Back Nine

Minuten nach dem glorreichen Putt: Suzann Pettersen sagt Profigolf Ade

16. Sep. 2019 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Suzann Pettersen verabschiedet sich von der großen Bühne. (Bildquelle: Getty)

Suzann Pettersen verabschiedet sich von der großen Bühne. (Bildquelle: Getty)

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Siegerin im Gewinnerteam: Sie kam als Nummer 620 der Damengolf-Welt nach Gleneagles, die Nominierung durch den Pick von Kapitänin Catriona Matthew war mehr als umstritten, nun steht Suzann Pettersen nach drei dramatischen Solheim-Cup-Tagen als ganz  besondere Triumphatorin im umjubelten europäischen Dutzend da. Mit ihrem Birdie-Putt auf dem 18. Loch des Einzels gegen Marina Alex sicherte die 38-jährige Norwegerin den knappen 14,5:13,5-Erfolg im Kontinentalwettbewerb der Damen gegen Juli Inksters US-Riege – und gab keine Minute später ihren Rücktritt vom Profigolf bekannt. „Das ist ein perfekter Abschluss. Besser geht‘s doch kaum“, sagte sie direkt im ersten Interview, während Matthew konstatierte: „Genau für solche Augenblicke habe ich Dich berufen.“

Pettersen hatte wegen und nach der Geburt ihres ersten Kinds, Söhnchen Hermann, 2018 pausiert, war erst 2019 auf die LPGA Tour zurück gekehrt und einige Male am Cut gescheitert. „In meinem Leben hat sich vergangenes Jahr soviel geändert. Herman ist absolut das Größte, was mir je passiert ist. Jetzt kenne ich auch das Gefühl, als Mutter zu gewinnen“, erklärte die zweifache Major- und 13fache Tour-Siegerin: „Aber dieser Solheim Cup toppt sowieso alles in meiner Karriere.“

Aussichtsreicher Kandidat für den nächsten Wettstreit auf europäischem Boden ist übrigens Costa del Sol in Malaga/Spanien.

Niemann jüngster nichtamerikanischer Sieger seit 1923

Wunderkind? Mit seinem Erfolg zum Auftakt zur PGA-Tour-Saison 2019/2020 beim „A Military Tribute at the Greenbrier“ ist Joaquin Niemann der jüngste nichtamerikanische Champion auf dem US-Circuit seit dem Sieg des 19-jährigen Engländers Harry Cooper bei der Galveston Open 1923 – und sowieso der erste Gewinner aus Chile generell. Es war der 44. Start des 20-Jährigen, der bis April 2018 die Nummer eins der Amateur-Weltrangliste war; jetzt hat er für drei Jahre die Tourkarte und die Einladung zum Masters 2020 sicher.

Nicolai Højgaard spielt sich ins Rampenlicht

Noch‘n Wunderkind? Die Skandinavier sorgen für Furore im Golf, erst Viktor Hovland (Norwegen) in den USA, jetzt Nicolai Højgaard auf der European Tour. Mit dem zweiten Platz bei der KLM Open hinter Sergio Garcia spielte sich der 18-jährige Däne ins Rampenlicht der großen Bühne, nachdem er Anfang des Jahres als Nummer 5 der Amateur-Weltrangliste ebenso ins Profilager gewechselt war wie sein Zwillingsbruder Rasmus (22. des Amateur-Rankings). 2018 spielten beide noch als Bruderpaar beim Junior Ryder Cup. Højgaard ist normalerweise auf der Challenge Tour unterwegs und kam per Einladung nach Amsterdam, mit dem zweiten Platz und dem Preisgeld von 222.220 Euro ist er nun auch bei der Alfred Dunhill Links Championship Ende des Monats in St Andrews, Carnoustie und Kingsbarns dabei.

Aus eigener Erfahrung: Thomas plädiert für Hautkrebs-Checks

Vorsorge-Aufruf: Schrecksekunde für Justin Thomas beim Hautarzt. An der rechten Wade des US-Pros wurde ein Leberfleck entdeckt, der sich als Vorstufe von Hautkrebs entpuppte, und eine sofortige Operation erforderlich machte. Das nahm Thomas auf Instagram mit einem Foto des vernähte Schnitts zum Anlass, für rechtzeitige Melanom-Checks zu plädieren, zumal an alle Golfer und andere Sportler, „die sich oft in der Sonne aufhalten: Achtet auf euren Körper!“.

Tiger und Timberlake mit Fonds für Bahamas

Twosome für den guten Zweck: Golf-Superstar Tiger Woods und Mega-Entertainer Justin Timberlake haben sich zusammen getan, um Unterstützung für die Geschädigten des Hurrikans Dorian auf den Bahamas zu leisten. Mit dem „ONE Bahamas Fonds“ soll Opfer- und Wiederaufbauhilfe geleistet werden, wie Woods via Twitter schrieb. Timberlake und andere Showbiz-Kollegen hatten bereits sechs Millionen Dollar für die vom Hurrikan schwerst heimgesuchten Abaco Islands und für die Insel Grand Bahama gesammelt, der neue Fons soll weitere sechs Millionen Dollar einbringen.

Jack Nicklaus und sein Touch auf dem Grün

Wer kann, der kann: Auch im Alter von 79 Jahren hat „Jahrhundertgolfer“ Jack Nicklaus seinen berühmten Touch auf den Grüns nicht verloren. Das bewies der 18-fache Majorsieger dieser Tage einmal mehr bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung im Rahmen der Ally Challenge für die Tour Champions, als er auf dem 18. Grün des Warwick Hills Golf- und Country Club in Grand Blanc/Michigan diesen Distanzputt sauber versenkte. Und dabei hatte er seiner Frau Barbara zuvor noch anvertraut: „Ich glaube nicht, dass ich noch Golfmagie in mir habe.“ Von wegen …

Sawgrass-Inselgrün auf der Range

Aufwertung: Oftmals ist die Driving Range das Stiefkind eines Golfplatzes, eine seelenlose Wiese für öde Ballklopperei. Nicht so im Trafford Golf Centre nahe Manchester, das als Großbritanniens betriebsamste  Driving Range gilt und wo aus 57 Abschlagboxen jährlich rund 14 Millionen Bälle geschlagen werden. Dort haben sie jetzt eine Replika der berühmten Insel-17 im TPC Sawgrass mitten in die Range gesetzt. Die Distanz  von 125 Meter entspricht der, den die Pros bei der Players Championship spielen, auch die Ausmaße des Grüns und seine Bebunkerung sind absolut identisch, nur das umgebende Wasser ist ein Fake.

Golfturnier unterstützt Uni Leipzig

Stattliche Summe: „Golf spielen und gleichzeitig Gutes tun“, unter diesem Motto fand unlängst im GolfPark Leipzig-Seehausen die bereits sechste Auflage des Charity Golfcup zugunsten des „Myelin Projekts“ statt. Mit 73 Teilnehmern war das Turnier gut besucht; die Initiatoren Heike und Carsten Huss freuten sich zudem über zahlreiche Unterstützer; am Ende kam eine Spendensumme von 10.400 Euro zusammen, mit dem u. a. das an der Universität Leipzig neu gegründete und deutschlandweit erste Behandlungszentrum für junge Erwachsene mit Multipler Sklerose und Leukodystrophie unterstützt wird. Leukodystrophie ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der das die Nerven umgebende Myelin beeinträchtigt wird, was zu motorischen und anderen neurologischen Beeinträchtigungen führt.

Golfleidenschaft mit 18 Monaten

Zum Schluss: Dem Nachwuchs eine Chance! Jagger ist erst 18 Monate alt, aber wir schließen uns den Kommentaren seines Vaters gern an, auch wenn die mit der Dauer etwas eintönig ausfallen. Jedenfalls hat dieser Hosenmatz schon eine Menge Golfleidenschaft in sich: „Good Shot!“

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