Profisport Herren

Enthüllt: Das versteckt sich in den Verträgen der LIV Golfer

15. Sep. 2022 von Johanna Lakämper in Köln, Deutschland

Greg Norman beim ersten Event von LIV Golf in London. (Foto: Getty)

Greg Norman beim ersten Event von LIV Golf in London. (Foto: Getty)

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Greg Norman wusste die Spieler seit der Geburstsstunde seiner LIV Golf Invitational Series zu locken. Große Versprechen, Freiheiten und eine Menge Geld lockten bisher viele Spieler in die "Saudi Liga". Jüngst gab die US-Bezirksrichterin Beth Labson Freeman dem Antrag der PGA Tour teilweise nach, bestimmte Vorschriften und die Verträge der LIV-Golfer zu enthüllen. Der genauere Blick auf die Verträge der LIV-Golfer zeigt, dass sie sich neben den vielen Vorteilen und dem vielen Geld, die ihnen Greg Norman verspricht, dennoch auch vielen Regeln fügen müssen. Von Alkoholkonsum über Geldstrafen bis hin zur Verpflichtung über die "Rente" hinaus gibt es einige Vorschriften im "Hause Norman".

LIV Golfer können Geldstrafen in Höhe von bis zu 50.000 US-Dollar erhalten

Dem umfangreichen Regelkatalog wird Nachdruck verliehen, indem die LIV Tour den Spielern mit Geldstrafen in Höhe von bis zu 50.000 US-Dollar droht. Erlaubt sich ein Spieler ein mutmaßliches Fehlverhalten, wird dieses von LIV Golf untersucht und dem Spieler im Anschluss in einer schriftlichen Mitteilung vorgelegt. Dieser bekommt daraufhin die Chance, sich innerhalb von 10 Tagen zu den Vorwürfen zu äußern und gegebenenfalls eine Milderung der Strafe zu erzielen. Im Anschluss kommt auf den Spieler ein endgültiger Bescheid zu, gegen den Berufung eingelegt werden kann. Während des Berufungsverfahrens ist LIV Golf befugt, den Spieler vorübergehend zu suspendieren.

Zu den Sanktionen gehören ein Verweis oder eine Rüge, die in der Spielerzeitung veröffentlicht werden, Geldstrafen zwischen 1.000 und 50.000 Dollar, die Suspendierung von Turnieren, der Ausschluss für zwei Jahre und der dauerhafte Ausschluss ohne Recht auf Wiederaufnahme des Spiels. Regelverstöße können der übermäßige Konsum von Alkohol während oder nach dem Spiel sein, die Teilnahme an Glücksspielen oder die Verurteilung aufgrund einer Straftat.

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Wie steht es um die Medienrechte bei LIV Golf?

Auch in puncto Medienrechte scheinen die Beschränkungen der LIV Tour strenger zu sein als erwartet. Für Phil Mickelson war die "abscheuliche Gier" der PGA Tour in Bezug auf die Medienrechte einer der Auslöser, auf die LIV Tour zu wechseln. "Als ich 'The Match' gespielt habe - es gab fünf davon - hat mich die Tour gezwungen, ihnen jedes Mal 1 Million Dollar zu zahlen. Für meine eigenen Medienrechte. Diese Art von Gier ist für mich mehr als widerwärtig."

In den LIV-Verträgen heißt es nun, dass "Fernseh-, Radio-, Film-, Internet-, Statistikdaten- und Informations- und andere damit verbundene Rechte sowie alle anderen Medienrechte aller Spieler, die an Veranstaltungen der Serie oder an anderen Golfveranstaltungen teilnehmen, die in Verbindung mit oder unter der Schirmherrschaft von LIV Golf stattfinden, in Verbindung mit allen Inhalten, die während oder in Verbindung mit solchen Veranstaltungen erstellt, aufgezeichnet, gespeichert oder anderweitig generiert werden, hiermit an LIV Golf übertragen werden." Das klingt alles andere als nach mehr Rechten am Bild von sich selbst.

Besonderheiten zu Verletzungen und Ruhestand

Die Spieler, die bei LIV Golf unter Vertrag stehen, erwartet eine garantierte Bezahlung - auch bei Verletzungen. Scheidet ein Spieler in der ersten Runde aus einem Turnier verletzungsbedingt aus, erhält er 50 Prozent des Preisgeldes für den Letztplatzierten (60.000 US-Dollar). Scheidet er nach der ersten Runde aus, erhält er sogar den vollen Betrag des Letztplatzierten. In beiden Fällen werden ihm jedoch keine Punkte im Inidiviualwettbewerb gut geschrieben. Auch aus der Mannschaftswertung scheidet der Spieler aus.

Anders sieht es bei dem Ausscheiden aufgrund einer Disqualifizierung aus: Wird ein Spieler aufgrund einer Disqualifizierung aus der individuellen Wertung gestrichen, kann er dennoch weiterhin für die Teamwertung Punkte sammeln. Lediglich das Ergebnis des Spielers in der Runde, in der die Disqualifikation erfolgte, kann nicht für das Mannschaftsergebnis herangezogen werden.

Eine weitere Besonderheit kommt auf LIV-Golfer zu, die sich während ihrer Vertragslaufzeit in den Ruhestand begeben. Auch wenn sie nicht mehr aktiv auf dem Golfplatz stehen, müssen sie ihren übrigen Verpflichtungen weiterhin nachkommen, "einschließlich der Pflichten in Bezug auf das Amt des Teamkapitäns, die Förderung der Liga, die Erfüllung von Medienverpflichtungen und die Teilnahme an Veranstaltungen (einschließlich des Tragens und Zeigens von Teamkleidung)".

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