02. Feb. 2024 von Felix Kachel - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Unwissenheit über die Änderung der Golfregeln beim Drop kosteten Rory McIlroy beim AT&T Pebble Beach Pro-Am 2024 zwei Schläge. (Foto: Getty)

Unwissenheit über die Änderung der Golfregeln beim Drop kosteten Rory McIlroy beim AT&T Pebble Beach Pro-Am 2024 zwei Schläge. (Foto: Getty)

Beim Auftakt des AT&T Pebble Beach Pro-Am 2024 und seinen stolzen Preisgeld von 20 Millionen US-Dollar musste Rory McIlroy eine herbe Strafe hinnehmen. Golf Post wirft einen Blick ins Regelwerk und verrät wo man den Ball bei einer Erleichterung droppen darf.

Golfregeln: Was hat Rory McIlroy falsch gemacht?

In Runde 1 des AT&T Pebble Beach Pro-Am 2024 sollte Rory McIlroys Unwissenheit den Nordiren zum Verhängnis werden. Bei seinem ersten Auftritt auf der PGA Tour in diesem Jahr musste "Roars" eine empfindliche Strafe entgegennehmen, nachdem sein Abschlag an Loch 7 des Spyglass Hill Golf Course in die Botanik des Par 5 rauschte. Unter einer der Kiefern in Pebble Beach fand der vierfache Major-Sieger seinen Ball im tiefen Gras wieder. Zunächst überlegte der Nordire noch, den Ball von dort weiterzuschlagen, bevor er schließlich zum Besserlegen entschieden sollte. Doch als er den Ball droppte, hat eine Regeländerung aus dem Frühjahr 2023 Konsequenzen für die Scorecard des Inseleuropäers.

Die Golfregeln zum Drop auf der Linie

McIlroy droppte den Ball rechts von einem Tee, der als Referenzlinie zur Fahne dienen sollte, mit gutem Gewissen innerhalb einer Schlägerlänge von der Linie. Er setzte sein Spiel fort und beendete das Par 5 per Bogey. Doch die Erleichterung rechts von der imaginären Geraden hatte ein Nachspiel. Denn was seit 2019 und bis Anfang 2023 noch erlaubt war, hat mittlerweile eine Änderung erfahren. Ein Blick in die offiziellen Golfregeln gibt Aufschluss über das richtige Vorgehen beim Drop. So steht in Regel 19.2b (Erleichterung "auf der Linie zurück"):

Der Spieler darf den ursprünglichen Ball oder einen anderen Ball hinter der Stelle des ursprünglichen Balls droppen, auf einer Bezugslinie gerade zurück vom Loch durch die ursprüngliche Lage des Balls. Es gibt keine Begrenzung, wie weit nach hinten der Ball gedroppt werden darf. Die Stelle auf der Linie, an der der Ball zuerst den Boden berührt, wenn er gedroppt wird, schafft einen Erleichterungsbereich von einer Schlägerlänge in jede Richtung von diesem Punkt, aber mit folgenden Einschränkungen: 

  • darf nicht näher zum Loch liegen als die ursprüngliche Lage des Balls und
  • darf in jedem Bereich des Platzes liegen,
  • aber er muss im selben Bereichs des Platzes liegen, den der Ball beim Droppen zuerst berührte.

Die Strafe für eine falsche Erleichterung

Der Fehler von McIlroy war es, dass er die Erleichterung um eine Schlägerlänge nach rechts von der Referenzlinie nahm. Der Ball darf auf der Linie fallen und bis zu einer Schlägerlänge in beide Richtungen rollen. Rory hat jedoch eine Schlägerlänge von der Linie weggenommen und ihn in den Bereich fallen lassen, den er für einen Entlastungsbereich hielt. Das war 2019 noch korrekt, aber 2023 hat es sich geändert. Dadurch handelte er regelwidrig, da er nicht erneut den Ball droppte, und wurde nach der Regel 14.3 (4) mit zwei Schlägen bestraft:

Droppt der Spieler nicht erneut und führt er stattdessen einen Schlag nach dem Ball von der Stelle aus, an der der auf falsche Weise gedroppte Ball zur Ruhe kam:

  • Wurde der Ball aus dem Erleichterungsbereich gespielt, zieht der Spieler sich einen Strafschlag zu (aber er hat nicht vom falschen Ort nach Regel 14.7a gespielt).
  •  Aber wurde der Ball von außerhalb des Erleichterungsbereichs gespielt oder nachdem er hingelegt wurde, obwohl er zu droppen war (unabhängig davon, von wo er gespielt wurde), zieht sich der Spieler die Grundstrafe zu. 

Genau diese Grundstrafe (zwei Strafschläge im Zählspiel) sollte auch McIlroy auf dem Leaderboard zum Verhängnis werden. Der 34-Jährige erfuhr nach Rundenende von der Strafe und akzeptierte die Auslegung der Regelhüter und unterzeichnete seine Scorecard. Aus drei Schlägen unter Par wurde so nur noch ein Schlag unter Par, da sein Bogey sich zum Triplebogey wandelte. Entdeckt hatten die Offiziellen das Vergehen durch den Einsatz des Videoteams, das sich um die Reviews kümmert.

Rory McIlroy: "Ich war mir nicht bewusst"

Rory McIlroy analysierte das Vergehen nach Runde nüchtern: "[O]hne dass ich es wusste, änderte sich im Januar 2023 die Regel, nach der man früher auf die Linie zurückkommen und eine Schlägerlänge auf beiden Seiten nehmen konnte. Das wurde 2019 geändert, sodass man das nicht mehr machen kann. Ich war mir nicht bewusst, dass diese Regel 2023 erneut geändert wurde, also nahm ich einen Drop und dachte an die Regeln von 2019, als alles irgendwie geändert wurde, ohne zu wissen, dass die Regel 2023 erneut geändert wurde, also bekam ich eine Zwei-Schläge-Strafe."

 

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