Back Nine

McIlroys Ryder-Cup-Vorbereitung: Erst auf Mykonos die Kante geben, dann Rom

14. Aug. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Rory McIlroy will sich auf seine ganz eigene Art auf den Ryder Cup vorbereiten. (Foto: Getty)

Rory McIlroy will sich auf seine ganz eigene Art auf den Ryder Cup vorbereiten. (Foto: Getty)

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Alle Wege führen bekanntlich nach Rom, selbst Umwege: Rory McIlroy hat vor dem Playoff-Auftakt ein bisschen aus seinem dichten Terminplan für die nächsten zwei Monate geplaudert. „Sechs von acht Wochen sind ausgebucht, mit dem Ryder Cup als Höhepunkt, und ich denke, dass die beiden freien Wochen wichtig sein werden, um Energie zu tanken“, erzählte der amtierende FedEx-Cup-Champion bei seiner Pressekonferenz zur FedEx St. Jude Championship im TPC Southwind. Dann ging „Rors“ etwas ins Detail: „Ich habe die drei Wochen inklusive Tour Championship, dann eine Woche Pause. Anschließend spiele ich die Irish Open im K Club und die BMW PGA Championship in Wentworth.“

Und in der freien Woche danach steht für den Emotional Leader von Team Europe vor der römischen Reise noch ein privater Abstecher nach Griechenland auf dem Programm. Ein Freund feiert auf Mykonos den Junggesellenabschied, und offenbar will man sich richtig die Kante geben. So jedenfalls klingt McIlroy, wenn er sagt: „Dort bin ich ein paar Tage, und dann habe ich noch ein bisschen Zeit, um vor dem Ryder Cup wieder trocken zu werden.“. Es sei ihm gegönnt. Hoffentlich gibt’s nach dem Kontinentalduell im Marco Simone Golf & Country Club gleichfalls Anlass zu einer feuchtfröhlichen Feier.

Collin Morikawa startet Hawaii-Hilfe

Birdie-Bonus: Collin Morikawa hat sich für die FedEx-Cup-Play-offs eine besondere Aktion vorgenommen. Der zweifache Majorsieger mit hawaiianischen Wurzeln erklärte vor der FedEx St. Jude Classic, dass er für jeden erzielten Schlaggewinn 1.000 Dollar zugunsten der Hilfe für das von einer Feuerkatastrophe heimgesuchte Hawaii spenden will. Vergangene Woche waren auf der Hauptinsel und auf Maui Waldbrände außer Kontrolle geraten, nachdem der Wind durch den Hurrikan Dora stark aufgefrischt hat. Die Flammen haben ganze Ortschaften wie die historische Küstenstadt Lahaina auf Maui vernichtet und bislang mindestens 89 Menschenleben gefordert und über 2.200 Gebäude zerstört. Die Behörden gehen allerdings von weitaus mehr Opfern aus. Gouverneur Josh Green sprach von der „größte Naturkatastrophe in der Geschichte von Hawaii“; US-Präsident Joe Biden hatte für Maui den nationalen Notstand ausgerufen.

 

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„Maui hat von jeher einen besonderen Platz in meinem Herzen“, sagte Morikawa, dessen mittlerweile in Kalifornien lebende Großeltern in Lahaina geboren sind, wo sein Großvater viele Jahre ein Restaurant betrieben hatte und wo er heute noch Verwandte hat. „Die Menschen auf Hawaii brauchen jetzt jede Hilfe, die sie bekommen können. Aber auch wirklich jede. Ich werde meine Sponsoren und jeden, den ich kenne, um Unterstützung bitten“, so Morikawa, der im TPC Southwind mit 15  Birdies und einem Eagle schon mal die ersten 17.000 Dollar eingespielt hat.

 

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Monahan: Auszeit wegen Ängsten in Sachen PIF-Pakt

Überschaubare Resonanz: Der Commissioner rief – und wenige kamen. Im Vorfeld des Auftakts der FedEx-Cup-Playoffs hatte PGA-Tour-„Commish“ Jay Monahan im TPC Southwind ein Spielermeeting anberaumt, um ergänzend zum Memo nach seiner Rückkehr von der krankheitsbedingten Auszeit seine Vorgehensweise in Sachen Pakt mit dem saudi-arabischen PIF noch mal persönlich zu erklären, doch er sprach vor weitgehend leeren Stühlen. Lediglich 25 Spieler waren anwesend. Selbst Rory McIlroy hatte Wichtigeres zu tun: Monahans einst treuester Gefolgsmann absolvierte lieber eine Session im Gym. Laut derer, die dabei waren, gab es allerdings auch nicht viel Neues. „Vieles war eh zuvor schon in Einzelgesprächen per Telefon besprochen worden“, erzählte Rickie Fowler: „Es gibt immer noch eine ganze Menge, was niemand wirklich weiß.“

„Ich denke, er [Jay Monahan] sollte jetzt die Gelegenheit bekommen, das Ganze so beenden zu können, wie er es angefangen hat. Wir vergessen schnell, wie gut er bislang viele Dinge gemanagt und beispielsweise bei Covid großartige Arbeit geleistet hat.“

Jon Rahm

Zuvor hatte Monahan gegenüber Medienvertretern bereits eingeräumt, dass er die Art der Kommunikation des Deals mit dem PIF am 6. Juni sehr bedauere. „Das war ineffektiv und hat zu einer Reihe von Fehlinformation und Missinterpretationen geführt“, sagte der Commissioner. „Wenn ich es noch einmal tun könnte, dann wäre ich wohl nach Toronto geflogen [zur Canadian Open] und hätte direkt mit den Spielern kommuniziert, bevor irgendetwas öffentlich gesagt wurde. Ich habe unsere Spieler vor den Kopf gestoßen, und das ist etwas, das ich bedauere und nicht wieder tun werde.“ Grundsätzlich sei die Übereinkunft mit den Saudis jedoch „der richtige Schritt für die PGA Tour“, fügte Monahan an: „Die Zeit wird das bestätigen, wenn wir weitermachen.“ Er geht davon aus, die endgültige Vereinbarung bis zum Ende des Jahres abschließen zu können und bezeichnete das als „realistisch“.

Auch zu seiner Auszeit nahm Monahan Stellung und vermittelt dabei durchaus persönliche Einblicke. Der Umstand, die Volte im Umgang mit Saudi-Arabien und die Verhandlungen mit dem PIF irgendwie vermitteln und erklären zu müssen sowie die Reaktionen darauf, hätten zu mentalen Problemen geführt: „Ich bin eigentlich niemand, der vor Konflikten wegläuft. Aber ich hatte mit Ängsten zu kämpfen, die mich körperlich und geistig herausgefordert haben. Ich musste einen Schritt zurücktreten, um zu lernen, damit umzugehen.“

Die PGA Tour hat übrigens bekannt gegeben, dass Vorstandsmitglied Andy Pazder, zuständig für Turnier und Wettbewerbe, nach 30 Jahren bei der Tour aufhört. Seine Amtsgeschäfte werden von Vorstandsmitglied Tyler Dennis übernommen, der gemeinsam mit COO Ron Price in Monahans Abwesenheit schon dessen Aufgaben übernommen hat. Es wird spekuliert, dass Pazders Abschied auch damit zu tun haben könnte, als potenzieller Monahan-Vertreter übergangen worden zu sein.

Proetten vs. Pros in Sachen Präzision vom Tee

Zielsicher: Wer hat die AIG Women’s Open in Walton Heath verfolgt und den Sieg von xxx miterlebt. Einmal mehr ziemlich beeindruckendes Golf, was die Damen da beim letzten Major der Saison gezeigt haben – Chapeau! Dazu passt eine beeindruckende Statistik, die „Cookie Jar Golf“ herausgearbeitet hat: Russell Henley führt mit 72,42 Prozent getroffener Fairways die Statistik der PGA Tour in Sachen Präzision vom Abschlag an. Bei den Ladies auf der LPGA Tour wäre der Profi mit dieser Quote gerade mal die Nummer 77 – vor Jessica Korda und Minjee Lee übrigens. Bei den Proetten führt Lizette Salas mit 88,9 Prozent getroffener Fairways. Erst ab Platz 23 sinkt das Trefferrating unter die 80-Prozent-Marke. Tja, ein bisschen weniger Schwungtempo ist zumeist ein deutliches Mehr an Richtung.

 

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TGL mit der Technik von Full-Swing-Simulatoren

Bedeutender Baustein: Allmählich kommen Details zu den technischen Aspekten der Tomorrow Golf League (TGL) an die Öffentlichkeit, mit der Tiger Woods und Rory McIlroy sowie ihre Geschäftspartner in der Mutterfirma TMRW Sports ab Januar 2024 eine virtuelle Variante von Turniergolf auf Top-Niveau inszenieren wollen.

 

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TGL hat jetzt den Simulator-Hersteller Full Swing als offiziellen Technologie-Partner bekannt gegeben. „Seitdem wir uns mit der erforderlichen Technologie befassen, um TGL Wirklichkeit werden zu lassen und Spielern wie Zuschauern das beste Erlebnis zu bieten, hat Full Swing absolute Priorität“, erklärte Woods in einem Statement. Parallel veröffentlichte TGL einige Beispiele für die Full-Swing-Technik und die anzuspielenden virtuellen Grüns sowie für die Golflandschaften, in denen die TGL-Teams zum Turnier antreten.

(Screenshots: tglgolf.com)

Als Spieth sein Sandwich mit einem Fan teilte …

Wenn der kleine Hunger kommt: Samstag im TPC Southwind in Memphis, die dritte Runde der FedEx St. Jude Championship läuft, Jordan Spieth marschiert nach einem satten Drive übers 16. Fairway und will sich gerade einen herzhaften Biss in seine Rundenverpflegung gönnen. Da schallt es aus den Zuschauerreihen am Fairwayrand: „Wie wärs mit einem kleinen Imbiss?“ Und was tat Spieth, der Fan-Liebling und einstige Golden Boy des US-Golf? Er hielt inne, nahm das Brot und brach es und teilte sein Mahl mit dem Bedürftigen. Was für eine mildtätige Tat. Das Sandwich war übrigens mit Erdnussbutter bestrichen und mit Bananenscheiben belegt.

Wenn das Hole-in-one den Täter überführt

Bad Ass: Im Glenview Country Club in Florida ist Ende Juni ein Mensch durch die Folgen einer Schlägerei ums Leben gekommen – und die Polizei hat den Täter dank eines sieben Monate zuvor erzielten Hole-in-one ermittelt und verhaftet. Was war passiert? Auf dem Parkplatz des Golfclubs war der nun des schweren Totschlags angeklagte Robert Moore (75) mit dem 87-jährigen William Zook aneinandergeraten. Moore hatte diesen fälschlicherweise beschuldigt, sein Auto beschädigt zu haben, war auf den Senior losgegangen und hatte auf ihn eingeschlagen. Als eine von Zooks Frau benachrichtigte Streife am Ort des Geschehens eintraf, war das Opfer sichtlich verwirrt und hatte Sprachstörungen; im Krankenhaus verstarb Zook gut zwei Wochen später aufgrund von Gehirnblutungen. Tags drauf hätte er seinen 88. Geburtstag gefeiert. Durch Zeugenaussagen hatte die Polizei eine Beschreibung des geflüchteten Aggressors und entdeckte Moore auf Fotos von seiner Ass-Feier im November 2022 im örtlichen Lokalblatt; er hatte damals dieselben Golfklamotten getragen wie am Tag der Attacke auf Zook. Über die Kreditkartenabrechnung im Clubhaus am Tattag schließlich konnten dann alle andere notwendigen Daten ermittelt werden.

Auf zum Golfturnier nach Nordkorea!

Arrangement für Abenteuerlustige: Nordkorea veranstaltet wieder ein bereits traditionelles Golfturnier, zu dem auch ausländische Amateure eingeladen sind, um „Freundschaften mit koreanischen Amateurgolfern schließen“. Das vermeldet die Nachrichtenagentur Agence France Press (AFP), die über einen Beitrag auf der Website des staatlichen Reiseveranstalters DPR Korea Tour berichtet. Demnach findet das Event „im Frühjahr und Herbst“ im Pyongyang Golf Complex statt. Das kommunistisch regierte, diktatorisch regierte und international weitgehend isolierte Nordkorea hat offenbar seine seit Corona geltenden strengen Einreisebeschränkungen etwas gelockert.

Die Golfanlage nahe der Hauptstadt wurde 1987 anlässlich des 75. Geburtstags vom Staatsgründer und „Ewigen Präsidenten“ Kim Il-sung eröffnet; sein Sohn Kim Jong-il, der „Ewige Generalsekretär“ der Partei der Arbeit Koreas und Vater des aktuellen Herrschers und „Obersten Führers“ Kim Jong-un, soll dort 1994 die beste Golfrunde aller Zeiten, jemals, „ever“ und sowieso, gespielt haben. Beim ersten Besuch auf einem Golfplatz überhaupt soll er auf 18 Loch elf Holes-in-one geschlagen und eine sagenhafte 34er-Runde mit 38 unter Par in die Wiese gebrannt haben. Berichtete jedenfalls das nordkoreanische Staatsfernsehen. Die Bench Mark ist also gesetzt – wer traut sich?

Von 2011 bis zum Ausbruch der Pandemie waren auf der 120 Hektar große Anlage 40 Kilometer westlich der Hauptstadt die von einem Reiseveranstalter gesponserten North Korean Amateur Open ausgetragen wurden. Ansonsten wird der Platz –  laut „Golf.com“ eine „bizarre Erfahrung“, deren größte Schwierigkeit ihre rumpeligen Grüns zu sein scheinen – hauptsächlich von ausländischen Gästen, Diplomaten sowie der einheimischen Elite genutzt.

In der aktuellen Meldung zitiert AFP den vor Jahren aus Nordkorea geflüchtete Forscher An Chan-il mit der Aussage, dass Golf in Nordkorea als „wichtige Einnahmequelle für Devisen“ betrachtet werde. An einer wichtigen Sporthochschule in der Hauptstadt Pjöngjang gebe es sogar eine Abteilung für Golfsport.

Golf-Liebesbeweis mit breiter Brust

Das Letzte: Ist das noch Golffanatismus oder schon Photoshopping mit KI? Wie auch immer – da demonstriert jedenfalls einer mit breiter Brust seine Liebe zum Spiel:

      Not my tattoo but Jesus that’s a little much
by      u/Gizzheadtilldeath in      golf

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