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Krisengespräche mit dem Head of Global Golf bei Ecco: „Wir sind dabei den Schaden in Grenzen zu halten“

11. Apr. 2020 - Dies ist ein Golf Post Community Artikel

Der Ecco Golf Verantwortliche Michael Waack im Interview. (Foto: Ecco Golf / Golf Post)

Der Ecco Golf Verantwortliche Michael Waack im Interview. (Foto: Ecco Golf / Golf Post)

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Michael Waack ist der Head of Global Golf bei ECCO, dem erfolgreichen Schuhhersteller aus Dänemark. Die Marke Ecco ist aus dem Golfschuhbereich nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche etablierte Profis wie Fred Couples und Ernie Els setzen auf den dänischen Hersteller. Auf der Profitour gehört Ecco zu den führenden Schuhausstattern. Der gebürtige Hamburger und Verantwortliche für Ecco Golf hat mit uns über die Firma in Zeiten von Corona gesprochen.

Golf Post: Zuallererst die Frage: Wie geht es dir? Wie geht es deinen Mitarbeitern?

Michael Waack: Uns geht es glücklicherweise allen gut und wir sind wohlauf, danke der Nachfrage.

Golf Post: Der Golfmarkt, die Golfbranche, der Profisport - Alles ist fast gänzlich zum Stillstand gekommen. Kannst du uns einen Einblick geben, inwieweit die Situation aktuell einen Einfluss auf das Geschäft von Ecco Golf hat?

Michael Waack: Natürlich hat uns das in dieser Kompaktheit und Entschiedenheit überrascht. Natürlich wird das auch Auswirkungen haben. Wir sind selbstverständlich dabei, den Schaden in Grenzen zu halten, aber nicht nur für uns. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, wie wir mit unseren Kunden noch in ein partnerschaftliches Verhältnis treten können, sodass wir die Situation alle überleben. Zumindest auch unsere Kunden, denn wir brauchen unsere Kunden auch in der Zukunft, damit wir Golfschuhe verkaufen können. Daher stehen wir im Moment stark im Dialog mit all unseren Kunden, nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit, um zu sehen wie wir ihnen helfen können, damit sie  auch in Zukunft unsere Partner bleiben und sind. Wir können dann hoffentlich - wenn dieser ganze Albtraum irgendwann abflacht - wieder anfangen, das zu tun, was wir am liebsten machen: Nämlich Golfspielen und natürlich dann weiterhin unsere Schuhe zu verkaufen.

Golf Post: Hier in Deutschland hört man viel über Kurzarbeit, Starthilfen etc. Inwiefern spielt das bei euch eine Rolle? Euer Hauptsitz liegt in Dänemark, gibt es dort auch ähnliche Gedanken?

Michael Waack: Klare kurze Antwort: Nein. Wir werden uns natürlich zu gegebener Zeit auch darüber unterhalten. Es ist im Moment aber kein Thema. Wir kümmern uns derzeit um unsere Mitarbeiter und bleiben mit unseren Kunden im Dialog. Inwieweit Kurzarbeit oder Starhilfen auch für uns ein Thema wird, wenn die Situation dann länger anhält, das kann man aktuell nicht genau sagen. Wir werden das festlegen, wenn es wirklich soweit ist. Ich kann es natürlich nicht komplett ausschließen, dass in den 101 Büros, sechs Fabriken und drei Gerbereien, die wir weltweit haben, auf nationaler Ebene das ein oder andere geschlossen wird. Jetzt und hier kann ich dazu aber nichts genaueres sagen.

Golf Post: Ihr unterstützt weltweit Profis. Ihr habt Markenbotschafter, die ihr ausstattet. Wie findet da aktuell der Austausch statt?

Michael Waack: Der Austausch bezieht sich hauptsächlich auf „Wie geht’s euch? Seid ihr gesund und munter?“ Den Spielerinnen und Spielern, mit denen wir zusammenarbeiten, geht es ausnahmslos gut. Das ist im Moment das allerwichtigste. Wir haben keinerlei Gedanken daran, wie man eventuell die Zusammenarbeit verändern kann. Gott sei Dank geht es den Spielerinnen und Spielern auch finanziell so gut, dass sie diese Zeit gut überbrücken können. Ich glaube nicht, dass irgendeiner unserer Spieler im Moment Not leidet. Ich denke da vielmehr an all die jüngeren Spieler, die Talente, die darauf angewiesen sind, das gespielt wird und Preisgeld generiert werden kann. Natürlich wird es für das Sponsorship nach Corona eine Veränderung und ein Umdenken geben. Und ich befürchte, dass dies nicht die großen Spieler trifft, denen es finanziell gut geht, sondern es wird die treffen, die das Geld brauchen.

Golf Post: Du hast gerade die Spieler angesprochen, die das Geld brauchen. Jetzt seid ihr mit der Ecco Tour ein Ausrichter. Bietet ihr solchen Profis die Möglichkeit, um Preisgeld zu kämpfen, Lebensunterhalt zu verdienen? Gibt es Pläne, ob und wie die Ecco Tour weiter geht?

Michael Waack: Zwei Turniere haben wir gespielt und gemeinsam entschieden, die nächsten vier oder fünf Ecco-Tour-Events, die allesamt in Dänemark ausgetragen worden wären, zu verschieben. Wir hoffen alle inständig, dass sich die Situation beruhigt, sodass wir irgendwann wieder Profisport sehen und auch spielen können. Wir werden dann zusehen, diese Turniere nachzuholen. Wir sind nach wie vor bestrebt diesen Leuten die Bühne zu bieten, die sie brauchen, um sich zu zeigen und zu beweisen, um dann eventuell den Schritt nach oben machen zu können. Wir haben momentan keinerlei Bestrebungen in irgendeiner Art und Weise unsere Sponsoringaktivitäten zu überdenken. Wir wollen das so durchziehen.

Golf Post: Wir wünschen allen bei Ecco Golf ein gutes Krisenmanangement und Durchhaltevermögen in dieser Zeit. Danke für Deine Zeit!

Das Interview führte Robin Bulitz

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