Golftraining

Trainerstunde, Online Coaching oder Youtube-Videos: Wie trainiere ich am besten?

05. Okt. 2021 in Köln, Deutschland

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Während, mit Ausnahme von Büchern vielleicht, früher die klassische Golfstunde beim Pro im Club die einzige Möglichkeit war, sich von einem Experten beim Golftraining anleiten zu lassen, vervielfacht das Internet diese Möglichkeiten. Zahlreiche Youtube-Videos locken mit kostenlosen Golfübungen und immer mehr Golflehrer bieten über Online-Plattformen ortsungebundenen Golfunterricht an. Lukas Eisinger und Joscha Lampe von Birdietrain haben in allen drei Bereichen Erfahrungen gemacht und berichten über die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden:

Golftraining auf Youtube

Youtube-Videos helfen dabei, eine Art grundlegendes Bildungsniveau bezüglich des Golfspiels und des Golfschwungs zu entwickeln. Zusätzlich können sie dabei helfen, die Perspektive zu erweitern und auch den passenden Trainer für sich zu finden.

Ein Nachteil ist sicherlich, dass man bei verschiedenen Kanälen unterschiedliche oder sogar konträre Informationen findet und daher die Gefahr der Verwirrung besteht. Auch wenn die Informationen der Videos richtig sind kann es sogar schädlich sein zu versuchen, die geschilderten Aspekte umzusetzen, da man die notwendigen technischen Voraussetzungen nicht hat oder es sich teilweise bei einem Problem um eine Wirkung und nicht um die Ursache handelt. Dann stellt man den Fehler zwar vermeintlich ab, die Bewegungen im Schwung passen nun allerdings schlechter zusammen und die Bälle werden schlechter getroffen als vorher. Youtube-Videos können den Unterricht und die individuelle Analyse also nicht ersetzen, sondern komplettieren sie.

Online-Golftraining

Online Coaching ist unserer Erfahrung nach optimal für Golfer, die motiviert sind und ihren Schwung mittel- und langfristig substanziell verbessern wollen. Das heisst nicht, dass diese Verbesserungen sich erst nach Monaten einstellen. Sehr häufig fliegen die Bälle auch schon nach kurzer Zeit besser. Jedoch handelt es sich beim Schwung um einen komplexen Prozess und vielen Ursache-Wirkungs-Ketten. Wenn man eine oder die Ursachen beseitigt ist leider nicht garantiert, dass die Wirkung, also ein anderer „Schwungfehler“ automatisch weggeht. Daher muss man dann auch erst diesen verbessern bzw. beseitigen, um ans Ziel zu gelangen. Auf diesem Prozess der Verbesserung benötigt man häufiges Feedback, muss sich allerdings nicht unbedingt eine halbe Stunde oder Stunde mit einem Pro austauschen. Man kann den Schwung sehr gezielt Stück für Stück optimieren.

Gleichzeitig erfolgt das engmaschige Feedback zeitlich und örtlich völlig frei, man kann also überall trainieren und muss sich nicht zu einer gewissen Zeit im Golfclub einfinden. Daher kann man sich auch den Trainer aussuchen, von dem man überzeugt ist. Neben dem ständigen Austausch über die Technik der verschiedenen Schlagarten wird auch Platz geschaffen, sich mit anderen wichtigen Aspekten des Spiels auseinanderzusetzen (zum Beispiel Platztaktik, Mentales, Mindset, Skilltraining, Performancetraining usw.).

Weniger gut geeignet ist diese Form des Trainings für Golfer, die weniger Interesse daran haben, sich intensiv mit ihrem Golfspiel auseinanderzusetzen und die sicher sind, dass der Trainer sie auch häufig körperlich in die passende Schwungposition führen sollte.

Klassischer Golfunterricht

Bei der Stunde vor Ort kann der Pro den Golfer natürlich selbst in verschiedene Positionen führen. Auch kann man sich bei dieser Variante Stunden teilen und gegebenenfalls an Gruppentrainings teilnehmen.

Nachteile sind sicherlich in der örtlichen und zeitlichen Gebundenheit zu sehen und damit auch der Tatsache, sich eher auf Trainer zu beschränken, die in der Nähe sind. Die Tendenz besteht außerdem, dass in der Stunde vor Ort eher versucht wird, „Pflaster auf den Schwung zu kleben“, anstatt wirkliche Grundlagenarbeit anzugehen und den Schwung substantiell zu verbessern.

Dem Golfer wird zu wenig zur Eigenständigkeit verholfen und man hört oft die Aussage, dass es zwar in der Stunde ganz gut klappt, aber danach schon nicht mehr. Es ist kaum möglich, jederzeit Fragen zu stellen und im ständigen Austausch mit dem Pro zu stehen, selbst wenn zum Teil elementare Fragen in wenigen Minuten geklärt sein könnten. Bei einer ganzen Stunde Training läuft man auch Gefahr, mit zu vielen Informationen überfrachtet zu werden.

Was gilt es bei der Kombination der Methoden zu beachten?

Beim Golftraining ist das wichtigste, einen klaren roten Fanden zu haben. Ich muss die Frage beantworten können, welche konkreten Bewegungen in meinem Schwung in welcher Reihenfolge und warum geändert werden sollten. Wenn man diesen klaren Fahrplan hat, kann es manchmal sinnvoll sein, sich selbst noch mehr mit einem spezifischen Thema auseinanderzusetzen. Zum Beispiel könnte es darum gehen, als ersten Schritt im Verbesserungsprozess die Hüfte im Rückschwung weniger zu schieben. Wenn man das nach einer Zeit des Trainings noch nicht wie gewünscht verbessern konnte, kann man sich zum Beispiel über dieses exakte Thema weitere Videos im Internet angucken. Womöglich wird das Thema in einem Video leicht anders beleuchtet und das kann zum Durchbruch verhelfen. Dies ist aber eher die Ausnahme.

Häufiger tritt der Fall auf, dass Golfer an einem Aspekt arbeiten, dies nicht die gewünschten Ergebnisse brachte und nach kurzer Zeit einfach etwas völlig anderes probiert wird. Man ist ständig auf der Suche, einen goldenen Tipp zu bekommen, anstatt einen sinnvollen Fahrplan mittel-und langfristig durchzuziehen. Wir raten Golfern grundsätzlich dazu, sich eine primäre Quelle zu suchen, welcher man vertraut und diesem Plan dann klar zu folgen.

(Text: Birdietrain)

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