Panorama

Schimpftirade à la Justin Thomas: „Einfach nur schlecht für das Golfspiel“

17. Mrz. 2023 von Johanna Lakämper in Köln, Deutschland

Justin Thomas spricht sich klar gegen die Regeländerung aus. (Foto: Getty)

Justin Thomas spricht sich klar gegen die Regeländerung aus. (Foto: Getty)

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Seit einigen Tagen werden immer wieder Stimmen laut, die sich über die von der USGA und R&A geplante Regeländerung ab 2026 äußern: die Maximal-Länge von Golfbällen soll mittels Anpassungen der Ballbeschaffenheit gedrosselt werden. Damit sollen den Distanzen der Golfprofis Grenzen gesetzt werden und dem Golfsport etwas Gutes getan werden. Was so mancher Profi mit offenen Armen empfangen würde, ist für die anderen eine blanke Horror-Vorstellung. Die Meinungen der Golfprofis zur Längendebatte gehen weit auseinander - auch Justin Thomas, der in dieser Woche bei der Valspar Championship abschlägt, tat nun seine Meinung zum jüngsten Aufreger der Golfwelt kund. Und das nicht zu knapp.

Justin Thomas nimmt sich zu dreiminütiger Wutrede los

Nachdem die Journalisten Justin Thomas am Mittwochnachmittag zu seiner Proberunde und seiner aktuellen Form vor der Valspar Championship befragt hatten, dauerte es nicht lange bis die geplante Regeländerung für Golfbälle zur Sprache kam: "Gestern gab es in der Golfwelt einige wichtige Neuigkeiten über die USGA und den Vorschlag der R&A. Ich bin neugierig, wie Sie darauf reagiert haben und wie die PGA Tour Ihrer Meinung nach darauf reagieren sollte." Als hätte Thomas auf dieses "Go" gewartet, nahm er sich zu einer dreiminütigen Schimpftirade, wie er sie selber betitelte los, und machte seinem Ärger Luft.

"Meine Reaktion war enttäuscht und auch nicht überrascht, um ehrlich zu sein. Ich denke, die USGA hat über die Jahre hinweg, in meinen Augen ist das hart, aber sie hat einige ziemlich egoistische Entscheidungen getroffen. Meiner Meinung nach haben sie definitiv eine Menge Dinge getan, die nicht zum Wohle des Spiels waren, auch wenn sie das behaupten. Ich habe mich mit einigen USGA-Mitgliedern unterhalten, und ich verstehe einfach nicht, wie sie so das Spiel voranbringen wollen", zeigt sich Justin Thomas verständnislos. Dabei verweist Thomas nicht nur auf sich und seiner Profi-Kollegen. Auch mit Blick auf die Equipment-Hersteller und die Möglichkeit, Turnierveranstalter können selber entscheiden, ob sie die Regel übernehmen wollen oder nicht, stellt der Vorschlag der USGA und R&A in Thomas' Augen keine faire Lösung dar: "Die Hersteller haben viel Zeit und Geld investiert, um das bestmögliche Produkt zu entwickeln, und jetzt wollen Sie ihnen und uns sagen, dass wir möglicherweise von vorne anfangen müssen, wenn die PGA Tour diese lokale Regel nicht übernimmt. Für zwei der vier größten Events des Jahres müssen wir also einen anderen Ball verwenden? Erklären Sie mir doch mal, wie das besser für das Golfspiel sein soll."

Justin Thomas: "Wir sind doch Sportler"

Für Justin Thomas hinkt außerdem der Vergleich mit anderen Sportarten. Läufer werden schließlich auch nicht in ihren Leistungen gedrosselt, führt er an: "Es ärgert mich (...). Ich meine, was bedeutet das, wenn man eine Schlägerkopfgeschwindigkeit von 127 Meilen pro Stunde erreicht? Also, wenn man 127 Meilen pro Stunde schwingen kann, dann ist das eine tolle Sache. Ich meine, die Leute laufen immer schneller, also werden sie einfach die Länge einer Meile verlängern, damit sich die schnellste Meilenzeit nicht ändert, oder werden sie den NBA-Korb auf 13 Fuß erhöhen, weil die Leute jetzt höher springen können? Eben, nein. Das ist die Evolution. Wir sind doch Sportler. Wir trainieren, um den Ball weiter und schneller zu schlagen, und wenn du das schaffst, dann ist das gut für dich. Wie Sie sehen, bin ich also eindeutig dagegen." Thomas weiter: "Wenn ich Argumente höre, die begründen, dass es besser für das Golfspiel ist, dann ist das in Ordnung, aber ich habe noch keine gehört."


Es ist nicht das erste Mal, dass Thomas öffentlich Kritik an der USGA übt. Bereits im Jahr 2019 nannte Thomas die neu überarbeiteten USGA-Regeln "schrecklich".

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