Aufgrund einer Verletzung kann Martin Kaymer nicht an der PGA Championship teilnehmen. Zuletzt stand der zweifache Major-Sieger ohnehin eher aufgrund von außersportlichen Geschehnissen im Mittelpunkt. Als Mitglied der LIV Golf League trafen den Mettmanner die Sanktionen der DP World Tour, Geldstrafen und Turniersperren waren die Folge. Bei den Turnieren der ehemaligen European Tour in Deutschland (Porsche European Open und BMW International Open) wird er infolgedessen nicht antreten dürfen. In einem Interview mit golf.de sprach Kaymer nun über die Konsequenzen, die das für ihn nach sich zieht.
Martin Kaymer muss 450.000 Strafen zahlen
Er erwähnt eine Geldstrafe von 450.000 Euro für das vergangene Jahr und eine Vier-Wochen-Sperre ab der Porsche European Open. Kaymer findet die Verteilung der Strafen "willkürlich" und äußert Enttäuschung darüber, dass er dadurch bei den deutschen Heimturnieren nicht antreten kann. Da Kaymer weiterhin Mitglied der DP World Tour ist, muss er mit weiteren Strafen für jedes LIV-Turnier rechnen. Daher überlege auch er, ob es nicht sinnvoller sei, die Mitgliedschaft auf der DP World Tour aufzugeben. Andere namhafte Spieler wie Lee Westwood oder Henrik Stenson sind diesen Schritt bereits gegangen.
Der 38-Jährige spricht auch über seine Bindung zur DP World Tour und seine Unzufriedenheit mit deren Entwicklung nach der Allianz mit der PGA Tour. Er betrachtet die Tour mittlerweile als eine "Zubringer-Tour" und kritisiert den Verlust der Identität und die Abwanderung der besten Spieler. Er äußert sich auch zur LIV Golf League und räumt ein, dass dort auch nicht alles optimal laufe, aber er weiterhin hinter dem Konzept stehe.
In Bezug auf die Zukunft plant Kaymer, bis mindestens Ende 2025 bei der LIV Golf League zu bleiben und schließt eine mögliche Rückkehr zur DP World Tour danach nicht aus. Er betont jedoch, dass es dann eher ein "schönes Auslaufen der Karriere" wäre und nicht der Anspruch, "großartiges Golf" zu spielen.
Martin Kaymer: „Die DPWT hat ihre Identität verloren!“ – der Einzige, der seine Identität verloren hat, ist MK selbst. Seine „Unzufriedenheit mit der Entwicklung“ basiert ja nur darauf, dass er über die letzten Jahre selbst bei dieser „Zubringertour“ nur noch sehr vereinzelt Top-Resultate liefern konnte. Jetzt großes Geld in der Operetten-Liga ohne Cut und Wettbewerb zu genieren, ist deshalb natürlich verständlich. Aber seine Idol-Standing im deutschen Golfsport ist damit definitiv dahin. Denn niemand interessiert sich hier für diese Saudi-Tour. Freuen wir uns jedoch an den Resultaten unserer Youngsters Paul, Schmid, Bachem, von Dellinghausen und den taffen Oldies Marcel Siem und Maxi Kieffer auf der DPWT– und nicht zu vergessen unser Bernhard Langer, der auch in Deutschland nach wie vor Kultstatus genießt.
Kaymer soll nicht so scheinheilig tun. Deutsche Turniere interessierten ihn nur wegen der Kohle. Fragt mal in Bad Griesbach nach.
Im Interview äußert sich MK wie immer sehr reflektiert. Nur in Beziehung auf die DPWT nicht. Da übernimmt er das giftige Narrativ von Poulter und Garcia. Passt überhaupt nicht zu seiner sonstigen bedachtsamen Freundlichkeit. Wäre er mit sich ehrlich: er hat sich aus egoistischen/nachvollziehbaren Gründen aktiv gegen die DPWT gewandt. Hätte er dasselbe mit der 54er Tour gemacht, wäre das nicht so glimpflich abgelaufen.
Man wird sehen, was ihm die ET und der RC wirklich wert sind ….. Reden kann mann viel.