Profisport Herren

Greg Norman: „Mickelson-Interview hat uns sehr geschadet!“

03. Mai. 2022 von Claudius Mackes in Köln, Deutschland

Greg Norman hadert noch heute mit einer Aussage von Phil Mickelson über die neuen Saudi Liga. (Foto: Getty)

Greg Norman hadert noch heute mit einer Aussage von Phil Mickelson über die neuen Saudi Liga. (Foto: Getty)

Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen

Es wird nicht ruhiger um die neue LIV Golf Invitational Series. Trotz heftigem Gegenwind hatte Greg Norman, CEO und Schirmherr der neuen Tourserie, im März den offiziellen Turnierkalender seiner neuen Saudi Liga veröffentlicht. Acht Events umfasst der neue Tourkalender, aufgeteilt in den USA, Großbritannien und im nahen Osten. Als Kontrastprogramm zur PGA und DP World Tour sorgte die Pläne von Norman schon früh für großen Unmut in der Golfwelt und brachte Spieler und Funktionäre gegeneinander auf. Und in der Mitte der Kontroverse: Ein gewisser Phil Mickelson, der sich lange Zeit nicht klar positionierte konnte oder wollte und somit viele Sympathiepunkte verspielte.

Doch, wie sich jetzt in einem Interview mit Greg Norman und ESPN herausstellte, könnte es dennoch eine Aussage des Leftys gewesen sein, die der Saudi Liga einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte und dafür sorgte, dass viele namhafte Spieler den Plänen doch noch den Rücken zu kehrten.

Greg Norman: "Einige Spieler hatten bereits Geld in den Taschen und gaben es am Ende doch wieder zurück"

Wenn es nach Greg Norman gegangen wäre, so wäre er mit den Plänen der LIV Golf Invitational Series schon viel früher, nämlich am Wochenende der Genesis Invitational Mitte Februar an die Öffentlichkeit gegangen. Doch es war ausgerechnet Phil Mickelson, der zwei Tage vor Beginn des Turniers in einem Interview die Saudis als "scary motherf******" betitelte und damit anscheinend auch andere Spieler ins Grübeln brachte.

"Es steht außer Frage, dass uns das Mickelson Interview sehr geschadet hat", sagte Norman gegenüber ESPN. "Es hat in vielerlei Hinsicht weh getan. Es hat die PGA Tour verletzt. Es hat uns geschadet. Es hat dem Golfsport geschadet. Es hat Phil geschadet. Also ja, an allen Fronten. Es war nicht nur speziell gegen uns, aber es hat sich danach definitiv ein negatives Momentum gegen uns entwickelt."

Laut Norman hatten zu diesem Zeitpunkt bereits 15-30 Prozent der Top-50 Spieler ihre Teilnahme an der neuen Serie zugesagt, einige von Ihnen sollen sogar schon Zahlungen der LIV Golf erhalten haben. Das Mickelson Interview, der steigende Druck, sowohl von Seiten der Golf Community, als auch von Seiten der PGA Tour, habe letztendlich dazu geführt, dass viele Spieler das Geld wieder zurück gaben und sich von der Saudi Liga distanzierten. Und auch wenn keine Namen öffentlich wurden, so waren es unter anderem Dustin Johnson und Bryson DeChambeau, die sich nur einen Tag später in einem Statement zur PGA Tour bekannten - Zufall, oder doch Rettungsaktion, um nicht das gleiche Schicksal, wie Mickelson erleben zu müssen?

Einen Monat später dann die offzielle Vorstellung

Anstelle einer großen Enthüllung des Turnierplans mit 14 Events und einer Liste voller Top-100-Spieler, verzögerten Norman und LIV Golf ihre Ankündigung um einen Monat. Am 16. März folgte dann doch ein Zeitplan mit acht Turnieren, aber keine Namen der Spieler, die diese Turniere spielen werden.

Das erste LIV Golf-Event findet vom 9. bis 11. Juni im Centurion Golf Club in London statt. 48 Spieler treten in 12 Vierer-Teams gegeneinander an. Bis heute sind die einzigen bekannten Spieler, die eine Freigabe von der PGA Tour beantragt haben, um an dem Turnier teilzunehmen, Mickelson und Robert Garrigus. Gegenüber ESPN.com sagte Norman jedoch, dass sich "mehr als 200" Spieler angemeldet haben, darunter "etwa 15" der Top 100 der Weltrangliste und zwei ehemalige Nummer 1 der Welt.

Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen
Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen

Feedback