Golfreisen

Beeindruckende Kultur und abwechslungsreiches Golfen auf Sizilien

13. Jul. 2023 von Jürgen Linnenbürger in Köln, Deutschland

Jürgen Linnenbürger teste für Golf Post die Golfplätze der Welt. Dieses Mal war er in Jordanien unterwegs. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Jürgen Linnenbürger testet für Golf Post die Golfplätze der Welt. Dieses Mal war er in Jordanien unterwegs. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

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Von der Hauptstadt Palermo machen wir uns auf den Weg, um drei sehr unterschiedliche Golfanlagen unter die Lupe zu nehmen. Zunächst führt es uns in den Südwesten der Insel. Hier befindet sich das luxuriöse fünf Sterne Verdura Golf Resort, ein Rocco Forte Hotel, das sich über ein 230 Hektar großes Areal erstreckt. Die Aussicht auf die umliegenden Hügel und das direkt angrenzende Mittelmeer sind beeindruckend.

Überblick über die weitläufige Anlage (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Fünf Sterne Resort direkt am Meer

Reist man mit dem Pkw an, stellt man nach dem Passieren des Eingangsbereiches sein Fahrzeug auf dem Parkplatz ab und nutzt anschließend Golfcarts oder Fahrräder, um die teils großen Distanzen zwischen den Einrichtungen zu überwinden. Die Architektur der Gebäude zeichnet sich durch Geradlinigkeit aus. Stein, Holz und Zuckerrohr verleihen ihnen eine Natürlichkeit. Das Resort verfügt über 203 Zimmer und Suiten sowie 20 neue private Villen. Mein modern und geschmackvoll eingerichteter Deluxe Room bietet reichlich Platz und hat eine tolle Aussicht über die Terrasse bis auf das Meer.

Modern und geschmackvoll eingerichteter Deluxe Room mit Meerblick (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Modern und geschmackvoll eingerichteter Deluxe Room mit Meerblick (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Der international anerkannte und seit über drei Jahrzehnten im Golf Business führend tätige Donato di Ponziano hat erst kürzlich die Position des Golf Development Managers des Resorts übernommen. Er gibt uns einen umfassenden Überblick über das Resort und dessen Ziele. Mit seinem ebenfalls sehr erfahrenen Golf Manager Allessandro Mario Cardini, der seine Tätigkeit am Tag unseres Besuchs antritt, will er das aktuelle Nummer 1 Resort Italiens in der Spitze der internationalen Golfwelt etablieren.

Golf vom Feinsten auf  45 Löchern

Die ursprünglich vor ca. 10 Jahren entstandenen Championship-Golfplätze wurden von dem US-Golfplatzarchitekten Kyle Phillips nach einer Überschwemmung der Anlage in 2019 neu designed. 2021 wurde der East Course wieder in Betrieb genommen. Heute erstrahlt er als Par 73 mit einer Länge von 6.763 m in neuem Glanz. Sein Links-Charakter überzeugt auch die Fachmedien. 2022 wurde er von Golf World Top 100 als Italiens Nummer 1 gerated. Insbesondere seine Löcher 5, 6 und 7, 12 und 13, mit direktem Zugang zum Meer, haben es mir angetan. 

Abschlag der 5. Bahn des East Courses (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Bleibt man auf den Fairways, lässt sich der Platz trotz seiner Länge gut bewältigen. Kommt man von diesen ab und landet abseits im tiefen Rough, ist der Score dahin, denn Suchen in diesem macht keinen Sinn. Die schneeweißen Bunker überzeugen ebenso wie die schnellen, aber fairen Grüns. 

Blick vom Clubhaus auf Loch 18 des West Courses (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Der West Course ist ein Par 70-Platz mit einer Länge von 6.547 m. Seine Bahnen verlaufen  wesentlich hügeliger und sind enger. Sie führen zunächst ins Landesinnere, vorbei an Olivenbäumen und Zitronenhainen. Er gleicht auf diesem Teil eher einem Parkland-Kurs, was sich allerdings ab dem 14. Loch ändert. Von hier an schlängeln sich die restlichen Löcher bis zum Ende am strahlend blauen Meer entlang und bieten spektakuläre Ausblicke.

Ein 9-Loch Par 3 Executive Course und eine bestens ausgestattete Akademie runden das Golfangebot perfekt ab. Das Resort ist offizieller Parter der PGA of Germany. Das 4.000 qm große, elegante Irene Forte Spa verfügt über verschiedene Thalasso-Außenpools, einen Innenpool sowie über ein Hamam und eine finnische Sauna. Sportlich kann man sich u.a. auf den Tennis- und Fußballplätzen sowie bei verschiedenen Wassersportarten betätigen.

Kulinarisch werden die Gäste in vier verschiedenen Restaurants und fünf Bars mit mediterranen Gerichten, frischem Fisch und Meeresfrüchten sowie hochwertigen Weinen verwöhnt. Die in dem Hauptrestaurant Zagara servierten Linguine Pasta mit Lobster sind ebenso außergewöhnlich wie die Spaghetti in Knoblauchöl mit Eiern vom Thunfisch.

Tal der Tempel

Tempel der Hera Lacinia (Juno Tempel) in Agrigento (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Vom Resort geht es quer über die Insel in östlicher Richtung nach Syrakus. Nach ca. 40 km legen wir einen Zwischenstop in Agrigento ein, das durch seine bestens erhaltenen griechischen und römischen Tempel bekannt ist. Wir besuchen die archäologische Stätten des Valle dei Templi (Tal der Tempel) mit dem römischen Tempel der Hera (Juno) und dem Tempel Concordia, einem der besterhaltenen griechischen der Antike. Diese bilden nur einen kleinen Teil des riesigen Kulturangebots ab, das über die gesamte Insel verteilt ist.

Sehenswertes Syrakus

Nach einer weiteren 2,5 stündigen Fahrt erreichen wir Syrakus im Südosten der Insel. Die Hafenstadt ist der Geburtsort von Archimedes und durch ihre zahlreichen historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten bekannt. Unsere begleitete Tour führt uns u.a. zu dem Tempel von Apollo, dem Springbrunnen der Diana und der auf der Piazza del Duomo stehenden imposanten, weiß strahlenden Kathedrale Santa Maria delle Colonne. Sie beeindruckt durch ihre Barockfassade und Freitreppe.  

In den engen, stimmungsvollen Gassen der Altstadt treffen wir auf eine Vielzahl von Pubs, Restaurants und Geschäften, in denen auch die für die Region bekannten farbenfrohen Mosaikfiguren angeboten werden.

Ehemaliges Benediktinerkloster in idyllischer Lage

Auf diese Figuren treffen wir auch in unserer nächsten Unterkunft, dem stilvollen fünf Sterne Borgo di Luce Luxury Resort, dem der I Monasteri Golf Club angeschlossen ist. Es liegt nicht weit von Syrakus entfernt in völliger Ruhe und ist umgeben von Palmen, Zitrus- und Olivenbäumen. 

Eingang (rechts) und Bar des Borgo di Luce Luxury Resorts (links) (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Eingang (links) und Bar des Borgo di Luce Luxury Resorts (rechts) (Fotos: Jürgen Linnenbürger)

Verschiedene sizilianische Adelsfamilien zählten zu den Eigentümern. Noch heute spürt man den besonderen Reiz der glanzvollen Vergangenheit. Besonders überzeugen mich die Lobby, die Bar und Restaurants mit ihren Rundbögen, hohen Decken und den kunstvollen Keramikfiguren, die mir immer wieder ins Auge springen. 

Für die Region Syrakus typische Keramikfiguren (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Für die Region Syrakus typische Keramikfiguren (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Die 102  Zimmer und Suiten verteilen sich über drei Gebäude und liegen alle ebenerdig. Mein Superior Doppelzimmer mit Veranda und Blick auf den Golfplatz befindet sich im hinteren Bereich des Resorts und ist im zeitgenössischen Stil eingerichtet. Das Resort verfügt über ein großes Spa, einen Außen- und einen Whirlpool.

Der Par 71 Platz hat eine Länge von 6.520 m. Er wurde 2012 eröffnet und befindet sich auf einem 86 ha großen Areal mit Zitronenbäumen und Kaktusfeigen. Seine 18 Bahnen mit Parkland-Charakter verlaufen um das ehemalige Kloster durch das flache Gelände herum. Etliche Wasserhindernisse erhöhen den Reiz des Platzes, so wie auf den Löchern 9 - 12 und auf der 18, die zu seinen Highlights zählen. 

Neunte und 18. Grün des I Monasteri Golf Clubs (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Die Fairways, Bunker und Grüns sind in einem ordentlichen Zustand. Zu wünschen wäre, wenn auch der der Driving Range und der Teeboxen hieran anknüpfen könnte.

Golf, Entspannung und Genuss am Nordhang des Ätnas

Den Abschluss unserer Golf-Rundreise verbringen wir in dem inmitten in völliger Ruhe und Natur  gelegenen vier Sterne Il Picciolo Etna Golf Resort & Spa. Es befindet sich in 650 m über dem Meeresspiegel im Osten der Insel am Fuße des größten aktiven europäischen Vulkans im Regionalpark Parco dell’Etna auf halber Strecke zwischen Syrakus und Catania. 

Hotel mit Pool und umliegenden Weinstöcken (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Aufgrund der Höhe sind die Temperaturen hier niedriger als an der Küste und auch an heißen Sommertagen bestens zu ertragen. Eingebettet liegt es wunderschön zwischen Weinreben und Obstgärten.

Die beiden Eigentümer, zwei sympatische sizilianische Brüder mit schweizerischen Wurzeln, erläutern uns, dass sie zunächst in 2021 die Driving Range erworben haben. Später folgten dann der Golfplatz und das direkt daneben befindliche Hotel. Ziel ist es, dieses in den nächsten vier Jahren zu einer 4,5-5 Sterne top Golf- und Urlaubsdestination zu entwickeln. Die ersten Schritte sind bereits durchgeführt. Momentan wird die Technik weiter auf den neuesten Stand  gebracht und u.a. eine Solaranlage installiert. Als nächstes werden die Zimmer modernisiert.

Mein geräumiger Etna-Room bietet großartige Aussichten über die Weinreben bis auf den in der Ferne thronenden Vulkan. Das 900 qm große Wellness-Center mit Spa, Fitness-Raum, Sauna und Indoor-Pool laden ebenso zum Entspannen ein wie der Außenpool mit großer Sonnenterrasse. Im Hauptrestaurant des Hotels und im Clubhaus werden unsere Gaumen mit traditioneller sizilianischer Küche und edlen Tropfen aus der Region verwöhnt.  Auch das riesige Clubhaus, in dem sich einige wenige Zimmer befinden, hat schon eine Renovierung erfahren. Weite Teile, wie der Proshop mit der Bar, überzeugen bereits jetzt mit ihrem modernen Ambiente. 

Gepflegter Parklandkurs mit spektakulärer Aussicht

Von der Modernisierung ist auch der Golfplatz betroffen. Die Fairways und teils riesigen Grüns sind in bester Verfassung . Momentan werden die Bunker überarbeitet. Ein Teil von ihnen verfügt schon heute über strahlend weißen Sand. Die restlichen folgen kurzfristig.

Gepflegte Fairways, Grüns und Bunker (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Der 18 Loch Parklandkurs ist der älteste der Insel. Erbaut wurde er in den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Zwischen 1995 und 2011 war er Austragungsort einiger namhafter Turniere.

Immer wieder großartige Ausblicke auf den Ätna (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Er schlängelt sich durch das äußerst hügelige Gelände ständig bergauf und -ab, vorbei an dichtem Baumbestand. Immer wieder thront der Ätna im Hintergrund. Sofern das Wetter bzw. der aufsteigende Rauch es zulassen, kann man die großartige Aussicht bis zur Spitze des 3.357 m hohen Vulkans genießen. Wer Lust hat, diesen ganz aus der Nähe zu bewundern, kann über das Resort auch einen Helikopter-Rundflug buchen.

Das Layout ist sehr ansprechend, die Bahnen abwechslungsreich. Eine Besonderheit ist, dass der Par 72 Platz neben acht Par 4 jeweils über fünf Par 5 und Par 3 verfügt. Seine Länge ist 5.870 m. Der Einsatz des Drivers sollte gut überlegt sein, denn die Löcher erfordern ein taktisches Spiel. Präzision ist hier gefragt. Der Platz ist außerst gepflegt und macht große Freude zu spielen.

Dichter Baumbestand auf dem gesamten Platz (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Der Club verfügt über eine Akademie mit neuestem technischem Equipment und erfahrene PGA-Professionals, die sich u.a. erfolgreich der Jugendarbeit widmen und in dieser einen Schwerpunkt ihrer Tätgikeit sehen.

Dem gesamten Golf- und Hotelteam merkt man die Freude an ihrer Arbeit an. Alle sind mit Begeisterung und stets einem Lächeln bei der Sache und übertragen diese gute Laune auf die Gäste. Allen voran der Golf Marketing Manager Guy Roberts, der hervorragend deutsch spricht und sich so mit der derzeit größten Gruppe der ausländischen Golfgäste des Resorts in ihrer Muttersprache perfekt unterhalten kann.

Einführung in die sizilianischen Weine

Bei einem Besuch des Resorts darf eine Verkostung der in der Gegend zahlreich angebauten Weine nicht fehlen, denn die sizilianischen zählen mittlerweile zu den führenden Italiens. Die informative Tour und das anschließenden Tasting durch die Winery I Custodi delle Vigne dell’Etna runden einen großartig von der englischen AZALEA Group organisierten Trip über eine kulturell und golferisch begeisternde Insel genussvoll ab.

Jürgen Linnenbürger

Köln, im Juni 2023

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