Wir sprechen häufig darüber, wie man die Wirbelsäule, die Arme oder Handgelenke im Golfschwung richtig einsetzt. Zweifelsohne sind das auch sehr wichtige Komponenten eines guten Golfschwunges. Sehr selten wird allerdings darüber gesprochen, wie man die Beine richtig einsetzt. Diese Bewegung ist allerdings genau so entscheidend. Denn ganz offensichtlich sind die Füße und dann Beine unsere einzige Verbindung zum Boden. Die richtige Nutzung oder Interaktion mit dem Boden ist maximal entscheidend für die Entwicklung eines guten Golfschwunges.
Spannung im Körper erzeugen
Im Setup sollten die Füße leicht aufgedreht sein, der linke Fuß minimal mehr als der rechte. Wir wollen spüren, dass wir uns gewissermaßen in den Boden hineinschrauben. Man will sich quasi wie auf einem Startblock bei einem 100-Meter-Rennen fühlen. Die Füße drehen ganz leicht in Drehrichtung im Rückschwung in den Boden, dies aktiviert die Muskulatur in den Beiden. Der rechte Fuß drückt mehr über die Innenseite in den Boden.
Im Rückschwung geht es darum Spannung zu kreieren, ohne Blockaden herbeizuführen. Das bedeutet, wir müssen zulassen, dass sich das hintere Bein leicht streckt und das vordere Knie etwas nach Innen und vorne kommt. Wenn wir diese Bewegungen unterbinden, kann der Körper nicht mehr drehen. Gleichzeitig wollen wir das nur so viel zulassen, bis wir gerade so auf 90 Grad Drehung kommen und wir merken, dass wir im Körper Spannung kreieren. Es fühlt sich so an, als ob man eine Feder spannt.
Beide Füße schrauben sich dabei intensiv in den Boden. Der rechte Fuß dreht in Drehrichtung, auch die Kniescheibe kommt dabei etwas mit. Obwohl das linke Knie ein wenig in Richtung Körpermitte kommt, hat man das Gefühl, den linken Fuß quasi in Richtung Ziel zu schieben. Natürlich bewegt sich der Fuß dabei nicht tatsächlich in Richtung Ziel, sondern es handelt sich um eine Spannung in der Muskulatur. Man merkt nun, dass sich automatisch auch der Oberkörper unter positiv gemeinter Spannung befindet.
Hüfte schiebt in Richtung Ziel
Mit Beginn des Abschwunges wird man nun diese Spannung kurzzeitig noch weiter maximieren. Der rechte Fuß dreht kraftvoll noch weiter weg vom Ziel, dabei beugt sich das rechte Bein mehr an. Die rechte Hüfte wird dabei sogar eher nach hinten, also in Richtung Ferse gedrückt. Man spürt dabei eine hohe Spannung auch im Oberschenkelbereich und an der Hüfte. Diese Bewegung hilft beim dem Gefühl, das linke Bein noch extremer am Boden entlang in Richtung Ziel zu schieben. Das linke Bein winkelt dabei mehr an, man drückt stark in den Boden und das Knie geht in Richtung Ziel.
Die Hüfte schiebt dabei auch in Richtung Ziel, allerdings hat man stets das Gefühl, die rechte Hüfte in der Tiefe zu lassen. Nur so können wir jetzt mit der Innenseite des rechten Fußes kraftvoll in den Boden drücken und die rechte Hüfte unter die linke schieben. Das ermöglicht uns nun ein kraftvolles Strecken der linken Seite, welche durch das kraftvolle Strecken des linken Beines hervorgerufen wird.
Erfolge müssen erarbeitet werden
Es gibt nicht wirklich einen Drill, mit dem man diese Bewegungen einüben kann. Man muss sich diese Bewegungen trocken und ohne Schläger erarbeiten. Am besten sogar ohne Arme, damit man spürt, wie viel Energie und damit auch Geschwindigkeit alleine über die Beine generiert werden kann. Es wird auch sicher nicht sofort beim ersten Üben gelingen, alle diese Kräfte, von denen ich gesprochen habe, optimal zu spüren. Das muss man sich tatsächlich erarbeiten. Erst durch das vielfache Wiederholen und in sich Hineinspüren wird man den Zusammenhang dieser Bewegungen verstehen und umsetzen können. Doch diese Mühe wird mit deutlich längeren Schlägen und knackigeren Ballkontakten belohnt.
(Text: Birdietrain)