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Mitten durch Schleswig – der Traum einer Golfreise

02. Sep. 2021 von Peter Marx in Eckernförde, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Ausblick über das Fairway des GC Altenhof (Bildquelle: GC Altenhof)

Ausblick über das Fairway des GC Altenhof (Bildquelle: GC Altenhof)


„Schleswig-Holstein, Meerumschlungen“, so lautet die erste Zeile der Nationalhymne des nördlichsten Bundeslandes. Und eine bessere Beschreibung gibt es nicht für den Streifen Sand und Erde zwischen Ost-und Nordsee. 63 Golfclubs gibt es von Glücksburg an der dänischen Grenze bis vor die Tore Hamburgs. Auf meiner Rundreise durch Schleswig-Holstein besuchte ich drei der schönsten Golf-Destinationen. Die zweite Station: Der Golfclub Altenhof bei Eckernförde, diesmal jedoch ohne Hund.

Golfclub Altenhof (Bildquelle: GC Altenhof)

Golfclub Altenhof (Bildquelle: GC Altenhof)

Hundedame Hertha hatte an diesem Tag keine Lust auf Golf-Spaziergänge. Schon beim Packen des Bags und des K5-Kiffe-Trolly ins Auto, versteckte sich Hertha in der Gartenhecke. Mein ständiger Golfbegleiter blieb lieber bei unserem Gastgeber, Kapitän Rollo, und lies sich von ihm streicheln. Was gut war! Denn Hunde sind auf dem Golfplatz Altenhof nicht gerne gesehen, was so ungefähr das einzige Manko darstellt das der Club hat.

Golfclub Altenhof - der Traum einer Golfreise!

Ansonsten: ein Golftraum! Schon der Anblick des mächtigen Herrenhauses von 1722 macht Eindruck und vermittelt das Gefühl mitten auf dem Gut eines englischen Lords gestrandet zu sein. Das Haus, in dem die Grafen von Reventlow einst residierten, liegt versteckt hinter großen Bäumen, nur ein paar Hundert Meter vom Ostsee-Sandstrand der Eckernförder Bucht entfernt. Club-Mitarbeiter Fynn Andresen strotzt vor Selbstbewusstsein: „Die Lage unseres Clubs ist einmalig und unsere Mitglieder bilden eine tolle Gemeinschaft.“

Wir sitzen auf der kleinen Terrasse des Clubrestaurants, das in einem Seitenflügel des Herrenhauses untergebracht ist, das sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Was zuerst auffällt: Die alten Bäume auf den Parkplätzen sorgen für viel Schatten, was bei Sommertemperaturen angenehm ist, wenn man nach der Runde wieder in den Wagen steigt.

Die kleine Terrasse des Clubrestaurants

Die kleine Terrasse des Clubrestaurants (Bildquelle: GC Altenhof)

Von der Terrasse erhält der Gast einen ersten Eindruck von der Golfanlage. Zunächst die modernisierte Driving Ranch mit Fluchtlichtanlage. Von hier aus lassen sich auch entspannt die Spieler auf Bahn eins (Par 5 / 435m ab Gelb) beobachten. Wenn die Terrasse aus den Nähten platzt sind schon am Abschlag gute Nerven gefragt. Wenn nicht? Zuschauer können so gemein sein. Dazu noch: Nach 225 Metern wartet mitten auf dem Fairway ein großer Maronen-Baum, damit es den Spielern nicht langweilig wird.

Und so geht es weiter. Auf den ersten Bahnen tauchen die Flights zwischen Baumriesen unter, deren Stämme selbst vier Männer nicht gemeinsam umfassen können. Bei manchen Eichenstämme entsteht der Eindruck, dass sie schon seit der Wikinger-Zeit den Stürmen trotzen. Es lohnt sich, den Blick gelegentlich in die beeindruckenden Baumkronen zu richten und kurzfristig auf eine kleine gedankliche Zeitreise zu gehen.

Es ist der frühere Park des historischen Gutshauses, in den Architekt David Krause das 9-Loch-Layout eines modernen Golfplatzes einfügte. Ständige Anpassungen durch Krause erhöhten die Sportlichkeit des Platzes, vor allem, seit der Club über die angrenzende Kiesgrube verfügt. Sie war für die Erweiterung auf 18 Löchern benötigt worden. Die terrassenförmig angelegten Bahnen- mal abwärts, mal aufwärts - zählen zu den Höhepunkten auf der Runde.

Früher waren kleine Grüns und enge Schneisen durch den Park die markanten Eigenschaften des Platzes. Heute sind strategische Bahnen mit deutlich besser platzierten Bunkern und teils neu aufgebauten und ondulierten Grüns die herausstechenden Merkmale des Golfplatzes. Außerdem, so Andresen, haben „wir den Abschlag an der Drei erheblich verbessert, den Abschlag an der Zwölf verbessert und Drainagen verlegt.“

Ein anspruchsvoller und abwechslungsreicher Kurs

Ab Loch fünf (Par 5 /471 Meter) geht es terrassenförmig in die alte Kiesgrube mit schönen Ausblicken auf die kommenden Bahnen. Die Abschläge liegen erhöht und Longhitter haben gute Chancen für Birdies. Die Ruhe auf den Fairways der Kiesgrube ist bemerkenswert. Auf der Back Nine geht es ab Bahn 11 (Par 5, 430 Meter) spektakulär weiter: Der erhöhte Abschlag der 11 mit Wasser auf beiden Seiten und einem Dockleg nach links zählt für Klaus Blenckner, Club-Sprecher, zur „schönsten Bahn des Golfplatzes.“ Dem widerspricht Fynn Andresen. Er entscheidet sich für Bahn 15 (Par 5 /445 Meter) als Signatur-Hole.

 

Ausblick über das Fairway des GC Altenhof (Bildquelle: GC Altenhof)

Ausblick über das Fairway des GC Altenhof (Bildquelle: GC Altenhof)

Beim Finish braucht es Übersicht und Nerven. Bahn 17 (Par 4 / 332 Meter) sieht auf den ersten Blick als gut zu spielende Bahn aus. Das täuscht. Ein breites durchgehendes Wasser und ein Bunker schützen das Grün, das nach drei Seiten abfällt. Longhitter sollten sich gut überlegen mit welchem Schläger sie auf den Abschlag treten, denn ab der 100 Meter Marke fällt das Fairway zum Wasserhindernis ab.

Die 18. Bahn toppt die Erfahrungen mit der 17. Das anspruchsvolle Par 3 (189 Meter) wird auf der rechten Seite von einem Teich verteidigt. Zwei weitere Teiche und ein Bunker am Ende des Grüns verlangen präzise Schläge.

Ein Blick aufs Grün (Bildquelle: GC Altenhof)

Ein Blick aufs Grün (Bildquelle: GC Altenhof)

Starker Fokus auf der Jugendarbeit

Altenhof feiert in diesem Jahr sein 50jähriges Jubiläum und zählt damit zu den ältesten Golfclubs von Schleswig-Holstein. Der Verein war in der Vergangenheit für seine sportlichen Erfolge bekannt. So spielten die Herren und Damen zeitweise in der höchsten Liga. Der Doppelaufstieg der Mannschaften (August 2014) in die erste Bundesliga war das erfolgreichste Sportereignis des Clubs. Klaus Blenckner vermutet, dass dieses Ziel heute sich der Verein nicht mehr leisten kann. „Vergleichbar mit den aktuellen Bundesliga-Clubs sind wir nicht mehr in der Lage mehr Geld in die Mannschaften zu stecken.“ Jetzt sind die Damen – sie spielen in der zweiten Bundesliga - das sportliche Aushängeschild des Vereins. Während die Herren in dieser Saison von der Regionalliga in die Oberliga abstiegen.

20 aktive Mannschaften – von der AK Jugend bis AK 70 – zählt der Club derzeit. Vor allem Jugendliche werden in Altenhof besonders gefördert oder wie es Blenckner ausdrückt: „die Jugend steht bei uns ganz weit vorne.“ Bis zu 120 Jugendliche aus der Region sind derzeit im Training. Dies ist notwendig, um den Nachwuchsbedarf bei den Spitzenmannschaften zu decken. „Wir haben eine hohe Fluktuation“, so Clubmanager Fynn Andresen, was weniger am Club als mehr daran liegt die jungen Spieler mit der Ausbildung und mit dem Studium beginnen, was in dem ländlichen Umfeld von Altenhof nicht möglich ist.

Wegen Corona musste der Golfclub zwei Monate lang gesperrt werden. Trotzdem hat die Pandemie dem Golfclub Altenhof einen stolzen Mitgliederzuwachs beschert. Andresen: „Unser All-Zeit-Hoch liegt derzeit bei 910 Mitgliedern.“ Über 100 neue Mitglieder kamen in diesem Jahr dazu. Um den Ansturm gewachsen zu sein hat der Verein die Kapazitäten für die Mitgliederbetreuung erheblich aufgestockt. Blenckner: „Wir wollen das die Neuen schnell Anschluss finden.“ Sollte der positive Mitglieder-Trend anhalten könnte eine Platzvergrößerung um weitere 9-Löcher dazukommen. Andresen: „Wir müssen uns darüber Gedanken machen.“ Platz genug wäre da.

Ein Anblick, der zu einer idyllischen Runde Golf einläd (Bildquelle: GC Altenhof)

Ein Anblick, der zu einer idyllischen Runde Golf einlädt (Bildquelle: GC Altenhof)

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